Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
136 - Der Panther-Mann

136 - Der Panther-Mann

Titel: 136 - Der Panther-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
»Wer weiß, vielleicht springe ich ab und bleibe hier.«
    »Du wirst doch nicht seßhaft. Du nicht«, sagte Warren Bohay.
    »Wieso ich nicht?«
    »Weil das nicht zu dir paßt. Aber nehmen wir mal an, du würdest hier tatsächlich abspringen. Für welches Mädchen würdest du dich dann entscheiden? Für die wilde Jenny Ruga oder für die sanfte Colleen Blackwood?«
    »Das ist eine sehr schwierige Frage«, sagte Larry Merrill. »Es ist ganz eigenartig. Jenny und Colleen sind zwei grundverschiedene Mädchen - schon vom Typ her. Die eine hat, was der anderen fehlt - und umgekehrt. Man müßte sie zu einer Person zusammenschmelzen können, dann würde die richtige Frau für mich herauskommen.«
    »Aber da das nicht möglich ist… Wenn ich mit Jenny zusammen bin, sehne ich mich nach Colleen - und wenn ich bei Colleen bin, fehlt mir Jenny, ich kann mich nicht entscheiden. Es ist mir unmöglich, einer von beiden den Vorzug zu geben.«
    »Weißt du, daß du ein gewissenloser Schurke bist? Ein Egoist, wie es keinen größeren geben kann. Noch wissen die beiden nichts voneinander, aber auf die Dauer wird es sich nicht verheimlichen lassen. Was dann?«
    Larry Merrill lächelte. »Dann lasse ich sie um mich kämpfen und nehme die Siegerin.«
    »Ich bleibe dabei: Du führst einen höchst unmoralischen Lebenswandel, mit dem ich ganz und gar nicht einverstanden bin.«
    Merrill lachte: »Aber du würdest ganz gern mal mit mir tauschen.«
    »Quatsch.«
    »Gib’s doch zu. Du brauchst dich vor mir nicht zu genieren.«
    »Wir sollten langsam daran denken, äufzubrechen«, sagte Warren Bohay und erhob sich.
    Merrill tat überrascht »He, was sehe ich denn da? Das sind ja richtige Druckstellen auf deiner Stirn.«
    »Was denn für Druckstellen?«
    »Die von deinem Heiligenschein. Du solltest ihn nicht ständig tragen. Setz ihn doch hin und wieder mal ab. Das würde dir guttun.«
    »Blödmann«, sagte Warren Bohay brummig und begab sich nach oben. Larry Merrill folgte ihm.
    Als er in seinem Zimmer den Schrank öffnete, blickte er in eine weiße Knochenfratze.
    Und auf ein blinkendes Messer in der Hand eines dunkelhäutigen Mannes, der sich auf ihn stürzte.
    ***
    Die Schrecksekunde hätte Merrill beinahe das Leben gekostet. Einem Reflex gehorchend, drehte er sich, und die lange Klinge verfehlte ihn um Haaresbreite.
    Der Engländer sprang zurück, und der maskierte Farbige setzte nach. Das mußte einer von Opengas Leuten sein. Sie verbreiteten mit ihrem Terror Angst und Schrecken.
    Jedes Mittel war ihnen recht, um die Bauarbeiten zu verzögern, zu stoppen. Anscheinend schreckten sie nicht einmal vor einem Mord zurück, diese verbissenen Fanatiker.
    Eigentlich hatte Warren Bohay recht. Man sollte ihr Land so lassen, wie es war, wenn sie es nicht anders wollten. Die Zivilisation war nicht nur ein Segen. Sie brachte auch viel Schlechtes.
    Der Schwarze stach erneut zu. Larry Merrill zog den Bauch ein und schlug mit der Handkante nach dem Messerarm. Es gelang ihm nicht, den Maskierten zu entwaffnen.
    Er riß die Gardine herunter und warf sie dem Gegner über den Kopf, hoffend, daß der tollwütige Kerl sich darin rettungslos verstrickte, aber der Mann entledigte sich des Stoffes mit der Schnelligkeit eines Entfeßlungskünstlers.
    Merrill griff mit beiden Händen nach dem Messerarm und drehte ihn herum. Der Schwarze stöhnte. Merrill stieß ihn mit der Maske gegen die Wand und verstärkte den Druck.
    Wieder stöhnte der Kerl, und dann fiel das Messer auf den Boden. Ein Tritt in den Unterleib entriß Merrill einen heiseren Schrei. Der furchtbare Schmerz zwang ihn, sich zu krümmen. Er japste nach Luft, hatte den Schwarzen losgelassen, und dieser bückte sich nach dem Messer.
    In diesem Augenblick klangen auf dem Flur Schritte auf. Der Schwarze ließ das Messer liegen, rannte zum Fenster, riß es auf und kletterte hinaus. Er ließ sich fallen und verschwand hinter dem Hotel.
    Schwer atmend hob Larry Merrill das Messer auf.
    Warren Bohay klopfte und öffnete die Tür. Er sah den Freund und Kollegen an, als hätte dieser den Verstand verloren. »Larry…! Was willst du mit diesem riesigen Messer?«
    »Meine Fingernägel säubern«, sagte Merrill und setzte sich ächzend aufs Bett. »Verdammt, Warren, jemand wollte mich umbringen. Er war im Schrank versteckt, trug eine weiße Knochenmaske.«
    »Machst du Witze?«
    Merril hob das Messer. »Ist das ein Witz? Ich mußte um mein Leben kämpfen. Dein Zimmer befindet sich gleich nebenan. Die Wand ist

Weitere Kostenlose Bücher