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1357 - Nach dem Holocaust

Titel: 1357 - Nach dem Holocaust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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handelte wie in diesem Fall. „Und schließlich hat die NARGA PUUR andere, wichtigere Aufgaben", fuhr Bao at Tarkan fort. „Wir sind hier in diesem Universum, um den Transfer der Galaxis Hangay abzusichern."
    Eine Ausrede, dachte Gucky. Die NARGA PUUR war wahrscheinlich mit einem derartigen Auftrag ausgesandt worden, aber sie war - bei allem Respekt vor ihrer Größe und ihren Möglichkeiten - weniger als ein Staubkorn im Vergleich mit einer ganzen Galaxis. Außerdem war das erste Viertel von Hangay offenbar auch ohne die Hilfe der NARGA PUUR in diesem Universum erschienen. Und außerdem - solange die NARGA PUUR sich noch in einer Umlaufbahn um Hubei befand, spielte es keine Rolle, ob die hier hausenden Kartanin sich auf ihren Dienstposten langweilten oder statt dessen unten auf Hubei mithalfen, die Folgen der Katastrophe zu lindern.
    Bao at Tarkan warf erneut einen Blick auf das Gerät in der Ecke. Für einen Augenblick erfaßte Gucky einen winzigen Bruchteil eines Gedankens, der sich mit Verrat befaßte. Er konnte nicht sagen, ob dieser Gedanke von Bao at Tarkan oder von einem anderen Wesen stammte, und er fragte sich, ob er die Gedanken des Kartanin nur deshalb nicht erfassen konnte, weil Bao durch irgend etwas in diesem Raum geschützt wurde. „Ich kann den Mamositu keine Befehle geben, die gegen den Händlerkodex dieses Volkes gerichtet sind", erklärte Bao at Tarkan plötzlich ohne jeden Zusammenhang. „Aber wenn du so großen Wert darauf legst, werde ich Hilfstruppen aus meinem Volk aussenden. Wundere dich aber nicht, wenn auch dies nicht den von dir erwarteten Erfolg bringt."
    Damit war die Unterredung für ihn abgeschlossen. Bao at Tarkan wandte sich anderen Dingen zu und beachtete den Ilt einfach nicht mehr.
    Gucky ließ sich dadurch nicht beeindrucken. Er blieb noch ein wenig, beobachtete den Kartanin und dachte über das, was geschehen war, nach.
    Offenbar hatte es erneut Unruhe in der NARGA PUUR gegeben - irgendeine Störung in irgendeinem Abschnitt dieses gewaltigen Schiffes. Es war schwer vorstellbar, daß dies eine wirkliche Gefahr für die riesige NARGA PUUR bedeutete - aber vielleicht bedeutete es eine Gefahr für Bao at Tarkan und seinen besonderen Status an Bord, worin immer der auch bestehen mochte.
    Auf jeden Fall hatte der Kartanin eingelenkt. Ob das ernst gemeint war oder ob es sich - wie die Entsendung der Mamositu - als schlechter Scherz entpuppte, blieb abzuwarten.
     
    7.
     
    Sue-El-K'yon hatte die Lähmung überwunden. Als sie zu den überall verstreuten Decken und Kissen hinüberblickte, die sie vorher nicht hatte sehen können, weil sie auf der falschen Seite lag, entdeckte sie einige der Kranken, die sich einfach an Ort und Stelle niedergelegt hatten. Andere kehrten aus dem Wald zurück, mit leeren Händen und leeren Mägen, wie ihnen deutlich anzusehen war. Sie waren unruhig und stritten miteinander.
    Sue-El kroch auf allen vieren zu ihrem Quartier. Ihre Muskeln schmerzten, und sie hätte ein Medikament brauchen können, aber es war nichts mehr da. Sie trank ein wenig Wasser und hoffte, daß die Schmerzen von selbst vergingen.
    Wenig später hörte sie die Kranken zurückkehren. Sie waren jetzt in noch üblerer Stimmung, und sie fürchtete, daß es morgen neue Verletzte zu verarzten geben würde. Aber bald darauf vernahm sie zu ihrer Erleichterung die schnatternden Stimmen der pelzigen Tiere.
    Eines dieser Wesen kam auch zu ihr, und zum erstenmal empfand Sue-El weder Ekel noch Abscheu. Sie war weit davon entfernt, die Tiere zu mögen, aber sie mußte anerkennen, daß diese pelzigen Wesen immerhin bereit waren, ihr und den anderen zu helfen.
    Sie begriff plötzlich, wie wichtig das war.
    Die Pelzigen mochten noch so primitiv sein, aber sie waren doch hilfsbereit und freundlich. Die Mamositu dagegen, die Raumschiffe und Translatoren und so viele andere Dinge besaßen, waren nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht und kannten weder Mitleid noch Freundlichkeit anderen, hilfsbedürftigen Kreaturen gegenüber.
    Wieder sah einer der kleinen Pelzigen zu Sue-El-K'yon herein. Die junge Kartanin winkte im freundlich zu.
    Sie erhielt eine Handvoll Nüsse und etwas Wasser, und diesmal aß und trank sie ohne Ekel, obwohl sie nicht einmal imstande war, die Nüsse vor dem Verzehr zu waschen.
    Der kleine Fremde blieb bei ihr und sah sie aufmerksam an, und als sie stöhnend die Beine streckte, lief er hinaus und kam mit einer Handvoll Blätter und einer Decke zurück. Mit Hilfe der einfachen

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