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1363 - Krieg der Städte

Titel: 1363 - Krieg der Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Steuerringe zeigte, daß die Schlauchbeine den Boden berührten. Sie fingen den Ruck elegant ab. Der Matik sauste eine Weile geradeaus, von seinem Gewicht und der Geschwindigkeit getrieben, dann wurde er langsamer und blieb unmittelbar vor seinen Artgenossen stehen.
    Rhodan holte tief Luft. „Das ist eine Überraschung", sagte er zu sich selbst. „Wie geht das alles zusammen? Die Speere und Schwerter mit diesen Reittieren?" Bestimmt hielt das Volk der Vunorer noch andere Überraschungen für ihn bereit.
    Aus der vorderen Schmalseite des Matiks stülpte sich ein dünner Rüssel mit einem Gitter herauf über den Pelz. „Was hast du erwartet?" kam die Gegenfrage des künstlichen Tieres. „Eine Urwelt? Wenn, dann sind wir auf dem Weg dorthin."
    Rhodan gab keine Antwort. Er blieb sitzen und wartete, bis die Soldaten gelandet waren. Bastuk kam herbei und half ihm herab. Er führte ihn zu einem Baldachin, unter dem er sich vor den Strahlen der blauen Sonne schützen konnte. „Warte hier", erklärte der Vunorer. „Und beobachte das Schloß!"
    Zwei Stunden mußten sie warten, dann tauchte ein riesiger Schatten in der Öffnung der Mauer auf. Er schoß nicht heraus und suchte die Aufwinde des Hangs. Er glitt langsam und majestätisch hervor und schwebte über die Ebene hinaus. Es war ein breiter, goldfarbener Teppich, auf dem sich ein kleines Haus befand, das in seiner Form einem Gleiter ähnelte. Rhodan ahnte, wer sich darin befand. Er erhob sich und trat zu den Soldaten. „Vu kommt!" riefen sie begeistert und verfolgten, wie der Teppich sich zum Boden herabsenkte und dann in die Ebene hinausschwebte, wo er verschwand. „Vu fliegt uns voraus!" jubelten die Soldaten. „Wir werden der Königin folgen!"
    Das dauerte noch bis zum nächsten Morgen. So hatte Vu es gesagt. Die Soldaten lagerten, und Bastuk kehrte mit einer Gruppe von etwa fünfzig Vunorern zu Rhodan zurück. Sie lagerten um seinen Platz.
    Rhodan wußte nicht, was es bedeutete. Erst später sollte er erkennen, daß diese Soldaten zu seinem persönlichen Schutz abgestellt waren.
    Der dunkle Streifen am Horizont, den Rhodan von der oberen Stadtmauer vage hatte erkennen können, entpuppte sich als Grünzone von tropischem Charakter. Der Bewuchs bildete einen natürlichen Wall zwischen dem Guras-Hult und der Ebene. Hinter ihr begann das Land der Kauraner. Perry verstand schnell, warum die geschuppten Reit und Zugtiere der Vunorer nicht für einen Kriegszug geeignet waren.
    Der tropische Wald war so dicht und voller Gefahren, daß ein Heer es schwer gehabt hätte, hindurchzukommen. Mit den Matiks ließ sich die Zone gefahrlos überfliegen.
    Hinter der Grünzone tauchte der Fluß auf. Der Guras-Hult glich einem breiten Strom. Das Wasser floß zäh und unregelmäßig dahin. Rhodan hegte begründete Zweifel, daß es genießbar war. Hinter dem Fluß stieg das Gelände an. Es hob sich schätzungsweise bis zu tausend Metern über die Ebene hinauf, eine immerwährende Schräge mit abwechselnder Vegetation. Mittendrin lag die Mulde, und in der Mulde befand sich Kauran, die gegnerische Stadt.
    Das Heer der Kauraner hatte sich zwischen dem Fluß und der Mulde verteilt und wartete auf den Angriff.
    Bastuk tauchte mit seinem dunkelgrauen Matik neben dem Terraner auf. „Sie besitzen handliche Raketen, mit denen sie unsere Flugtiere abschießen können!" rief er schrill. „Deshalb gehen wir bereits auf dieser Seite des Flusses nieder. Wir überqueren den Guras-Hult im Schutz der nächsten Nacht!"
    Weit voraus ruhte ein dunkler Fleck in der Ebene. Es war das Fluggerät der Königin. Vu hatte Stellung bezogen, und ihr Heer versammelte sich um sie. Rhodan zählte mindestens zehntausend Vunorer und ebenso viele Matiks. Sie bildeten einen Schutzwall um das Haus der Königin, und ein paar Dutzend blieben mit ihren Tieren in der Luft, um die Königin zu bewachen und ihr Haus gegen unliebsame Überraschungen zu schützen.
    Rhodan und seine Begleittruppe landeten abseits des Heeres an einem Ort, der durch viele Büsche und ein paar Hochgräser vor neugierigen Blicken geschützt war. Seine Ordonnanz kam zu ihm und ließ sich neben ihm nieder. Während der Terraner an einem Stück Nahrungskonzentrat kaute, begann Bastuk seine Marschverpflegung auszupacken. Er begann zu essen, und seine Kiefer mahlten in immer demselben Rhythmus hin und her. Schmatzen und das Erzeugen sonstiger Geräusche gehörten bei den Vunorern offenbar zum guten Ton. „Der Krieg ist sinnlos", sagte Rhodan nach

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