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1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber

1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber

Titel: 1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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folgen wird oder nicht, das interessiert mich nicht. Ich werde sie holen, uns sie wird mir in dieser meiner Welt Gesellschaft leisten.«
    Hätte ich es hart gemacht, dann hätte ich sagen können: »Nur über meine Leiche«, aber das wollte ich nicht, und so schüttelte ich nur den Kopf.
    Lilian sah es. Sie fragte nicht mehr, wie ich es geschafft hatte, in ihre Welt zu gelangen, sie setzte sich kurzerhand in Bewegung und ging auf mich zu.
    Hatte es Sinn, wenn ich versuchte, sie aufzuhalten?
    Bevor ich diesen Gedanken weiterverfolgen konnte und in die Tat umsetzen konnte, war sie schon an mir vorbeigehuscht.
    Ich drehte mich um.
    Sie flog fast über die Blumen hinweg und geriet wieder an den Durchgang, den ich nicht sah, den es aber gab.
    Das Tor von Aibon in die normale Welt.
    Und durch dieses verschwand sie…
    ***
    »Max! Max – hörst du mich?«
    Die Tierärztin zuckte zusammen, als sie die Stimme vernahm. Sie glaubte zunächst an eine Täuschung, weil sie die Ruferin nicht entdeckte. Aber sie hatte Carlottas Stimme erkannt und wunderte sich nur, wo sie steckte. Dass sie nicht im Auto geblieben war, überraschte sie nicht. Carlotta hatte schon immer ihren eigenen Kopf gehabt. »Hier bin ich, Max, hier oben!« Erst jetzt merkte die Tierärztin, dass die Stimme tatsächlich aus der Höhe kam. Sie legte den Kopf zurück und ging zugleich zwei kleine Schritte zur Seite, um besser gegen die Bäume schauen zu können.
    Genau schräg über ihr hockte Carlotta in diesem glatten eiskalten Astwerk. Es konnte nicht anders gewesen sein. Sie musste dorthin geflogen sein und hatte ihre Ziehmutter schon sicherlich länger beobachtet.
    Für einen Moment schloss Maxine die Augen. »Himmel, du solltest doch zurückbleiben.«
    »Nein, ich muss dabei sein. Schließlich wollte sie mir ans Leben. Hast du das vergessen?«
    Maxine winkte ab. »Okay, dann komm zu mir.« Carlotta richtete sich auf. Einen Moment später zeigte sie, was sie konnte. Es sah aus, als wollte sie aus dieser Höhe auf den harten Erdboden springen, doch kurz vor dem Aufprall breitete sie die Arme und Schwingen aus, sodass sie sanft und sicher auf dem Boden landete. Dicht vor Maxine blieb sie stehen.
    »Wo ist John hin?«
    Die Tierärztin hatte die Frage erwartet. Als Antwort konnte sie nur mit den Schultern zucken.
    »Du weißt es nicht?«
    »Er ist verschwunden. Du musst es doch auch gesehen haben, wenn du dort oben gesessen hast.«
    »Nein, ich bin wohl zu spät gekommen. Außerdem habe ich den Wald noch überflogen.«
    »Er hat Lilian verfolgt. Beide sind gegangen, und beide waren plötzlich verschwunden. Sie müssen in eine andere Dimension eingetaucht sein.«
    Das Vogelmädchen schwieg in den nächsten Sekunden. Danach fragte es: »Kannst du dich an die Stelle erinnern, wo es passiert ist? Weißt du genau Bescheid?«
    »Nein, nicht richtig.« Maxine deutete dorthin, wo die beiden verschwunden waren.
    »Und du hast es nicht versucht?«
    »Nein. Es ging alles so schnell.«
    »Dann werde ich es machen.« Maxine blieb beinahe vor Schreck der Mund offen. Ihre Augen weiteten sich. Sie wollte Carlotta zurückhalten, aber die war schon gegangen und nahm den Weg, den auch John und Lilian genommen hatten.
    Weit kam sie nicht. Plötzlich entstand vor ihnen eine Bewegung.
    Die Luft schien für einen Moment zu zittern. Noch während dies geschah, zeigte sich die Gestalt der Lilian Wood…
    ***
    Sie versperrte Carlotta den Weg. Zugleich breitete sie die Arme aus, um ihr Vertrauen zu demonstrieren.
    »Dich habe ich gesucht, Carlotta.«
    »Ach. Ich dich auch.«
    Maxine wollte eingreifen, schlich auch näher heran, sah aber ein, dass es besser war, wenn sie nichts tat.
    »Das ist gut. Wir werden uns verstehen, glaube mir.«
    »Du bist ohne Blume?«
    »Ja. Das habe ich bewusst getan. Wo ich herkomme, blühen Felder mit Lilien. Du wirst sie kennen lernen. Und sie werden dich nicht töten, denn in dieser Welt sind sie anders.«
    »Soll ich das glauben?«
    »Ich werde es dir zeigen, komm.«
    »Nein.«
    Eine derartige Antwort konnte Lilian nicht vertragen. Sie sah in dem Vogelmädchen keinen so starken Gegner. Mit einem Sprung hatte sie Carlotta erreicht.
    Die war zwar auf einen Angriff gefasst gewesen, aber nicht auf einen so schnellen. So unternahm sie zunächst nichts, und Lilian fing es raffiniert an, denn sie schlang die Arme um den Körper und drückte die Flügel zusammen.
    »Jetzt gehen wir!«, rief sie und zerrte die sich sträubende Carlotta mit sich.
    »Wetten nicht?«,

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