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1356

1356

Titel: 1356 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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nicht aufgegeben. Denn durch die Gnade Gottes war der neue Papst krank und konnte jeden Augenblick sterben.
    Der Tonfall des Kardinals überraschte Douglas. «Wollt Ihr keinen Frieden?»
    «Gewiss will ich Frieden», sagte der Kardinal, «ich bin sogar vom Heiligen Vater damit beauftragt, die Bedingungen mit den Engländern auszuhandeln. Möchtet Ihr noch ein paar Mandeln?»
    «Ich dachte, der Papst will die Niederlage der Engländer», sagte Douglas.
    «Das stimmt.»
    «Und doch drängt er zu einem Friedensschluss?»
    «Der Papst kann keinen Krieg befürworten», sagte Bessières, «also predigt er Frieden und schickt mich zu den Verhandlungen.»
    «Und Ihr?», sagte Douglas und ließ die halb ausgesprochene Frage zwischen ihnen schweben.
    «Ich verhandle», sagte Bessières leichthin, «und ich werde Frankreich den Frieden geben, den der Heilige Vater wünscht, aber selbst er weiß, dass der einzige Weg, auf dem Frankreich den Frieden erhalten kann, der Sieg über die Engländer ist. Daher, ja, Messire, der Weg zum Frieden führt über den Krieg. Noch Mandeln?»
    Eine Trompete rief die beiden Rittergruppen zu den Enden des Tjostplatzes. Marschälle überprüften, ob Holzklötze auf die Lanzenspitzen gesteckt worden waren, damit sie keine Schilde oder Rüstungen durchbohren konnten.
    «Es wird Krieg geben», sagte Douglas, «und wir spielen hier Turnier.»
    «Seine Majestät fürchtet England», sagte Bessières geradeheraus. «Die Bogenschützen beunruhigen ihn.»
    «Bogenschützen können geschlagen werden», sagte Douglas leidenschaftlich.
    «Das können sie?»
    «Ja, das können sie. Es gibt eine Methode.»
    «Nur hat sie noch niemand herausgefunden», stellte der Kardinal fest.
    «Weil sie Narren sind. Weil sie denken, dass man nur auf dem Pferderücken Krieg führen kann. Mein Vater war bei Bannockburn dabei. Wisst Ihr etwas über diese Schlacht?»
    «Leider nein», sagte der Kardinal.
    «Wir haben die englischen Bastarde vernichtet, sie in Stücke gerissen, die Bogenschützen und alle anderen. Es kann gelingen. Es ist schon einmal gelungen. Es muss gelingen.»
    Der Kardinal sah zu, wie die französischen Ritter eine Reihe aus zehn Männern bildeten. Die übrigen fünf würden ein paar Schritt hinter ihnen angreifen, um das Durcheinander auszunutzen, das der Angriff der ersten zehn verursachen würde. «Wen man am meisten fürchten muss», sagte Bessières und deutete mit einer Mandel hinüber, «ist der Barbar mit dem farbenprächtigen Schild.» Er zeigte auf einen Mann auf einem großen Pferd, der mit einer schimmernden Plattenrüstung angetan war und einen Schild hielt, auf dem sich eine geballte rote Faust auf einem orange und rot-weiß gestreiften Feld reckte. «Sein Name ist Joscelyn de Berat», sagte der Kardinal, «er ist zwar ein Dummkopf, aber ein großer Kämpfer. Er ist seit fünf Jahren unbesiegt, mit Ausnahme natürlich von Roland de Verrec, der heute leider nicht hier ist.»
    Joscelyn de Berat war der Mann, mit dem Robbie Douglas gesprochen hatte, bevor sich die Ritter an die Enden der Kampfbahn zurückzogen. «Wo liegt Berat?», fragte Douglas.
    «Im Süden», gab Bessières vage zurück.
    «Woher könnte mein Neffe ihn kennen?»
    Bessières zuckte mit den Schultern. «Das kann ich Euch nicht sagen, Messire.»
    «Mein Neffe war im Süden», sagte Douglas, «bevor die Pest ausgebrochen ist. Er ist mit einem Engländer gereist.» Er spuckte aus. «Einem verfluchten Bogenschützen.»
    Der Kardinal erschauerte. Er kannte die Geschichte, kannte sie nur allzu gut. Der verfluchte Bogenschütze war Thomas of Hookton, dem Bessières sowohl den Verlust des Grals als auch des Throns Petri anlastete. Der Kardinal wusste auch von Robbie Douglas, in Wahrheit war er nur seinetwegen zu dem Turnier gekommen. «Euer Neffe ist hier?», fragte er.
    «Auf dem Schecken», sagte Douglas und nickte zu den Schotten, deren Bewaffnung sich im Vergleich zu ihren Rivalen geradezu jämmerlich ausnahm.
    «Ich würde gern mit ihm sprechen», sagte der Kardinal. «Hättet Ihr die Freundlichkeit, ihn zu mir zu schicken?» Doch bevor der Lord of Douglas noch antworten konnte, winkte der König, ein Herold senkte sein Banner, und die Reiter gaben ihren Pferden die Sporen.
    Augenblicklich bereute Bessières seine Wette. Die schottischen Pferde wirkten derart mager gegen die prachtvollen Schlachtrösser der Franzosen, und die Franzosen ritten in engem Verband, Knie an Knie, wie es Rittern anstand, während die Schotten, die am

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