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1364 - Killer-Engel

1364 - Killer-Engel

Titel: 1364 - Killer-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konzentrieren konnte.
    Bruce Everett hatte sich ein Kissen geschnappt. Er hatte es auf die Knie gelegt und umklammerte es mit seinen Händen so stark, dass es an den beiden Längsseiten eingedrückt wurde.
    Wir ließen Belial kommen. Als er den dritten Schritt gemacht hatte, setzte auch ich mich in Bewegung und blieb praktisch Suko gegenüber stehen, aber so, dass wir den Engel der Lügen in die Zange genommen hatten.
    Aus seinem Mund drang noch kein Wort. Er brachte nur diesen ungewöhnlichen Geruch mit, der auf eine gewisse Art Weise auch scharf roch, als wäre er mit Säuredampf gefüllt worden. Für menschliche Nasen nicht eben angenehm.
    Das Licht rückte näher an ihn heran oder umgekehrt. Er blieb stehen. Das tat er wie jemand, der sich präsentieren wollte, und in seinen Augen sahen wir das Blinken. Ob es am Licht lag oder an den Augen selbst, das konnten wir nicht sagen, jedenfalls schaute er uns so an, dass er uns alle fest im Blick hatte.
    Bisher hatte niemand von uns ihn angesprochen. Unsere Blicke richteten sich einzig und allein auf seine Gestalt, in die sich bestimmt niemand verlieben konnte.
    Er war wirklich kein Engel, wie man ihn sich landläufig vorstellte.
    Bei ihm war alles grau, düster wie mit Totenasche gepudert. Selbst das lange Haar besaß keine andere Farbe. Die Spitzen der Strähnen erreichten seine Schultern, die nackt und knochig waren, wobei über beiden Enden noch die Spitzen der Flügel hervorschauten.
    Einer wie Belial verbreitete alles, nur keine Freude und positive Gedanken. Dunkle Augen, in dem die Pupillen wie Öltropfen aussahen. Ein verzogener Mund, dessen Lippen sich nur schwach von der übrigen Umgebung abhoben. Insgesamt eine schmutzige Gestalt.
    Ebenso schmutzig wie seine Lügen, die er verbreitete.
    In einer guten Distanz von uns blieb er stehen. Es macht ihm nichts aus, dass er von Suko und mir in die Zange genommen wurde. Er hatte sogar seinen Spaß, denn er begrüßte uns mit einem leisen Lachen.
    »Was freut dich denn so?«, fragte ich.
    »Dass wir wieder zusammen sind.«
    »Gut gelogen.«
    »Nein, es ist die Wahrheit.«
    »Deine Wahrheit.«
    »Ich bin die Wahrheit!«
    Das war bisher die härteste Lüge, die er uns an die Köpfe geworfen hatte. Er und die Wahrheit! Man konnte darüber lachen, aber er hatte auf seine Art schon Recht. Belial sah sich tatsächlich als die Wahrheit an, und darüber konnten wir nur die Köpfe schütteln.
    Wir hätten auch gelacht, wäre es nicht so ernst gewesen.
    Wir waren in den folgenden Sekunden für ihn nicht mehr interessant. Er kümmerte sich jetzt um Purdy Prentiss und den Jungen.
    Mit seiner mageren Krallenfingerhand deutete er auf die beiden.
    »Es hat alles so wunderbar geklappt. Der Junge tat, was ich wollte und lief zu Purdy Prentiss. Was dich eigentlich hätte freuen müssen.«
    Die Staatsanwältin musste sich erst räuspern, bevor sie etwas sagen konnte. »Ein so verfluchter Anblick erfreut mich nicht«, erklärte sie. »Du gehörst nicht in diese Welt hinein, sondern in die Hölle. Verstanden?«
    »Die Hölle? Das Paradies! Was ist Hölle, was ist Paradies? Aber ich bin nicht deswegen zu euch gekommen, denn jeder sieht es anders. Ich will euch eine neue Hölle oder ein neues Paradies zeigen, dass mittlerweile entstanden ist.«
    »Wem willst du das zeigen?«, fragte ich.
    »Dir, ebenfalls Suko. Und wenn die beiden anderen hier wollen, dann können sie mitgehen.«
    Er wollte uns etwas zeigen! Ich lachte nur innerlich, obwohl ich wusste, dass es wieder eine Lüge gewesen war. Man durfte ihm kein Wort glauben. Was er als Paradies ansah, war für andere der Weg in den Tod.
    Das sagte ich ihm nicht, denn seine Erklärungen hatten mich zugleich neugierig gemacht.
    »Und was sollen wir sehen?«
    »Das, was ich gesagt habe.«
    »Es ist uns zu ungenau, Belial.« Ich grinste ihn scharf an. »Du weißt selbst, dass man einem Lügner nicht trauen kann. Du hast gelogen, du lügst immer. Du hast deine verdammten Killerengel mitgebracht, um Purdy Prentiss zu töten. Du…«
    »Nein!«, kreischte er. Seine Stimme war sowieso schon unangenehm hoch, nun aber schrillte sie in meinen Ohren, was mir beinahe Schmerzen bereitete. »Ich habe sie nicht töten wollen. Ich wollte sie nur in das neue Paradies führen.«
    »Wir glauben dir kein Wort!« Ich sprach für meine Freunde gleich mit. »Kein einziges Wort.«
    »Wo ist denn dieses Paradies?«, meldete sich Purdy Prentiss, die neugierig geworden war.
    »Nicht hier und nicht in dieser Welt. Aber du

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