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1345 - Gruft der Erleuchtung

Titel: 1345 - Gruft der Erleuchtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sterneninseln, die ihr als Milchstraße und Andromeda-Nebel kennt, tobten schreckliche Kriege, und die Kartanin fürchteten, daß diese Auseinandersetzungen auf Ardustaar übergreifen könnten. Um sich davor zu schützen, schufen die Kartanin jene Roboter, die ihr auf Ctl kennengelernt habt. Sie verliehen diesen Robotern große Macht. Das war möglicherweise ein Fehler, denn die Roboter machten sich selbständig, und die Folge davon war, daß die Kartanin degenerierten und in die Barbarei zurückfielen."
    „Warum?" fragte Nikki Frickel gebannt.
    „Das wissen wir nicht", sagte Dao-Lin-H'ay. „Wir kennen weder die genaueren Umstände, noch können wir sagen, zu welcher Zeit das alles geschah. Wir wissen nur eines: Es dauerte viele Jahrtausende, bis unser Volk sich erholte und die Raumfahrt wiederentdeckte. Und wieder vergingen Jahrhunderte, bis plötzlich in der Nähe der Sonne N'jala eine Materie auftauchte, mit deren Hilfe wir unsere Psi-Fähigkeiten steigern konnten. Den Tränen N'jalas verdanken wir den Aufschwung, den die Raumfahrt dann nahm. Wir entdeckten die eigentliche Quelle der Tränen. Fernexpeditionen wurden ausgesandt, um mehr Paratau herbeizuschaffen, und die Erforschung unserer eigenen Sterneninsel machte große Fortschritte.
    Einige Kartanin mit besonders ausgeprägten Psi-Fähigkeiten entdeckten die Roboter von Ctl, und sie erkannten, daß es Kartanin waren, die diese Maschinen geschaffen hatten. So wurden sie darauf aufmerksam, daß unser Volk bereits eine große Vergangenheit hinter sich hatte. Auf der Suche nach weiteren Spuren dieser Vergangenheit fanden sie die NARGA SANT und erfuhren hier das Geheimnis unserer Abstammung. Hier erfuhren sie jedoch noch weit mehr."
    Dao-Lin schwieg für einen Augenblick, um ihre Gedanken zu sammeln, und nicht einmal Nikki Frickel war dazu aufgelegt, sie jetzt durch Zwischenfragen zu stören.
    „Oogh at Tarkan hatte den Kartanin den Begriff Lao-Sinh hinterlassen", fuhr sie schließlich fort. „Lao-Sinh bedeutet soviel wie >Gelobtes Land<. Selbst in der Zeit der Barbarei hatte sich in unserem Volk die Sage von Lao-Sinh erhalten. Es war eine Art Paradies, in das wir Kartanin zurückkehren würden, irgendwann, wenn die Zeit dafür gekommen war. Als wir die Raumfahrt wiederentdeckten, wurden wir nüchterner, und Lao-Sinh erschien uns als ein bloßes Märchen. Aber trotzdem war in uns eine Sehnsucht, die wir uns nie erklären konnten. In der NARGA SANT stellte es sich nun heraus, daß Lao-Sinh alles andere als ein Märchen war. Es existierte - drüben in Absantha-Gom. Es war das Tarkanium, das alte Reich der Kartanin, in das wir nach Oogh at Tarkans Willen eines Tages zurückkehren sollten. Jene Kartanin, die das entdeckten, begriffen sofort, daß diese Tatsache erst nach und nach ans Licht kommen durfte. Die Sehnsucht der Kartanin nach Lao-Sinh hätte sonst verheerende Folgen nach sich ziehen können. Viele Kartanin wären wahrscheinlich blindlings in ihr Unglück geflogen. Sie hätten Lao-Sinh niemals erreicht.
    Diejenigen, die Bescheid wußten, blieben in der NARGA SANT. Sie beschlossen, fortan als Stimme von Ardustaar aus dem Verborgenen heraus die Entwicklung des kartanischen Volkes zu lenken und zu beeinflussen.
    Dieses Vorhaben gelang. Unter dem Einfluß der Stimme von Ardustaar forcierten die Hohen Frauen die Raumfahrtforschung und die Beschaffung von Paratau. Damit schufen sie die Voraussetzungen dafür, daß wir das Projekt Lao-Sinh in Angriff nehmen konnten."
    „Und jetzt ist Lao-Sinh in Gefahr", murmelte Nikki Frickel, als Dao-Lin schwieg. „Allmählich verstehe ich eure Aufregung. Ihr habt mit einer derartigen Entwicklung nicht gerechnet. Aber verrate mir bitte eines, Dao-Lin: Wozu braucht ihr da drüben diese ungeheuren Mengen von Paratau?"
    „Um das alte Reich der Kartanin wieder zu errichten", sagte Dao-Lin, und ihre Stimme klang ein wenig verständnislos. „Ist das denn nicht klar? Wir wissen mittlerweile, daß es den Kriegerkult und die Pterus immer noch gibt. Technisch haben wir dem nicht viel entgegenzusetzen, aber wenn wir uns der Tränen N'jalas bedienen, sieht es schon ganz anders aus."
    „Glaubst du das wirklich?" fragte Nikki Frickel skeptisch. „Du warst in Absantha-Gom. Ich gebe zu, daß mir manches an euch Kartanin noch immer rätselhaft ist, aber das dort drüben ist eine riesige Zwillingsgalaxis, in der es Tausende und aber Tausende von Völkern gibt. Selbst wenn es euch gelingen sollte, denen eines aufs Haupt zu geben, müßtet

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