Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1364 - Killer-Engel

1364 - Killer-Engel

Titel: 1364 - Killer-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sondern mehr auf einen Dämon oder eine andere Gestalt aus dem Reich der Finsternis.
    »Wir werden das Rätsel schon lösen. Da brauchst du keine Sorgen zu haben.«
    »Die habe ich auch nicht. Aber wie sollen wir das denn lösen?«
    Purdy hatte sich schon eine Antwort zurechtgelegt. »Wir könnten zum Beispiel nach oben in eure Wohnung gehen. Kann es sein, dass er noch dort ist, oder hast du ihn weggehen sehen?«
    »Das weiß ich nicht. Ich habe es vergessen, glaube ich.«
    »So etwas ist natürlich nicht gut.«
    »Klar, ich weiß.«
    »Dann überlegen wir gemeinsam, was wir noch tun können.«
    Purdy stand auf. »Ich glaube, ich habe da schon eine Idee«, sagte sie und ging auf das Telefon zu.
    »Ach. Welche denn?«
    »Ich könnte einen Freund anrufen, der sich auskennt. Vielleicht kann er uns auf die Sprünge helfen.«
    »Aber er kennt doch meinen Vater nicht.«
    Purdy Prentiss blieb stehen. Sie hatte ganz vergessen, dass der Junge in der Zeichnung noch immer seinen Vater sah. Davon konnte sie ihn auch nicht abbringen.
    Es war nicht leicht, John das Phänomen zu erklären, doch tief in ihrem Inneren glaubte sie daran, dass er diesen Fremden kannte, der Bruce zum Malen des Schwarzen Tods animiert hatte.
    Sie war noch auf den Weg zum Telefon, als sie einen Blick durch das Fenster auf den Balkon warf. Mittlerweile hatte sich die Dunkelheit über der Stadt ausgebreitet, und der Blick auf den Balkon war noch schlechter geworden.
    Und trotzdem war die Gestalt zu sehen. Sie stand hinter der Scheibe wie ein Denkmal und starrte in den Raum…
    ***
    Die Staatsanwältin hatte ja schon die Beschreibung erhalten. Trotzdem erwischte sie der Schock. Für einen Moment glaubte sie, dass ihr der Boden unter den Füßen weggezogen werden würde, aber sie überwand den leichten Schwindel schnell.
    Der Anblick hatte ihr den Atem genommen, obwohl sie keine Einzelheiten sah. Aber die graue Gestalt reichte aus, um sie das Fürchten zu lehren. Purdy handelte nicht, weil sie annahm, dass alles, was sie jetzt tat, einfach nicht richtig war.
    So wartete sie auf eine Reaktion der anderen Seite, was auch nicht passierte.
    Sie musste schlucken, und sie spürte, dass sie in ihrem Inneren zitterte.
    Ihr gesamtes Blickfeld wurde von diesem Fremden eingenommen, der tatsächlich so groß wie ein Mensch war, vielleicht noch eine Idee größer und an den Schulterseiten auch eine ungewöhnliche Form besaß.
    Jetzt, wo sie länger hingeschaut hatte, erkannte sie mehr. Im Gesicht sah sie die Augen wie zwei kalte, glänzende Steine, und sie ging davon aus, dass sie keinen normalen und menschlichen Ausdruck hatten. Es waren die Augen einer bösen Kreatur.
    Dass sie aus ihrer Starre erwacht war, merkte sie erst, als sie sich schon auf dem Weg zu ihm befand. Sie wollte irgendetwas tun. Sogar die Tür öffnen und für eine Konfrontation mit diesem Wesen sorgen.
    So weit kam sie nicht.
    Nach dem vierten Schritt auf ihn zu und nachdem sie die Hälfte der Distanz überwunden hatte, passierte etwas anderes.
    Der Fremde auf dem Balkon bewegte sich. Hinter seinem Rücken zuckte es hoch und nieder, aber auch zur Seite, und dann – Purdy wollte es kaum glauben – drehte er sich zur Seite um und hob ab.
    Die Staatsanwältin stand da und bekam ihren Mund nicht mehr zu. Sie sah ein Phänomen, was sie nicht kannte, und sie irrte sich nicht. Die Gestalt floh vom Balkon. Aber sie kletterte nicht, wie es ein normaler Mensch getan hätte, sie schwang sich in die Luft, sie flog, und sie glitt wenig später über die Brüstung hinweg.
    Ein Mensch?
    Nein, ein Mensch konnte nicht fliegen. Fliegen konnten nur andere.
    Engel!
    Der Begriff schoss er durch den Kopf. Es gab keine andere Möglichkeit. Was sich da von ihrem Balkon aus in die Höhe erhob, musste so etwas wie ein Engel sein und zugleich ein Wesen mit Fähigkeiten, von denen die normalen Menschen nur träumen konnten.
    Dann war es weg. Wie der Schatten…
    »Hast du ihn gesehen?«, fragte Bruce Everett mit leiser Stimme.
    »Ja«, flüsterte Purdy Prentiss zurück. »Ich habe ihn gesehen, und ich weiß mir keinen Rat mehr.« Sie merkte, dass ihre Knie nachgaben und sie sich unbedingt setzen musste, was sie auch tat.
    Bruce aber blieb neben ihr stehen und betrachtete das Bild, in dem er noch immer sein Vater erkannte…
    ***
    An diesem Freitag zogen Suko und ich eine vorläufige Bilanz. Es hätte auch an einem anderen Wochentag passieren können. Das es gerade ein Freitag war, lag am Kalender und war Zufall.
    Es war

Weitere Kostenlose Bücher