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1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber

1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber

Titel: 1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu verstehen, weil sie sich wie ein gellender Schrei anhörten. Die Tierärztin bewegte sich noch immer nicht von ihrem Platz weg, sie schüttelte nur den Kopf und schien nicht in der Lage zu sein, das zu glauben.
    Ich nickte ihr zu.
    »Mein Gott!« Jetzt flüsterte sie nur. »Ich kann es nicht glauben. Es ist… es ist ein Wunder.«
    So leicht geschehen Wunder nicht. Hier spielten andere Faktoren eine Rolle, aber im Prinzip hatte sie Recht. Carlottas Erwachen kam schon einem kleinen Wunder gleich.
    Und es ging weiter. Für uns war es eine Freude zu sehen, wie sich Carlotta erholte. Ich wollte auch nicht mehr, dass sie liegen blieb und stützte sie ab, damit sie in eine sitzende Haltung kam. Ich legte ihr einen Arm gegen den Rücken und schaute zu, wie sie den Kopf bewegte und dabei hustete.
    »Du schaffst es«, flüsterte ich. »Du musst nur ruhig sein. Und keine Angst mehr, wir sind bei dir.«
    Das Vogelmädchen hatte mich gehört. Jetzt nickte es, und wieder überkam es ein starker Hustenanfall.
    Das musste sein. Es hörte sich nur schlimm an, wie Carlotta zwischendurch nach Luft schnappte. Das Geräusch glich schon mehr einem Röhren. Sie tastete auch nach ihrem Hals, als wollte sie irgendetwas Störendes aus ihm hervorpressen.
    Maxine Wells hatte es nicht mehr an ihrem Platz gehalten. Sie kniete jetzt neben mir und streichelte Carlottas tränennasse Wangen. Die Hustenanfälle hatte ihr die Tränen aus den Augen gedrückt, und noch immer atmete sie nicht normal.
    Aber sie wollte sprechen. Sie tat es. Nur hatten wir Mühe, das eine Wort zu verstehen.
    Bei der dritten Wiederholung hatten wir endlich begriffen.
    Carlotta hatte Durst.
    Maxine schnellte hoch. »Warte, ich hole dir etwas aus der Küche.«
    Ihre Ziehtochter nickte. Dann machte sie Anstallten, sich zu erheben. Es fiel ihr noch schwer, und so half ich ihr dabei, auf die Beine zu kommen.
    »Sessel…«, keuchte sie.
    »Sehr wohl, Madam.«
    Verdammt, ich spürte eine irre Freude in mir. Hätte ich einen Spiegel gehabt, dann hätte ich auch den Glanz in meinen Augen gesehen. Es war für mich noch immer nicht so richtig zu begreifen.
    Ich half ihr dabei, sich in den Sessel zu setzen. Für einen Moment schloss sie die Augen, und wieder überkam sie ein Hustenanfall.
    Maxine kehrte zurück. Ein Glas war mit Wasser hoch gefüllt.
    »John, was hast du gemacht?«
    »Keine Sorge, sie wollte es so.«
    Ich empfing von ihr noch einen leicht ärgerlichen und ungläubigen Blick, dann reichte sie Carlotta das Glas.
    Das Trinken fiel ihr noch schwer. Zwar konnte sie das Glas zum Mund führen, doch dabei schwappte das Wasser über. Ich half ihr, und sie konnte endlich trinken.
    »Okay, Carlotta, es ist okay. Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Wir bleiben jetzt bei dir«, versprach Maxine. »Ich schließe nur eben das Fenster. Es wird sonst zu kalt.«
    »Nein, bitte nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Lass es offen!«
    Irgendetwas war, das uns unbekannt war und unter dem Carlotta litt.
    »Ist es dir denn nicht zu kalt?«
    »Nein, Max, nein. Es geht auch nicht um die Wärme.« Sie nahm wieder einen Schluck Wasser. »Es ist etwas anderes, dass mich stört und sich hier im Raum ausgebreitet hat.«
    »Was denn?«
    »Der Geruch!«
    Ich war plötzlich wieder alarmiert und dachte daran, dass auch mir der Geruch beim Eintreten aufgefallen war.
    Maxine hatte es noch nicht richtig begriffen, deshalb drehte sie mir den Kopf zu und schaute mich fragend an.
    »Es stimmt«, flüsterte ich. »Ich habe ihn auch wahrgenommen.«
    »Aber ich nicht, John. Was ist das für ein Geruch?«
    Da musste ich passen. »Erklären kann ich ihn dir nicht. Ich habe ihn noch nie gerochen, doch er ist alles andere als gut für einen Menschen. Das hat man bei Carlotta gesehen, und wenn mich nicht alles täuscht, ist er der Grund für Daisys Tod gewesen. Wären wir nicht rechtzeitig erschienen, wäre auch Carlotta erstickt.«
    Während meiner Erklärung waren die Augen der Tierärztin immer größer geworden. Sie schaffte es auch nicht mehr, den Mund zu schließen. Sie konnte wirklich nur staunen, und ich merkte, dass sie zu zittern begann. Sie hatte begriffen.
    »Die Blume, nicht wahr?«
    »Genau.«
    Maxine überlegte einen Moment. Ich merkte, dass sie dann aufspringen wollte, um die Blume zu packen, doch mein scharfer Ruf hielt sie zurück.
    »Lass es sein!«
    »Warum?«
    »Weil es besser ist. Du weißt nicht, was alles in der verdammten Blüte steckt.«
    Maxine blieb nicht nur stehen, sie wich sogar etwas

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