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1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber

1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber

Titel: 1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Widerstand gesprengt, sie waren plötzlich da gewesen, aber ich nahm ihr nicht ab, dass es das neue Leben war, das sie meinte. Aus einem toten Körper sollte sich neues Leben entwickeln?
    Irgendwie wollte mir das nicht in den Sinn. Ich hatte meine Probleme, damit zurechtzukommen und sagte deshalb: »Daisy Corner ist tot. Du kannst bei ihr nicht von einem neuen Leben sprechen. Der Duft deiner Blume hat sie getötet. Sie erstickte. Sie raubte ihr den Atem, und Carlotta wäre es beinahe so ergangen. Deine Lilie ist eine Blume des Bösen und nichts, um die Menschen zu erfreuen.«
    »Sie werden sich daran gewöhnen müssen«, hörten wir die Erklärung. »Ich bin erschienen, um der Lilie wieder eine Bedeutung zu geben. Sie ist so stark in Vergessenheit geraten.«
    Das glaubte ich ihr nicht. Auch Maxine schüttelte ungläubig den Kopf. Bei dieser Blume konnte kein Mensch von einem erfreulichen Vorgang sprechen. Sie war schlecht, sie stand unter einem magischen Einfluss, das hatte mein Kreuz bewiesen, und sie sonderte auch hier einen starken Geruch ab, der selbst im Freien nicht verloren ging.
    Wo mussten wir ansetzen, um die Lösung des Rätsels zu finden?
    Lilian Wood hatte zwar viel gesprochen, aber nichts gesagt oder nur wenig. Ich wollte das ändern.
    »Ich werde jetzt zu ihr gehen«, flüsterte ich meiner Freundin zu.
    »Bist du lebensmüde?«
    »Nein. Aber Realist. Außerdem habe ich das Kreuz. Ich möchte sie berühren. Ich möchte erfahren, was sich unter dem Kleid verbirgt. Ob die Person so lebt wie wir oder ob sie etwas ähnliches wie eine lebendige Schaufensterpuppe ist.«
    »Das sicherlich nicht.«
    »Du wartest bitte.«
    Maxine Wells hatte keinen Einwand mehr. Ihr stöhnendes Atmen sagte mir nur, dass sie nicht unbedingt damit einverstanden war.
    Sie wusste auch keine bessere Alternative. Bevor uns diese Person mit ihrem Bann belegte, wollte ich lieber selbst die Initiative ergreifen…
    ***
    Groß war die Entfernung zwischen uns nicht. Ich schätzte die Distanz auf knapp fünf Schritte. Die hätte ich rasch zurückgelegt, aber ich wollte es nicht und ließ mir Zeit. Auch deshalb, weil ich die Reaktion dieser Person erkennen wollte.
    Das Kreuz ließ ich in meiner Tasche. Diesen Trumpf wollte ich als letzten ziehen. Zunächst einmal musste ich herausfinden, ob mich Lilian überhaupt an sich heranließ.
    Sie ließ mich kommen. Und sie traf keinerlei Anstalten, mich zu stoppen. Ruhig und gelassen blieb sie stehen. Wie jemand, der fest darauf baute, dass es nur einen Sieger gab, nämlich ihn.
    Nach dem zweiten zurückgelegten Schritt war ihre Nähe schon deutlicher zu spüren. Es lag an dem Geruch der Lilie, der mich erwischte. Ich kannte ihn in abgeschwächter Form aus dem Zimmer des Vogelmädchens. Obwohl wir uns hier im Freien befanden, erreichte er meiner Meinung nach die doppelte Intensität, und Lilian Wood verließ sich darauf.
    Ich stoppte.
    Das wiederum machte Maxine Wells neugierig. Sie fragte halblaut: »Was ist passiert?«
    »Der Geruch hat sich verstärkt.«
    »Kannst du noch atmen?«, flüsterte sie besorgt.
    »Ja, es geht noch.«
    »Nimm dein Kreuz.«
    »Nein, ich warte ab.«
    Lilian hatte sich nicht eingemischt. Ich registrierte wohl, dass sie die Lilie zwischen ihren Fingern drehte, ansonsten wartete sie auf mich.
    Wenn der Geruch zu stark werden würde, würde ich mich zurückziehen. Noch hatte ich keine Probleme, durchzuatmen, und so ging ich wieder näher auf sie zu.
    Ich sah ihr leichtes Zittern. Die Blume in ihrer Hand intensivierte ihren Geruch, sodass ich mich gezwungen sah, etwas zu tun. Ich würde beim nächsten Schritt voll in diese Gefahr hineinlaufen, das stand fest. Genau das wollte ich vermeiden.
    Es geschah für sie und auch für Maxine Wells überraschend. Ich sprang mit einem Satz auf die Person zu. Das Kreuz ließ ich stecken, weil ich beide Hände frei haben wollte.
    Einen Moment später hatte ich ihr die Lilie aus den Händen gerissen. Sie wehrte sich nicht mal. Ich hörte keinen Schrei, ich erhielt keinen Schlag und sprang mit der Blume in der Hand zurück. Dabei stieß ich gegen Maxine Wells, die ihre ausgestreckten Hände gegen meinen Rücken drückte.
    Sie blieb zusammen mit mir stehen. Ich kümmerte mich nicht um sie. Von der Blume wehte mir der Geruch entgegen, der für einen ersten Schwindel bei mir sorgte.
    Auch Maxine bekam ihn mit. Sie stand einfach zu nahe bei mir und taumelte jetzt zur Seite. Zwischen den Bäumen blieb sie stehen, um dem Geruch zu entgehen.
    Ich

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