1356
Mann war der Earl of Oxford, der Schwager von Thomas’ Herrn. Der Earl hatte bei Crécy gekämpft, und danach war Thomas ihm in England begegnet, und es erstaunte ihn, dass der Earl sich an ihn erinnerte, ganz zu schweigen davon, dass er sich daran erinnerte, dass Thomas Französisch sprach. Und noch mehr erstaunte es ihn, als der Earl den Spitznamen seines Schwagers benutzte. «Es ist eine Schande, dass Billy nicht hier ist», sagte der Earl grimmig, «wir brauchen alle guten Männer, die wir kriegen können. Und ich glaube, Ihr solltet jetzt wieder auf den Hügel gehen.»
«Auf den Hügel, Sire?»
«Hört!»
Thomas lauschte.
Und hörte die Kriegstrommeln.
Die französischen Reiter hatten bei der Furt und am rechten Ende der englischen Kampflinie angegriffen, doch während diese Angriffe durchgeführt wurden, waren andere Reiter den Einheiten des Dauphins vorausgeritten, um die Engländer auf ihrem Hügel herauszufordern.
Sechs Männer waren losgeritten. Jeder einzelne hatte sich als gefürchteter Turniersieger einen Namen gemacht. Sie ritten blendend geschulte Schlachtrösser, und ihre Siege in den Turnieraufstellungen hatten ihnen genügend Geld eingebracht, um die besten Rüstungen zu kaufen, die in Mailand hergestellt wurden. Sie ritten bis dicht vor die Hecke und riefen ihre Herausforderung, die von den englischen Bogenschützen jedoch nicht beachtet wurde. Sechs Männer konnten keine Schlacht schlagen, und es war weder ehrenvoll noch besonders nützlich, einen einzelnen Reiter zu töten, wenn so viele Waffenknechte zu Fuß anrückten.
«Gebt den Befehl weiter, dass sie ignoriert werden sollen», ordnete der Prince of Wales an.
Die Herausforderer gehörten zum Reigen der Schlacht. Sie kamen, um die Engländer zu verspotten, und in der Hoffnung, einen Gegner zu finden, den sie vom Pferd holen und töten konnten, um den Kampfesmut der Engländer zu untergraben. Höhnisch riefen sie: «Seid ihr Weiber? Wisst ihr überhaupt, wie man kämpft?»
«Nicht beachten», knurrten die Befehlshaber ihren Männern zu.
Doch einer verweigerte den Gehorsam. Er war keinem Befehlshaber auf der englischen Seite Gefolgschaft schuldig, und er wusste, dass die dreisten Herausforderer nicht beachtet werden sollten. Sie sollten ruhig in den Wind reden, die wahre Schlacht wurde nicht in Einzelkämpfen, Recke gegen Recke, geführt, und dennoch saß dieser Mann auf, ließ sich von seinem Knappen eine Lanze geben und ritt von links vor die englische Linie.
Er trug keinen Wappenrock. Seine Rüstung war so lange gescheuert worden, bis sie blitzte. Sein Pferd machte kurze Schritte, weil er es zurückhielt. Sein Helm war ein Turnierhelm, gekrönt mit hellblauen Federn, und sein kleiner, schwarz gestrichener Schild trug das Symbol der weißen Rose, der Rose ohne Dornen, die Blume der Jungfrau Maria. Um den Hals trug er einen blauen Schal aus zartester Seide, einen Frauenschal, ein Geschenk von Bertille. Er ritt einen Pfad entlang, der sich durch den Weinberg schlängelte, bis er das offene Grasland auf dem flachen Talgrund erreicht hatte, und dort ließ er sein Pferd umdrehen und wartete darauf, dass einer der sechs seine Herausforderung annahm.
Und einer der Männer tat es. Er stammte aus Paris, ein grausamer Mann, schnell wie der Blitz und stark wie ein Ochse, und seine Rüstung war nicht blitzblank gescheuert und sein Wappenrock so dunkelblau, dass er fast schwarz wirkte. Sein Zeichen, das auf den Wappenrock gestickt und auf seinen Schild gemalt war, zeigte eine rote Mondsichel. Er sah Roland de Verrec an. «Verräter!», schrie er.
Roland schwieg.
Beide Seiten beobachteten das Geschehen. Die anderen Turniermeister hatten sich von dem Weinberg unterhalb der Hecke zurückgezogen und saßen ein Stück hinter ihrem Gefährten im Sattel.
«Verräter!», schrie der Mann aus Paris erneut.
Noch immer schwieg Roland.
«Ich werde dich nicht töten!», rief der Mann aus Paris. Sein Name war Jules Langier, und sein Handwerk war der Kampf. Er hob die Lanze, sechzehn Fuß Eschenholz mit einer Stahlspitze. «Ich werde dich nicht töten! Ich werde dich in Ketten vor den König schleifen und es ihm überlassen, dich zu töten. Oder willst du jetzt doch lieber davonlaufen?»
Roland de Verrecs Antwort bestand darin, dass er seine Lanze am rechten Knie abstützte und sein Helmvisier herunterklappte. Dann hob er die Lanze wieder etwas an.
«Jules!», rief einer der anderen Turnierreiter. «Pass auf seine Lanze auf. Er reißt die Lanze
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