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1343 - Manons Feuerhölle

1343 - Manons Feuerhölle

Titel: 1343 - Manons Feuerhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht zögern. Aber Ideen waren schon richtig gewesen. Es ging dieser Manon nicht nur darum, ihre Existenz zu beweisen, sie wollte auch etwas erreichen und handelte vielleicht nach einem Plan.
    Ich verließ die Wohnung und blieb auf der Schwelle stehen.
    Dabei konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Manon mir plötzlich als brennendes Gebilde im Flur entgegenkam. Diese Vorstellung erfüllte sich glücklicherweise nicht. Den Weg zum Lift legte ich normal zurück, und ebenso normal fuhr ich nach unten.
    Der Rover stand in einer Parktasche in der Tiefgarage. Dieses Gelände war nie richtig dunkel, aber auch nicht richtig hell. Es brannte so etwas wie eine Notbeleuchtung. Gerade jetzt musste ich daran denken, was mir schon alles in der Tiefgarage widerfahren war.
    Dazu zählte ich nicht nur angenehme Dinge.
    Niemand fuhr hinein, kein Wagen verließ den unterirdischen Komplex. Ich wurde auf meinem Weg zum Rover auch nicht aufgehalten, öffnete die Türen durch die Fernbedienung, schaute mich noch mal um und stieg ein.
    Nichts störte mich.
    Die Tür schlug zu. Den Zündschlüssel steckte ich ins Schloss, drehte ihn und war zufrieden, als der Motor sofort ansprang. Ich rollte aus der Parktasche, schaltete das Licht ein und lenkte den Rover nach links, um die Ausfahrt zu erreichen.
    Der kalte Lichtteppich breitete sich auf dem mit Ölresten verschmierten Garagenboden aus. Wenn ich die Lichtschranke erreichte, würde sich das Tor öffnen, doch so weit kam ich nicht.
    Rechts von mir erschien eine Gestalt aus dem Halbdunkel.
    Es war eine Frau!
    Gesehen hatte ich sie so noch nicht, aber Dr. Clifford hatte sie mir genau beschrieben.
    Es war Manon Lacre!
    ***
    Das Auto ließ ich noch etwas rollen, bevor ich stoppte und die Besucherin voll im Licht stand, sodass ich sie genau beobachten konnte.
    Manon war eine schöne junge Frau. Das gab ich ohne zu zögern zu. Braunrotes Haar. Dicht und voll. Ein rundes Gesicht, in dem die Lippen sich zu einem erwartungsvollen Lächeln verzogen hatten, als wären wir zum Essen verabredet.
    Von ihrem Körper sah ich nicht viel, denn sie trug einen Mantel, der über die Knie hinwegreichte. Hosenbeine, recht flache Schuhe.
    Eher tantenhaft gekleidet als chic, aber es war nicht ihre Kleidung.
    Ich musste für einen Moment an Justine Cavallo denken, die sich bei Jane Collins einquartiert hatte, aber mit der Vampirin war sie auf keinen Fall zu vergleichen.
    Manon Lacre gab mir Zeit, sie eine Weile zu betrachten. Erst dann ging sie auf den Rover zu. An der Beifahrerseite stieg sie ein und schlug die Tür zu.
    Ich fuhr noch nicht, sondern schnüffelte. Feuer kann man riechen, Rauch ebenso. Hier versuchte ich, durch mein Schnüffeln etwas herauszufinden, was mir allerdings nicht möglich war, denn die Person roch neutral oder überhaupt nicht.
    »Zufrieden?«, fragte ich.
    »Ja.«
    »Und jetzt?«
    »Kannst du fahren.«
    »Sehr gut. Und wohin?«
    »Erst mal raus.«
    Ich hätte sie noch einiges fragen können, aber ich ließ es bleiben.
    Die Zeit würde noch kommen.
    Sehr langsam rollte ich auf die unsichtbare Lichtschranke zu. Das breite Tor war gut geölt und schob sich vor uns in die Höhe. Wir schauten beide auf die Rampe, die in einem nach links schwingenden Bogen der Oberwelt entgegenführte.
    Ich sprach nicht. Konzentrierte mich auf das Fahren. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass Manon Lacre wie eine Puppe neben mir saß und nicht mal ihre Augenwimpern bewegte.
    Am Ende der Auffahrt trat ich auf die Bremse. »Wohin soll der Weg jetzt gehen?«
    »Nicht weit, John. Nur bis zum St. James Park.«
    »Okay.«
    Die Strecke war wirklich nicht weit.
    Leider gab es ein Hindernis. Das war der Londoner Verkehr, und der ließ kein normales Fahren zu. Immer wieder wurden wir durch kleine Staus aufgehalten, aber wir schafften es schließlich, The Mall zu erreichen, die die Nordseite der Grünfläche begrenzt.
    Hier gab es keine Zufahrt für Autos in den Park. Deshalb mussten wir bis zur Nordostspitze, rollten um sie herum und gelangten an die Ostseite. Die Straße hier hieß Horde Guards Road. Wir fuhren fast bis an die Rückseite der Downing Street Nr. 10 heran, wo Freund Tony seinen Dienst abriss und darauf wartete, dass ihn bald ein amerikanischer Präsident besuchen kam. Lange würde es nicht mehr dauern, und dann war London die sicherste Stadt der Welt.
    Ich war zum Glück nicht involviert. Dafür aber mein Chef, Sir James.
    Rechts ging es ab in den Park.
    Bisher hatte meine Begleiterin kein

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