Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1360 - Die Seuche namens Saladin

1360 - Die Seuche namens Saladin

Titel: 1360 - Die Seuche namens Saladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hatte sie durchgekämmt und einige Strähnen dabei leicht in die Stirn fallen lassen.
    »He, du siehst ja stark aus.«
    »Wieso?«
    »Nun ja…« Er ging um sie herum. »Als würdest du voller Energie stecken.«
    »Das ist auch der Fall.« Sheilas Augen glänzten. »Sieh nur nach draußen, dann weißt du Bescheid. Der Winter ist weg, Bill. Da draußen haben wir ein Wetter, da muss man einfach in Form sein, und das bin ich eben. Außerdem kauf ich gern für den Garten ein.«
    »Ja, das weiß ich.«
    Sheila hatte sich schon eine Liste gemacht. Sie steckte den Block in die Seitentasche der Jacke und ging schon vor zu Haustür. Am Mini wartete sie auf ihren Mann.
    »Willst du fahren, Sheila?«
    »Ja.«
    Bill warf ihr den Schlüssel zu. Sein Misstrauen war noch nicht verschwunden, und da war es besser, wenn er Sheila beschäftigt wusste. So würde sie nicht so leicht auf irgendwelche dummen Gedanken kommen, auch wenn sie persönlich nichts dafür konnte.
    Sie verließen das Grundstück. Sheila saß ruhig und normal wie immer am Steuer. Sie fuhr sicher und auch nicht zu schnell. Aber sie bemerkte, dass Bill ihr hin und wieder einen Seitenblick zuwarf und fragte: »Habe ich was an mir?«
    »Ja, schon.« Bill lächelte breit.
    »Aha. Und was?«
    »Du siehst toll aus.«
    Für einen winzigen Augenblick sagte Sheila nichts und saß wie erstarrt. Dann konnte sie das Lachen nicht mehr an sich halten. »He, wie kommst du denn darauf?«
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Danke.«
    »Gern geschehen. Außerdem geht es im Frühling den Menschen ja immer besser.«
    »Das soll wohl so sein«, sagte sie. »Jedenfalls war ich die kalte Jahreszeit leid.«
    Bill nickte. Das war er ebenfalls. Er schaute nach vorn. Am Himmel stand eine herrliche Sonne, die ihren Glanz gerecht über die Stadt verteilte. Wo Licht ist, da gibt es auch Schatten, und diese huschten über die Frontscheibe hinweg, lösten sich auf, entstanden wieder neu, denn noch fuhren sie eine von Bäumen gesäumte Strecke, die erst endete, als sie eine Ausfallstraße erreichten, die weiter in südlicher Richtung führte und auf den nächsten Kilometern kein Wohngebiet berührte. Freies Feld oder Land, aber dort hatten sich einige kleine Firmen angesiedelt. Unter anderem auch das große Gartencenter, das besonders im Frühling stark frequentiert wurde.
    Sie würden noch eine Weile fahren, um den Parkplatz des Centers zu erreichen. So hatte Bill Zeit, seine Fragen zu stellen.
    »Ich wollte noch wissen, Sheila, wie das in der vergangenen Nacht gelaufen ist.«
    »Habe ich das nicht schon gesagt?«
    Bill drückte seinen Nacken gegen die Kopfstütze. »Ja, du hast davon gesprochen. Aber es hat recht lange gedauert – oder?«
    »Leider.«
    »Warum?«
    Sheila nahm eine Hand vom Lenkrad und winkte ab. »Es gab zu viele Meinungen. Wir haben uns recht spät einigen können. Jetzt wird das Fest starten können.«
    »Gut.«
    »Und du musst auch noch etwas tun, Bill. Es in der Presse publik machen. Die Leute sollen erfahren, wo sie an einem bestimmten Tag hingehen sollen.«
    »Sprich mich darauf an, wenn es so weit ist.«
    »Das mache ich glatt.«
    Bill kam zum eigentlichen Thema. Wie nebenbei erkundigte er sich: »Und auf der Heimfahrt ist auch nichts passiert, dass dir ungewöhnlich vorgekommen ist?«
    »Nein, überhaupt nichts. Warum fragst du?«
    »Nur so.«
    Sheila fuhr langsam an eine Kreuzung heran. Jenseits davon begann bereits das Gelände des Gartencenters.
    »Glaube ich nicht, Bill. Da steckt mehr dahinter. Sei ehrlich.«
    »Nun ja, ich habe mir eben Sorgen gemacht. John ebenfalls und…«
    Als sie über die Kreuzung rollten, fing Sheila an zu lachen. »Das darf doch nicht wahr sein, Bill. Ihr habt euch Sorgen um mich gemacht. He, ihr habt euch die Kante gegeben. Gefeiert, einen getrunken, wie auch immer.«
    »Trotzdem haben wir an dich gedacht.«
    »Klar, aber ich bin kein kleines Mädchen mehr. Ich komme sehr wohl allein zurecht.«
    »Das bestreite ich nicht. Nur weißt du sehr genau, dass wir nicht das Leben von Normalbürgern führen. Seit der Schwarze Tod zurück ist, hat sich schon einiges geändert.«
    »Nicht unbedingt für uns. Oder fühlst dich bedroht?«
    »Höchstens indirekt, indem ich immer daran denken muss, dass er bald wieder zuschlagen kann. Dass er nicht allein ist, wissen wir auch. Deshalb müssen wir uns vor seinen Helfern hüten.«
    »Aber erst müssen wir einkaufen.«
    »Keine Frage.«
    Sie rollten bereits auf den großen grünen Torbogen zu, der den Eingang

Weitere Kostenlose Bücher