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136 - Der Panther-Mann

136 - Der Panther-Mann

Titel: 136 - Der Panther-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Herzlichkeit begrüßt hatte, stellte er mir seinen Jugendfreund Dr. Boris Lipski vor. Die beiden waren in jungen Jahren unzertrennlich gewesen.
    Boris Lipski musterte mich von Kopf bis Fuß. Ich entdeckte sehr viel Neugier in seinem Blick. »Ich kann an Ihnen nichts Ungewöhnliches entdecken, Mr. Ballard. Vladek hat mir so viel von Ihnen erzählt, daß ich mir ein ganz falsches Bild machte.«
    Ich lächelte. »Ich erhebe den Anspruch, ein völlig normaler Mensch zu sein.«
    »Ein Mann mit einem recht ausgefallenen Beruf.«
    »Ich habe ihn mir nicht ausgesucht, bin gewissermaßen hineingestolpert«, sagte ich.
    »Ich weiß. Ich kenne Ihre Geschichte. Sie begann damit, daß Ihr Vorfahre, der Hexenhenker Anthony Ballard, sieben Hexen aufknüpfte.«
    Ich nickte. »Am Galgenbaum. Vor ihrem Tod schworen die Teufelsbräute grimmige Rache, und dann fielen sie alle hundert Jahre über unser Dorf her und töteten Menschen - und immer war ein Ballard dabei.«
    »Bis Sie an der Reihe gewesen wären, aber Sie haben diesem Treiben ein Ende bereitet.«
    Ich grinste. »Vladek hat Sie tatsächlich gut informiert.«
    Der Brillenfabrikant nahm mir die Reisetasche ab und stellte sie in den Wagen. Ich verabschiedete mich vom Piloten und stieg in den Wagen.
    Dr. Lipski stellte mir in seinem Haus ein Zimmer zur Verfügung. Nachdem ich mich frischgemacht hatte, begab ich mich ins Wohnzimmer, wo mich die beiden gebürtigen Polen erwarteten.
    Vladek reichte mir einen Kognak. »Leider hat es sich bis nach Sukutara noch nicht durchgesprochen, daß Pernod dein Lieblingsgetränk ist«, sagte er lächelnd.
    »So eine Schande«, gab ich zurück.
    Ich fragte nach Àlbina Conti, die ich in Budapest kennengelernt hatte. [2]
    »Ich werde sie in ein paar Tagen in Kapstadt treffen«, sagte Vladek. »Wie geht es bei dir zu Hause?«
    Ich wiegte den Kopf. »Nicht besonders rosig.« Ich erzählte von Mr. Silvers Verschwinden und daß Roxane jetzt wieder bei uns war, daß wir aber noch nicht wußten, ob wir ihr trauen konnten.
    »Du wirst daheim gebraucht, und ich hole dich in dieses Dorf am Ende der Welt«, sagte Vladek Rodensky schuldbewußt.
    »Das geschah nicht aus lauter Jux und Dollerei, wie ich dich kenne«, sagte ich.
    Vladek stieß seine Brille mit dem Zeigefinger hoch. »Mein Freund Boris wird dir jetzt eine verdammt blutige Geschichte erzählen, Tony.«
    ***
    Butu hatte mit den sieben Steinen einen Kreis gebildet, in dessen Mitte ein kleines Feuer flackerte. Bleiche Tierknochen lagen drum herum. Sie bildeten Zeichen, die Murray Blackwood unbekannt waren.
    Um jedes Zeichen mußte Murray die mitgebrachten Patronen mit der Spitze nach oben aufstellen. Butu streute ein grünes Pulver in die Flammen, die daraufhin zischten und züngelten.
    Der Einsiedler hob die dünnen Hände und versetzte sich in Trance. Mit einer Stimme, die nicht seine eigene zu sein schien, weil sie so laut und kräftig war wie die eines jungen Mannes, begann er mit seiner Beschwörung.
    Er erflehte die Unterstützung eines guten Geistes und bat ihn, in seiner armseligen Hütte zu erscheinen.
    »Wenn du das nicht möchtest, Erhabener«, rief Butu untertänig, »so schicke mir wenigstens die Kraft, die Böses bannen und brechen kann!«
    Gezackte Flammenbündel schossen sternförmig aus dem Feuer auf die Knochenzeichen zu. Sie stießen die Patronen um. Murray wollte sie wieder aufstellen, doch bevor er sie berührte, bekam er so etwas wie einen elektrischen Schlag.
    Erschrocken riß er die Hand zurück. Butu stieß einen langgezogenen Seufzer aus und ließ die Hände sinken. Er erwachte, sah die liegenden Patronen und nickte zufrieden.
    Die Beschwörung war erfolgreich gewesen.
    Das Feuer brannte rasch nieder, und Butu sammelte die Zauberknochen ein. Er schob sie in einen Lederbeutel und legte diesen weg.
    »Nimm deine Patronen«, forderte der Einsiedler den jungen Mann auf. »Sie werden nun die gewünschte Wirkung haben.«
    »Ich wollte sie bereits aufheben«, sagte Murray. »Aber ich bekam einen schmerzhaften Schlag.«
    »Du hast zu früh danach gegriffen. Die Kraft befand sich noch nicht in den Kugeln. Mittlerweile ist sie in diese eingedrungen, so daß du sie gefahrlos an dich nehmen kannst«, sagte Butu.
    Murray streckte zögernd die Hand aus, hielt inne, griff dann aber nach der ersten Patrone, und nichts passierte. Er hatte nur ein eigenartiges Kribbeln in den Fingern und sprach mit dem Alten darüber.
    Butu nickte. »Das ist die Kraft des erhabenen Geists. Sie wird den

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