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1364 - Killer-Engel

1364 - Killer-Engel

Titel: 1364 - Killer-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn so falsch?«
    »Nein, das ist sie nicht. Und das ist es ja gerade.« Ich nickte ihm heftig zu. »Dann will ich noch mal etwas sagen. Der Schwarze Tod ist zurück, okay, daran lässt sich nichts mehr ändern. Was mich allerdings stört, ist das Verhalten unserer atlantischen Freunde. Weder der Eiserne Engel noch Kara haben groß eingegriffen, um ihn in die Schranken zu weisen, und ich frage mich, ob diese Zurückhaltung Taktik ist oder ob sie wirklich Furcht davor haben, einzugreifen.«
    »Nein, das glaube ich nicht!«, erwiderte Suko spontan.
    »Warum nicht?«
    »Tja, ich denke etwas anders als du. Was wir alles erlebt haben, ist nicht ihr Thema. Das geht sie nichts an. Sie sind ja nicht die Macht im Hintergrund, die eingreift, wenn wir nicht weiterwissen. Ich denke, dass sie etwas tun, sobald ihre eigenen Interessen berührt werden.«
    »Aber das werden sie doch«, sagte ich erstaunt.
    »Dann bist du schlauer als ich.«
    Ich neigte mich etwas über den Schreibtisch hinweg. Dass ich dem Telefon dabei näher kam, war reiner Zufall und keineswegs Absicht.
    »Haben wir nicht gehört, dass der Schwarze Tod aus seiner Vampirwelt ein zweites Atlantis schaffen will, damit er sich dort richtig wohl fühlt? Ich weiß ja nicht, wie er das anstellen will, doch ich glaube nicht, dass unsere atlantischen Freunde das akzeptieren werden.«
    »Müssen sie auch nicht, John. Sie werden dann eingreifen, wenn es sich für sie lohnt.«
    »Na, da bin ich mal gespannt und…«
    Jetzt meldete sich das Telefon. Ich musste nur den Arm kurz ausstrecken, um nach dem Hörer zu greifen.
    »Sinclair!«
    Die Antwort wurde von einer Frau gegeben. »Es gibt doch noch Menschen, die an einem Freitag länger im Büro sitzen und arbeiten. Gratuliere, John.«
    »Hallo, Purdy.« Ich lachte. »Du hast es mal wieder erfasst.« Meine Laune besserte sich augenblicklich. »Im Büro sitze ich zwar, aber mit dem Arbeiten ist das so eine Sache. Suko und ich versuchen, die Bilanz des letzten halben Jahres zu ziehen.«
    »Wie toll.«
    »Das sagst du, Purdy.« Mittlerweile hatte ich den Lautsprecher eingestellt, damit Suko mithören konnte. Er gab sich nicht so locker wie ich. Gewisse Vorahnungen legten sich als Ausdruck auf sein Gesicht, denn Purdy Prentiss rief sicherlich nicht an, um uns ein schönes Wochenende zu wünschen.
    Sehr bald schon bekam er seine Vorahnung bestätigt, denn sie sagte: »Dann werde ich mal dafür sorgen, dass ihr Arbeit bekommt.«
    »Ach«, sagte ich nur. »Um was geht es denn?«
    Mit der nächsten Erklärung schockte sie uns. »Um einen unheimlichen Besucher, der zwar aussieht wie ein Mensch, es aber nicht sein kann, denn seit wann besitzen Menschen Flügel?«
    »Tatsächlich?«
    »Wenn ich es dir sage.«
    »Kannst du ihn beschreiben, Purdy?«
    »Das wollte ich gerade.«
    In den folgenden Sekunden bekam ich eine perfekte Beschreibung und wusste sofort, um wen es sich handelte. Es war Belial, der Engel der Lügen. Kein anderer sah so aus, und als Zwilling gab es ihn erst recht nicht.
    »Ich kenne ihn«, flüsterte ich.
    »Und weiter?«
    »Was wollte Belial von dir?«
    »Ah, so heißt er. Den Namen habe ich noch nie gehört. Ist aber uninteressant. Von mir wollte er eigentlich nichts. Aber es gibt einen zwölfjährigen Nachbarjungen, der in seine Fänge geriet.«
    Suko und ich erfuhren, was diesem Jungen namens Bruce Everett widerfahren war, und es lief uns beiden kalt den Rücken hinab.
    Es war nur schwer zu glauben, deshalb fragte ich nach. »Und dieser Junge hat seinen Vater als den Schwarzen Tod gezeichnet?«
    »Er ist doch das Skelett mit den roten Blutaugen – oder?«
    »So zeigte er sich.«
    »Und genau diese Zeichnung hat er mir präsentiert. Ich kann es auch nicht nachvollziehen, aber ich denke, dass ihr euch bei mir blicken lassen solltet. Es wäre sicherlich wichtig, herausfinden, warum dieser Junge seinen Vater so gezeichnet hat. Da muss doch irgendetwas passiert sein, was mit seinem Denken zusammenhängt.«
    »Da hast du Recht, Purdy. Ich sage nur so viel. Belial ist der Engel der Lügen. Die Lüge gibt ihm die Kraft, auch weiterhin zu existieren. Würde sie abgeschafft werden, hätte er es schwer.«
    Die Staatsanwältin musste lachen. »Die Lüge abgeschafft? Nein, John, nicht in dieser Welt. So lange es Menschen gibt, wird auch die Lüge existieren, davon bin ich überzeugt.«
    »Dass wir zu dir kommen werden, ist keine Lüge.«
    »Das hoffe ich doch stark.«
    »Dann bis bald…«
    ***
    Als Purdy Prentiss auf den Hörer

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