Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1361 - Das Anklam-Projekt

Titel: 1361 - Das Anklam-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wollte in die Tiefe stürzen. Aber die Luftwurzeln des Opfers, das ihr noch in der Kehle stak, hatten inzwischen Halt gefunden. Die Echse stürzte nur so weit, wie die Wurzeln reichten. Dann baumelte sie hilflos in der Luft, den starren Blick der weit aus den Höhlen quellenden Augen nach oben gerichtet.
    Die Dornbüschel kehrten zu ihren Standorten auf den benachbarten Bäumen zurück. Es waren ihrer längst nicht mehr so viele wie vor ein paar Minuten, als sie ihren Angriff begonnen hatten. Aber sie rieben die lanzettförmigen Blätter aneinander und erzeugten ein lautes, durchdringendes Knarren, das sich wie Triumphgeschrei anhörte. „Du hast das alles aufgezeichnet, nehme ich an", sagte Perry Rhodan.
    Und der Pikosyn antwortete: „Das habe ich. Bemerkenswertes Verhalten von seiten der Baumparasiten. Zumindest latente Intelligenz scheint vorhanden zu sein. Der Angriff war koordiniert. Nichtsdestoweniger ich muß dich darauf aufmerksam machen, daß unsere Zeit abläuft. Wir haben noch zwanzig Minuten, bis der Transmitter in deinem Quartier abschaltet."
    „Du weißt, wo es entlanggeht", sagte Perry Rhodan. „Bring uns hin!"
     
    *
     
    Eine Minute später stand er am oberen Rand der Rampe. Die Metalltür war noch offen. Die Deckenleuchte brannte. Der Pikosyn stellte fest, daß der Transmitter nach wie vor aktiv war. Er schritt auf die Tür in der rückwärtigen Wand des unterirdischen Raumes zu.
    Sie ließ sich ebenso leicht öffnen wie die andere. Dunkelheit gähnte ihm entgegen. Es roch nach frisch gegossenem Konkrit. Er schaltete eine der kleinen Lampen ein, die in den Brustteil der Netzkombination eingearbeitet waren. Das Licht fiel in einen breiten Gang, zu dessen beiden Seiten Kammern unterschiedlicher Größe lagen. Sie waren durch massive Wände voneinander getrennt und nach vorne, zum Gang hin, offen. In einer Ecke stand ein kleiner Generator. Er speiste die Lampe, die in der Decke des Vorraums brannte; sonst hatte er anscheinend keine Funktion. Er arbeitete geräuschlos, wahrscheinlich nach dem Prinzip der Kernzerfallsbatterie.
    Perry Rhodan schritt den Korridor entlang. Die Kammern zur Rechten und zur Linken waren leer. Von neuem hatte er das Gefühl, die ganze unterirdische Anlage sei erst vor kurzem geschaffen und bislang noch von niemand genützt worden.
    Sie wartete auf ihren Benützer. Das war es! Heute, morgen oder übermorgen würde hier jemand einziehen und sich einrichten! Aber wer?
    Er mochte einhundert Schritte gegangen sein, als der Lichtkegel der Lampe die rückwärtige Wand des langgestreckten Raumes erfaßte. Es kam ihm so vor, als gäbe es da eine Unebenheit in dem sonst glatt und fugenlos gegossenen Material. Er trat näher.
    Ein kalter Schauder lief ihm über den Rücken, als er das Symbol erkannte. Ein Eiferer, der hier sein Zeichen hinterlassen wollte, hatte es auf primitive Art und Weise - vermutlich mit einem Aststück oder sonst einem einfachen Instrument - in den Konkrit gegraben, als er noch feucht war.
    Das Zeichen bestand aus einem Halbkreis, aus dessen Peripherie sechs Zacken wuchsen. Die Zacken nahmen von links nach rechts an Länge zu. Das Zeichen war das Symbol des Hexameron.
    Das beantwortete seine Frage. Wer würde hier einziehen? Für wen war die Anlage gebaut worden?
    Für die Propheten des Hexameron.
    Und wer hatte die Anlage gebaut? Einer, der nach außen hin dem Anklam-Projekt diente, in Wirklichkeit aber selbst an die Lehre des Hexameron glaubte. Ein Venno wahrscheinlich. Derselbe, der dem Terraner namens Perry Rhodan nach dem Leben trachtete.
    Der Pikosyn meldete sich zu Wort. „Das Zeichen kennen wir", sagte er. „Ich meine, es bedeutet Unangenehmes für das Anklam-Projekt."
    Perry Rhodan antwortete nicht. Er wandte sich um und schaltete die Lampe aus. Weit vor ihm fiel durch die Tür des Vorraums das Licht der Deckenleuchte auf den Boden. Aus der Ferne war es nur ein winziger Lichtklecks, aber es genügte ihm zur Orientierung.
    Er schritt kräftig aus. Plötzlich hatte er es eilig. Die Zeit der Passivität war vorbei.
     
    *
     
    Die Transmitterverbindung funktionierte einwandfrei. Er materialisierte dort, von wo er vor knapp einer Stunde aufgebrochen war: unmittelbar unter der Tür, die zu den drei Zimmern seiner Unterkunft führte.
    Er lag eine Zeitlang wie taub vom Schock des Entzerrungsschmerzes. Der Cybermed wachte über die Funktionen des malträtierten Körpers und teilte ihm mit, wann es an der Zeit war, daß er sich wieder bewegen konnte.
    Langsam

Weitere Kostenlose Bücher