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1353 - Die Fratze des Todes

1353 - Die Fratze des Todes

Titel: 1353 - Die Fratze des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kann ich auch verstehen.«
    »Und hier spielt er den großen Max«, sagte Suko. »Hier hat er sein Publikum. Hier will er Menschen für sich gewinnen.« Er wandte sich wieder an Fleur Aubry. »Welchen Eindruck hat dieser Warlock denn auf Sie gemacht?«
    Fleur hob die Schultern. »Zumindest keinen abstoßenden, das kann ich nicht behaupten. Er war immer sehr nett und eloquent. Ein wirklicher Typ. Nur hatte er eben den Wunsch, alle Menschen irgendwie zu überzeugen. Er fühlte sich als Gesandter. Bei mir hat er es ebenfalls versucht. Er wollte mich überzeugen. Ich sollte ihm zuhören, wenn er von seinem Dualismus redete. Einmal Himmel, einmal Hölle. So kann man es zusammenfassen. Vielleicht war er sogar ein Pendler zwischen den beiden Grenzen. Doch wenn ich näher darüber nachdenke, dann hat er mehr über die Hölle gesprochen als über den Himmel.«
    »Haben Sie mal nach dem Grund gefragt?«
    »Nein. Das habe ich mich nicht getraut. Doch ich kann mir denken, dass er im Endeffekt die Hölle für stärker gehalten hat als den Himmel. Ich denke, das muss man so sehen, wenn man ihn näher kennt.«
    Suko dachte nach. Wenn alles stimmte, hätte dieser Fall besser zu seinem Freund John Sinclair gepasst. Aber der war leider nicht herzuzaubern.
    »Wie sieht er denn aus?«, stellte Suko eine weitere Frage. »Ist er auffällig?«
    Fleur Aubry schaute Mason an, der zunächst nichts sagen wollte.
    »Was meinst du denn?«
    »Das weiß ich nicht so recht. Aber komisch ist er schon. Das muss man sagen.«
    »Wie komisch?«, fragte Suko.
    Die Antwort gab Fleur Aubry. »Er ist ein Mensch, den man, wenn man ihn sieht, nicht eben ins Herz schließt. Man kann ihn als eine düstere Erscheinung betrachten. Er ist dunkel angezogen. Wahrscheinlich trauert er noch immer seiner ehemaligen Bestimmung nach. Großes Vertrauen erweckt er nicht.«
    »Und er wohnt hier?«
    »Klar. Im Nachbarhaus. Parterre.«
    »Dann werden wir ihm wohl einen Besuch abstatten«, erklärte Suko. »Aber zunächst möchte ich auf Nummer sicher gehen.«
    »Was bedeutet das?«
    Suko holte sein Handy hervor. »Ich werde Erkundigungen über ihn einholen. Wenn er sich etwas hat zuschulden kommen lassen, finden wir es heraus.«
    »Dann bin ich gespannt.«
    Suko wusste, welche Nummer er zu wählen hatte. In der Fahndung arbeiteten die Kollegen rund um die Uhr, und Suko legte seine Wünsche offen.
    »Willst du dich mit der Kirche anlegen?«, wurde er gefragt.
    »Das nicht gerade. Ich will nur wissen, ob dieser Warlock ganz koscher ist oder nicht.«
    »Okay. Mal sehen, was wir für dich tun können.«
    »Gut.«
    Zwei Augenpaare schauten ihn an, und Suko musste lächeln. »Ich bin davon überzeugt«, sagte er, »dass dieser Warlock schon früher aufgefallen ist. Und ich glaube auch, dass die offizielle Kirche gar nicht weiß, wohin er sich zurückgezogen hat und welchen Aufgaben er jetzt nachgeht. Das ist alles etwas schief gelaufen.«
    »Wir warten.«
    »Ja, Fleur.«
    Mason hatte sein Glas leer getrunken und schlürfte auch den letzten Rest aus der Dose. Er schaute ins Leere und war mit seinen Gedanken sicherlich ganz woanders. Zwei seiner Freunde hatte es erwischt. Wahrscheinlich rechnete er damit, ebenfalls auf der Liste zu stehen.
    »Bisher trifft vieles zu«, sagte die Streetworkerin. »Allerdings nur in der Theorie. Ich bin mal gespannt, ob er wirklich der Mörder ist. Und wenn ja, welch ein Motiv dahinter steckt.«
    Da hatte Suko eine Antwort. »Wenn er sich dem Teufel hingezogen fühlt, Fleur, dann wird er ihm eine große Ehre erweisen. Er musste sich zwischen Himmel und Hölle entscheiden. Er hat es getan. Nur eben für die falsche Seite unserer Meinung nach.«
    »Warum muss er Menschen umbringen?«
    Suko wusste, dass es für einen normal denkenden Menschen schwer war, diese Dinge zu begreifen. Er fand die Antwort nicht sofort. »Wissen Sie, es gibt Menschen, die haben sich dem Bösen verschrieben. Und, weil sie das getan haben, müssen sie auch eine Aufgabe übernehmen. So könnte es bei dem ehemaligen Pfarrer auch gewesen sein. Wenn er sich dem Teufel verschrieben hat, wird er ihm Seelen zuführen wollen. Und dazu müssen Menschen getötet werden.«
    »Furchtbar ist das«, flüsterte die Frau.
    »Das weiß ich auch. Nur können wir es nicht ändern. Es sind eben die uralten Regeln, an denen nicht gerüttelt werden kann. Anders wäre es mir auch lieber.«
    Fleur Aubry schüttelte den Kopf. »Sie sagen das so einfach«, flüsterte sie. »Aber ich habe da meine Probleme.

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