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1361 - Das Anklam-Projekt

Titel: 1361 - Das Anklam-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dabei entstand. Der Venno brauchte nicht zu wissen, daß er das Quartier verließ.
    Der Pikosyn generierte die Pfeiftöne, die er von Kertuul gelernt hatte. Die Platte des Antigravaufzugs senkte sich abwärts und beförderte Perry Rhodan in jenen Raum, in dem Liutalf sich tagsüber aufhielt.
    Der Oberkommandierende sah erstaunt auf. In seinem Blick spiegelten sich Überraschung und Ärger.
    Rhodan beobachtete ihn scharf. Benahm er sich wie ein Wesen, das erschrak, weil der Besucher, den es vor sich sah, eigentlich schon langst durch den heimlich installierten Transmitter hätte verschwunden sollen? Liutalfs Reaktion war nicht eindeutig. Zudem besaß er offenbar die Fähigkeit, seine Fassung recht schnell wiederzugewinnen. „Du überraschst mich durch deine Gewohnheit, mich unangemeldet und ganz nach deinem jeweiligen Belieben aufzusuchen", sagte er tadelnd. „Ich nehme an, das entspricht den Sitten deines Volkes. Unter den Vennok ist es jedoch üblich ..."
    „Ich bin nicht gekommen, um mir eine Lektion in Wohlverhalten erteilen zu lassen", fiel ihm Perry Rhodan schroff ins Wort. „Wenn mir eine andere Möglichkeit genannt worden wäre, mich mit dir in Verbindung zu setzen, hätte ich sie genützt."
    Liutalf stand auf. Er überragte den Terraner immerhin um eine halbe Kopfeslänge. „Du hast natürlich recht", antwortete er überraschend sanft. „Ich hatte nicht damit gerechnet, daß eine Lage entstehen konnte, in der du unbedingt mit mir zu reden hättest. Es war mein Versehen. Im übrigen hätte ich noch heute morgen von mir aus Kontakt mit dir aufgenommen. Du erinnerst dich an die Frage, die du neulich stelltest? Sie betraf ein Wesen namens ESTARTU. Ich habe intensiv darüber nachgedacht, und ich glaube, einen Bezugspunkt gefunden zu haben ..."
    Aber Perry Rhodan war nicht bereit, sich ablenken oder besänftigen zu lassen. „Ich will mich gerne mit dir über ESTARTU unterhalten", unterbrach er den Venno ein zweites Mal. „Aber zuvor verlange ich, daß der Rat der Kommandeure einberufen wird, damit er meine Beschwerden hören kann."
    „Der Rat der Kommandeure?" staunte Liutalf. „Du verlangst seine Einberufung? Du, ein Fremder?"
    „Es ist ein weiterer Anschlag auf mich verübt worden", erklärte Rhodan. „Man hat einen Transmitter in der Tür meiner Unterkunft installiert und wollte mich beseitigen."
    Liutalfs Kopfschwingen gerieten in wedelnde Bewegung. „Deine Anschuldigungen werden immer abenteuerlicher, Perry Rhodan!" stieß er pfeifend und schnalzend hervor. „Ich habe das Kontrollgerät zerstört", hielt Rhodan ihm entgegen, „aber seine Überreste sind noch zu sehen. Deine Techniker mögen die Wand in der Umgebung der Tür untersuchen. Sie werden den Projektor schon finden."
    „Phantastisch!" ächzte Liutalf. „Ich möchte, daß der Rat der Kommandeure erfährt, in welcher Gefahr ich mich befinde. Der Rat hat beschlossen, daß ich zehn Gangha-Tage unter Beobachtung zu halten und dann freizulassen sei. Jemand versucht, die Entscheidung des Rates zu umgehen."
    Der Venno hatte sich inzwischen einigermaßen wieder gefaßt. „Unter diesen Umständen", sagte er, „bin ich bereit, auf dein Ersuchen einzugehen. Kehre in deine Unterkunft zurück. Sobald die Mitglieder des Rates eingetroffen sind, werde ich dich benachrichtigen. In der Zwischenzeit sollen die Techniker, so wie du empfiehlst..."
    „Das hat noch Zeit!" unterbrach ihn Perry Rhodan. „Solange der Rat mich nicht angehört hat, soll sich niemand in der Nähe meines Quartiers sehen lassen. Ich weiß deine Gastfreundlichkeit zu schätzen, Liutalf. Aber einer unter deinen Artgenossen trachtet mir nach dem Leben. Ich werde jeden unschädlich machen, der sich unaufgefordert meinem Quartier nähert."
    Liutalf war sichtlich beeindruckt. „Auch das soll so geschehen, wie du es wünschst", erklärte er. „Du bist ein seltsames Geschöpf."
     
    *
     
    Geräuschlos betrat Perry Rhodan die Unterkunft. Er vergewisserte sich, daß Sionang keinen Versuch unternommen hatte, ihm zu entkommen. Die Gelegenheit, seine Glieder zu betätigen, war ihm offenbar gut bekommen. Er war eingeschlafen.
    Rhodan schloß die Tür, die in den Schlafraum führte. Er schob einen Sessel in den Vorraum, in dem der Empfänger der Kommunikationsanlage untergebracht war, und machte es sich bequem. Er war auf eine längere Wartezeit gefaßt.
    Was versprach er sich von der Sitzung des Rats der Kommandeure? Er war nach wie vor davon überzeugt, daß der Attentäter einer der

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