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1361 - Sheilas Horrorzeit

1361 - Sheilas Horrorzeit

Titel: 1361 - Sheilas Horrorzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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man das Gefühl haben, dass die Tiere zurückschlugen.
    Neben mir saß Bill und atmete heftig. Er schaute nach vorn. Das Gesicht war leicht verzerrt. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt.
    Die Haut auf dem Gesicht war schweißnass, und wenn er einatmete, hörte es sich an wie ein Keuchen.
    Noch ein Blick in den den Rückspiegel.
    Für mich war es klar, dass auch Suko innerlich auf Höchsttouren lief. Seinem Gesicht und seiner Haltung war dabei nichts anzumerken. Er bewegte sich nicht. Er schaute nur zwischen Bill und mir hinweg nach vorn auf die Scheibe.
    Ich musste handeln!
    Die Schweine kamen wie eine kompakte mörderische Masse. Ich sah schon die weit geöffneten Schnauzen und entdeckte auch die funkelnden kleinen Augen, die an den Rändern rot unterlaufen waren.
    Ja, sie waren verändert. Sie waren aggressiv. Dieses Verhalten war mir nur von Wildschweinen her bekannt.
    Ich riss das Lenkrad nach rechts. Ich hoffte, noch Zeit genug zu haben. Der Rover folgte der Bewegung. Zugleich aber merkte ich, dass er auf dem glatten Boden ausbrach. Die Hinterräder machten nicht mehr so mit, und ich bekam für einen Moment das Nervenflattern, weil ich mich davor fürchtete, nicht mehr schnell genug zu sein.
    Die Schweine rasten heran. Die Masse war bereit, gegen den Rover zu rammen. So kamen sie nahe, so verflucht nahe. Ich kurbelte am Lenkrad, gab auch Gas und hoffte, dass die Reifen noch einmal richtig fassten.
    Sie taten es.
    Wieder Gas!
    Der Rover sprang nach vorn. Wäre er ein Pferd gewesen, hätte er wohl gewiehert. So aber hörte ich nur den Motor laut aufröhren, erlebte noch einen Stoß und gewann wieder an Tempo, obwohl das Auto noch über den weichen, feuchten Untergrund hinwegglitt.
    Etwas krachte gegen den unteren linken Reifen. Der Rover schlingerte wieder, aber ich bekam ihn erneut unter Kontrolle, als ich das Lenkrad drehte.
    Wir hatten es geschafft! Die Schweine waren weg. Vorbeigelaufen.
    Das heißt, wir waren ihnen entwischt. Es war wirklich nur zu einer harmlosen Berührung gekommen.
    Zu dritt atmeten wir auf. Ich fuhr noch in derselben Richtung weiter und bog wenig später wieder nach links ab, um in die normale Richtung zu gelangen.
    Jetzt fuhren wir wieder auf die Gehöfte zu. Es gab keine Schweine mehr, die uns entgegenliefen. Ich sah sie im Rückspiegel und glaubte nicht, dass sie so schnell umkehren würden. Möglicherweise war die Straße ihr Ziel.
    Völlig sicher durften uns trotzdem nicht fühlen. Die Schweine konnten durchaus einen Bogen schlagen und wieder zu ihren Ställen zurückkehren, die sie dann von uns besetzt sahen. Außerdem stand längst nicht fest, dass es alle Tiere gewesen waren. Wir mussten durchaus damit rechnen, dass einige noch bei den Ställen warteten.
    Auf die rollten wir zu.
    In meinen Freund Bill war wieder Bewegung gekommen. Er verhielt sich unruhig auf dem Sitz und hatte sich auch nach vorn gebeugt. Er konnte es nicht erwarten, die Ställe und deren Umgebung zu durchsuchen.
    Der Grasbewuchs des Bodens trat zurück. Er schuf einer lehmigen Fläche Platz, auf der die Bauten standen.
    Bill schnallte sich los, noch bevor wir standen. Dann stieß er die Tür auf und hechtete fast aus dem Fahrzeug. Er lief einige Schritte, wollte auch nach links in einen Gang zwischen zwei Ställen einbiegen und blieb wie vom Blitz getroffen stehen.
    »Verdammt, John!«, flüsterte Suko nur, »da ist was passiert!«
    Ich nickte, und ich befürchtete das Schlimmste…
    ***
    Sekunden später sahen wir zu dritt, dass meine Befürchtungen sich nicht bewahrheitet hatten. Es lag keine tote Sheila auf dem Boden.
    Bill war trotzdem geschockt worden, denn er schaute und wies auf das abgestellte Motorrad.
    »Das ist…«, flüsterte er mehrmals hintereinander. »Verdammt, das ist die Maschine.«
    Sie wurde nicht mehr gebraucht. Saladin hatte die Flucht mit seiner Gefangenen auf eine andere Art und Weise fortgesetzt, aber sicherlich nicht zu Fuß. Daran glaubte ich nicht.
    Bill stand zwischen uns wie der große Verlierer. Er hielt den Kopf gesenkt und konnte nur zu Boden schauen. Er war wahnsinnig enttäuscht, und wir schauten zu, wie er sich über seine Augen wischte.
    Ich hatte einfach das Bedürfnis, ihn zu trösten, trat hinter ihn und legte ihm eine Hand auf die rechte Schulter.
    »Bill, ich bezweifle, dass er Sheila getötet hat. Das hier war für sie nichts anderes als eine Zwischenstation. So wie wir diese hier gefunden haben, werden wir auch die beiden finden. Darauf kannst du dich

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