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1343 - Manons Feuerhölle

1343 - Manons Feuerhölle

Titel: 1343 - Manons Feuerhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die ich keine Antwort wusste. Ihr Haus, in dem sie gelebt hatte, war abgebrannt. Ob aus eigenem Verschulden oder durch Fremdeinwirkung, das wusste ich nicht, doch hinter allem musste meiner Meinung nach ein Plan stecken. So fragte ich mich, was diese Person in Wirklichkeit vorhatte.
    Dr. Clifford legte auf. Er sah ziemlich sauer aus. »Pech auf der ganzen Linie – oder?«
    »Das können Sie leider laut sagen.«
    »Und was tun Sie dagegen?«
    »Ich weiß es noch nicht. Wir müssen sie finden. Nur hoffe ich, dass sie nicht noch weitere Spuren hinterlässt und wir es dann mit verbrannten Menschen zu tun bekommen.«
    »Gott bewahre!«, rief der Arzt. »Eine Leiche und eine Verletzte reichen mir völlig.«
    »Mir ebenfalls«, sagte ich und stand auf. »Jedenfalls muss die Person eingefangen werden.«
    »Kein leichter Job, wie?«
    »Sie sagen es.«
    Ich hatte keine Ahnung, wo ich die Spur aufnehmen sollte. Jedoch spürte ich, dass ich etwas damit zu tun bekommen würde.
    Diese Manon Lacre lief nicht einfach so durch die Gegend und brannte Menschen nieder. Da steckte mehr dahinter. Möglicherweise wollte sie auch Zeugen loswerden, und dazu gehörte ich.
    Wenn es stimmte, würde sie mich besuchen kommen.
    Allerdings gab es da noch eine zweite Person. Meinen Freund Bill Conolly. Gemeinsam waren wir in das brennende Haus gelaufen.
    Eigentlich hatten wir die Frau retten wollen. Dass es zu einem derartigen Fortlauf gekommen war, damit hätte niemand rechnen können.
    Der Abschied von Dr. Clifford fiel recht kurz aus. Wir würden in Verbindung bleiben, das versprach er, und ich fuhr recht frustriert zurück zu meiner Wohnung.
    Angerufen hatte niemand. Es sah alles nach einem ruhigen Abend aus. Nur fehlte mir der rechte Glaube daran. Wenn Manon Lacre durchdrehte, konnte es durchaus zu Bränden kommen.
    Meiner Ansicht nach trug sie das Feuer in sich, das sie auch kontrollierte.
    Wer war sie? Was steckte hinter dem Feuer?
    Ich dachte natürlich an die Flammen der Hölle, schob diesen Gedanken allerdings wieder von mir, denn das Höllenfeuer brannte anders. Es hatte eine andere Farbe. Es war auch nicht unbedingt heiß. Man konnte es mit stählernen Flammen vergleichen, und es ließ sich durch mein Kreuz löschen.
    Hier auch?
    Nein, das war…
    Das Telefon unterbrach meine Gedanken. Ich war sogar froh, dass es sich meldete, so wurde ich abgelenkt und möglicherweise wieder auf eine neue Spur gebracht.
    Ich brauchte meinen Namen nicht erst zu sagen, denn als ich abgehoben hatte, hörte ich die weiche und zugleich lauernd klingende Frauenstimme.
    »Du bist John Sinclair – nicht?«
    Das war sie! Das musste sie einfach sein. Etwas anderes schoss mir nicht durch den Kopf.
    »Wer will das wissen?«
    »Ich – Manon.«
    Ruhig bleiben. Tief durchatmen. Die Spannung nicht hörbar werden lassen. »Ja, das bin ich.«
    »Wunderbar.«
    »Was verschafft mir die Ehre?«
    Ein leises Lachen. Dann: »Ob es eine Ehre sein wird, weiß ich nicht, aber ich möchte dich sehen.«
    »Wie schön. Und was ist der Grund?«
    »Wir sollten sprechen.«
    »Worum geht es?«
    »Nicht am Telefon.«
    Ich zögerte ein Treffen weiter hinaus. »Vielleicht habe ich keine Lust, dir gegenüberzustehen.«
    »Das glaubst du wohl selbst nicht«, erklärte sie und lachte dabei laut auf. »Natürlich willst du mich sehen, und ich möchte meinem Lebensretter auch gern gegenüberstehen.«
    »Wo treffen wir uns?«
    »Setz dich in dein Auto. Du wirst mich schon sehen. Danach können wir alles regeln.«
    »Und wenn ich nicht erscheine?«
    »Du wirst kommen, Sinclair. Denk an das Feuer. Es ist nicht gefährlich, wenn man es unter Kontrolle hält. Aber dafür kann ich manchmal nicht garantieren.« Sie legte eine kurze Pause ein. »Es liegt an dir, ob der Wagen einer U-Bahn nun lichterloh anfängt zu brennen oder nicht…«
    Mit dieser Drohung hatte sie mich überzeugt. Ich ging davon aus, dass sie sie in die Tat umsetzen würde.
    »Okay, ich mache mich auf den Weg.«
    »Das ist gut. Ich warte.«
    Sie musste nichts mehr sagen. Ich legte auf und strich über mein Gesicht. Mir stellte sich die Frage, ob ich Bill Conolly anrufen sollte oder nicht. Nein, ich ließ es bleiben, denn ich wollte ihn nicht unnötig nervös machen.
    Gespannt war ich schon, denn ich ging einfach davon aus, dass es sich nicht um einen Bluff handelte. Diese Person hatte mir etwas zu sagen. Möglicherweise hatte sie einen Plan, in den ich integriert werden sollte. Feige bin ich nie gewesen, auch jetzt würde ich

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