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1345 - Gruft der Erleuchtung

Titel: 1345 - Gruft der Erleuchtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war ungefähr zwanzig Meter lang. In den glatten Wänden war nichts zu erkennen, was auf das Vorhandensein von eingebauten Waffen oder ähnlichen Gefahrenquellen hindeutete. Ein zweiter „Kanaldeckel" verschloß das gegenüberliegende Ende.
    „Ist das wirklich der richtige Eingang?" fragte Nikki mißtrauisch.
    „Keine Ahnung", erwiderte Dao-Lin. „Es ist jedenfalls die einzige Öffnung, die die Voica jemals gefunden haben."
    „Ist jemals eine von ihnen durch die Röhre gegangen?"
    „Ja, einmal. Die Wissende hat das andere Tor erreicht und es geöffnet. Man konnte Licht dahinter sehen."
    „Und dann?"
    „Es gab einen Krach, einen Blitz, und die Voica war verschwunden", berichtete Dao-Lin nüchtern. „Nur ein Häufchen Asche war noch übrig."
    „So ungefähr habe ich mir das gedacht", murmelte Nikki Frickel und leuchtete mit dem Scheinwerfer in die Röhre hinein. „Ist das da hinten Staub?"
    „Leuchte mehr nach oben", bat Dao-Lin. „Die Wände spiegeln sonst zu stark."
    Sie hockte sich tief auf den Boden hinab und spähte mit weit geöffneten Augen in die Röhre.
    „Es dürften die Überreste der Voica sein", sagte sie schließlich. „Ich kann die Umrisse des Kopfes und des einen Arms erkennen."
    „Also ist bereits die Röhre die erste Falle", stellte Nikki fest.
    „Aber sie ist hindurchgegangen und hat sogar das Tor geöffnet!" gab Dao-Lin zu bedenken. „Vielleicht hat sie erst dort einen Fehler gemacht."
    „Vielleicht - vielleicht aber auch nicht", murmelte Nikki. „Wo ist der Mechanismus für das erste Tor?"
    „Er ist jetzt nicht zu sehen", erklärte Dao-Lin. „Er sitzt an einer der Lamellen, genau hier, dicht über dem Boden."
    „Also in der Mitte der Öffnung. Und wie ist es auf der anderen Seite?"
    „Genauso."
    „Ziemlich ungewöhnlich. Wenn eure Vorfahren genauso groß waren wie ihr - und daran besteht eigentlich kein Zweifel -, dann hätten sie sich auch eine bequemere Stelle für den Türkontakt aussuchen können."
    „Das hier ist die Tabuzone", gab Dao-Lin zu bedenken. „Hier sollte niemand ein und aus gehen."
    „Ebendrum. Ich möchte mir diesen Mechanismus ansehen. Wie kann man das Tor wieder schließen?"
    „Überhaupt nicht. Es schließt sich von selbst."
    „Dann warten wir."
    „Gut", sagte Dao-Lin gefaßt.
    Die Kartanin setzte sich auf den Boden. Die Minuten vergingen unendlich langsam. Plötzlich gab es ein schnappendes Geräusch, die Lamellen schossen wie Dolche aus den Wänden, und das Tor war wieder komplett.
    „Dort ist es", sagte Dao-Lin und deutete auf die Stelle, an der sich die Lamellen in der Mitte des Tores trafen.
    „Der kleine, glänzende Fleck. Man braucht ihn nur zu berühren, und schon geht die Geschichte von vorne los."
    Nikki Frickel und Poerl Alcoun besahen sich die Spitzen der Lamellen aus nächster Nähe und leuchteten sie mit ihren Scheinwerfern ab, und Dao-Lin beobachtete sie geduldig.
    „War dieses Deck schon vorhanden, als die Voica die NARGA SANT entdeckten?" fragte Poerl Alcoun zwischendurch. „Oder habt ihr es nachträglich eingebaut?"
    „Die Voica haben hier überhaupt nichts gebaut", erklärte Dao-Lin. „Sie hatten anderes zu tun."
    „Gibt es noch mehr solche Tore?"
    „Es sind insgesamt vier, aber die anderen drei lassen sich nicht öffnen."
    „Kannst du uns zu einem von den anderen Toren bringen?"
    Dao-Lin erhob sich geschmeidig.
    „Seid ihr sicher, daß wir damit nicht nur unsere Zeit verschwenden?" erkundigte sie sich.
    „Wenn wir als Aschehäufchen am Ende dieser Röhre enden, können wir den geheimnisvollen Schläfer nicht aufwecken", sagte nun Nikki Frickel trocken.
    „Da hast du auch wieder recht", murmelte die Kartanin und ging voran.
    Nikki Frickel und Poerl Alcoun hatten insgeheim gehofft, daß sie bei dieser Gelegenheit mehr vom Innern der NARGA SANT sehen würden, aber daraus wurde nichts. Ein ringförmiger Korridor führte um die Tabuzone herum, und hinter den wenigen Abzweigungen herrschte tiefe Finsternis. Es war totenstill.
    Das zweite Tor sah genauso aus wie das erste. Nur die glänzende Stelle an der Spitze einer der Lamellen fehlte hier.
    Als Nikki versuchsweise die entsprechende Stelle berührte, tat sich nichts.
    „Seht ihr?" fragte Dao-Lin und traf Anstalten, zum ersten Tor zurückzukehren.
    „Warte!" bat Poerl leise.
    Nikki Frickel kniete bereits auf dem Boden und hantierte mit dem Scheinwerfer. Die Kartanin richtete sich geduldig auf eine weitere Wartezeit ein.
    Nikki und die Tefroderin untersuchten das Tor

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