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1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!

1357 - Dein Blut für mich, Sinclair!

Titel: 1357 - Dein Blut für mich, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als Geschmack wahrnehmen. Seine Lippen zuckten etwas, dann zogen sie sich in die Breite, und so lächelte er vor sich hin.
    Van Akkeren hatte sich entschlossen, seinen Weg fortzusetzen. Er wusste, dass auf ihn keine Feinde lauerten. Er würde Freunde treffen, und darauf kam es ihm an. Er wollte stark sein, nicht nur als Einzelgänger, sondern auch in der Gruppe.
    Deshalb schlich er weiter an den geschlossenen Türen entlang und sah vor sich bereits den Eingangsbereich.
    Dort mussten sie sein.
    Er ging die letzten beiden Meter, und dann weiteten sich seine Augen als er den Gang verließ.
    Es war kaum zu glauben. Er war auch überrascht, als er sah, was sich da getan hatte.
    Aus seiner Kehle drang sogar ein Stöhnen, aber das Bild täuschte ihn nicht.
    Im Bereich des Eingangs, der sogar eine kleine Loge für den Wachtposten besaß, hielten sich einige seiner Artgenossen auf und starrten ihm entgegen…
    ***
    Der Grusel-Star war so überrascht, dass er einfach stehen bleiben musste. Er konnte nur starren und sich wundern.
    Keine Lampe gab ihr Licht ab. Selbst auf eine Notbeleuchtung hatte man verzichtet. Hier lebten die Geschöpfe der Dunkelheit ihre Existenz aus, und dazu brauchten sie kein Licht, denn die Helligkeit war ihr Feind.
    Van Akkeren fing an, seine Artgenossen zu zählen. Zwei hockten neben der Tür auf dem Boden. Darunter befand sich eine ältere Frau, deren Haare strähnig in die Stirn hingen. Sie hielt den Kopf gesenkt und flüsterte etwas vor sich hin.
    Dort, wo sonst ein Soldat Wache hielt und durch eine Scheibe schauen konnte, hockte ebenfalls ein Blutsauger. Er hatte die Scheibe nach oben geschoben und streckte seinen Kopf vor, um alles beobachten zu können. Er sagte nichts, wie auch die beiden Wiedergänger, die an der Wand lehnten und ihre Augen so gedreht hatten, dass sie den Neuankömmling anschauen konnten.
    Van Akkeren schaute zurück.
    Er kannte den Ausdruck in seinen Augen nicht. Doch er ging davon aus, dass er ebenso leer war wie der der anderen Blutsauger. Ins Leere starren, auf Nahrung hoffen, denn sie sahen nicht so aus, als hätten sie sich satt getrunken.
    Sie wirkten träge, aber nicht so wie satte Raubtiere. Sie lagen auf der Lauer. Sie wollten Blut. Sie mussten es haben, aber es gab kein Opfer in ihrer Nähe.
    Van Akkeren hatte genug gesehen. Er setzte seinen Weg langsam fort und blieb dort stehen, wo die beiden Gestalten an der Wand lehnten und ins Leere starrten.
    Er blickte sie an, und dann stellte er die Frage:
    »Worauf wartet ihr?«
    Sie gaben ihm keine Antwort. Ihre Blicke sah so verdammt leer aus. Es schien sich sogar Staub auf ihre Pupillen gelegt zu haben.
    Die Lippen waren in den blassen Gesichtern so gut wie nicht zu erkennen. Die graue Haut hing schlaff an den Knochen, aber das kannte van Akkeren ja von sich selbst.
    »He, sagt was!«
    Diesmal bekam van Akkeren eine Antwort. Nur anders als er es sich vorgestellt hatte. Einer von ihnen griff zu und bekam den Grusel-Star am Hals zu packen. Er schüttelte ihn durch und bewegte dabei seine spröden Lippen.
    »Blut! Wir wollen Blut! Zeig uns, woher wir es bekommen können. Los, tu es.«
    Beinahe hätte van Akkeren gelacht. Er unterdrückte es und gab eine normale Antwort. »Ich weiß es nicht, verdammt. Ich weiß nicht, woher ich das Blut bekommen soll. Ich suche selbst danach, versteht ihr? Ich will auch satt werden, verflucht.«
    Der andere ließ ihn los. Seine Arme fielen schlaff nach unten, und er nahm wieder seinen Platz an der Wand ein. Dann sprach er vor sich hin und ließ dabei ein Schmatzen hören.
    Van Akkeren war nicht zufrieden. Er wandte sich an den zweiten Vampir, der an der Wand lehnte. Diesmal griff er zu und schüttelte ihn durch.
    »He, und worauf wartet ihr?«
    Sehr langsam hob der Blutsauger seinen Kopf. »Wir warten auf den Meister«, brabbelte er.
    »Wer ist das?«
    »Dracula II!«
    Van Akkeren schwieg. Innerlich jedoch freute er sich. Und das war neu an ihm. Vor der Verwandlung hatte er das nicht getan. Das wäre ihm gar nicht in den Sinn gekommen, doch jetzt lagen die Dinge einfach anders. Er war kein Mensch mehr. Er war jetzt jemand, der sich vom Blut der Menschen ernährte. Er gehört zu den Vampiren, und über ihnen stand als Herrscher Dracula II.
    Nicht mehr Baphomet, sondern der König der Blutsauger war sein Chef. Und wenn er später als neuer Großmeister die Templer anführte, dann wäre er der erste Vampir in der Geschichte dieses Ordens. Der Gedanke an diese Zukunft ließ wahre Jubelströme

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