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134 - Geister im Grand Hotel

134 - Geister im Grand Hotel

Titel: 134 - Geister im Grand Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Halle herrschte reger
Betrieb. Viele Menschen hielten sich hier auf. Einige blätterten in Zeitungen
und Illustrierten, andere saßen bei einem Drink und beobachteten das Kommen und
Gehen. Die Halle war hoch, und riesige Ölgemälde an den grob gemauerten Wänden
vermittelten einen Eindruck von der Landschaft und den Menschen, die hier vor
sieben- und achthundert Jahren existierten.
    Die Gemälde stammten mit Sicherheit nicht aus
jener Zeit. Sie waren geschickt und hervorragend angefertigte Kopien, auf alt
zurechtgemacht.
    Zimmer Nr. 237 war groß und freundlich, und
alles, was an den Vormieter. Dietmar Einen, erinnerte, war beseitigt. Die
Polizei hatte die Sachen an sich genommen. Einens Angehörige waren verständigt
und würden das persönliche Eigentum des Toten mitnehmen.
    Im Hotel wußte niemand, daß die PSA tätig
wurde und für X-RAY-1 ausdrücklich das Zimmer 237 reserviert worden war. Nur
die Direktion war eingeweiht, daß ein amerikanischer Gast dieses Zimmer für
einige spezielle Untersuchungen benötigte. Sie betrafen den mysteriösen Tod des
Vormieters.
    Larry sah sich nach dem Weggehen des Boys im
Zimmer um, ohne auf irgendwelche Besonderheiten zu stoßen.
    Wie die meisten Zimmer, war auch dieses sehr
rustikal, passend zum Stil des Hauses, eingerichtet. Modernen Komfort boten das
bequeme Bett und das geräumige Bad.
    Er ließ heißes Wasser in die Wanne ein und
zog sich aus. Nach einem erfrischenden Bad wollte er zur Bar hinuntergehen und
den einen oder anderen Gast näher kennenlernen. Danach stand ein Spaziergang
durch das Grand Hotel auf seinem Programm. Er wollte die Anlage genau unter die
Lupe nehmen. Führen lassen wollte er sich von der stellvertretenden Managerin
Angie Roith. Sie würde Augen machen, wenn er sich als Teilnehmer an Seventus’
Vortrag zu erkennen gab.
    Wie er sich an das erinnerte, was Seventus
über ihre persönliche Lebenssituation aussagte, so würde sie sich mit großer
Wahrscheinlichkeit daran entsinnen, was der Geisterseher über seine
Vergangenheit und Zukunft angedeutet hatte.
    Angie Roith war darauf hingewiesen worden,
daß dort, wo sie den größten Teil ihres Lebens verbrachte, nämlich im »Grand
Hotel«, eine Person wäre, deren Blut dem ihrem gleiche.
    Vor zwei Tagen hatte X-RAY-3 dieser Bemerkung
keine außergewöhnliche Bedeutung geschenkt.
    Doch nun dachte er anders darüber.
    Vielleicht war es kein Zufall, daß Angie
Roith und eine andere, bisher unbekannte Person vom Blut jenes vor
siebenhundert Jahren lebenden Fürsten Roland von Aspergen stammten.
    Berg und Tal, ging es ihm durch den Kopf,
kamen nie zusammen. Aber die Menschen. Konnte es sein, daß durch das
Zusammenwirken dieser unerkannten Blutsverwandtschaft eine Situation geschaffen
wurde, die für andere - Außenstehende - tödlich endete?
    Larry wußte nur zu gut, daß seine Gedanken
weit hergeholt, ja geradezu gewagt waren. Aber als PSA-Agent war er gewohnt,
ungewöhnliche Gedanken zu entwickeln. Aus Erfahrung wußte er, daß unheimliche
Geschehnisse sich oft auf die unglaublichste Weise ankündigten und
Zusammenhänge sich ergaben, die anfangs keiner hatte wahrhaben wollen.
    Larry öffnete eben die Gürtelschnalle seiner
Hose, als das Telefon anschlug.
    »Ja ?« meldete er
sich.
    »Mister B-r-e-n-t ?« fragte eine dumpfe Stimme, die von rasselndem Atem begleitet wurde.
    »Ja, am Apparat...« Er war verwundert. Wenn
jemand anrief, wußte er, daß X-RAY-3 hier abgestiegen war. Das war eine
Handvoll Leute:
    Kommissar Lutgen, der General Manager des
Konzerns, unten der Concierge, der seinen Namen kannte, und Simon Sabatzki, der
Nachrichtenmann ...
    Und damit hatte es sich auch schon.
    Niemand von diesen Leuten aber hatte eine so
rauhe, dumpfe Stimme.
    »Ich muß ... Ihnen etwas ... sagen, Mister
Brent. Verlassen Sie das ... Grand Hotel !«
    X-RAY-3 hob die Augenbrauen. »Ich habe nicht
die Absicht, Mister Unbekannt. Ich bin erst vor wenigen Minuten hier
eingetroffen ...«
    »Das weiß ... ich ... deshalb setze ich mich
ja mit Ihnen in Verbindung. Packen Sie Ihre ... Siebensachen und ...
verschwinden Sie !«
    »Aber es gefällt mir hier sehr gut. Ich
möchte mich einige Tag entspannen .«
    »Davon kann keine ... Rede sein, Mister
Brent«, reagierte der unbekannte Anrufer mit seiner rasselnden Stimme und
abgehackten Sprechweise. Larry konnte daraus nicht entnehmen, ob der andere
wirklich so redete, oder ob er seine Stimme nur verstellte. »Sie werden sich
nicht entspannen können ... es wird höchst

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