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1365 - Die Astrologen von Hangay

Titel: 1365 - Die Astrologen von Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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freistellt."
    „Das ist eine Kleinigkeit", sagte Rhodan, der seinen Einfluß auf den Herbergsbesitzer kannte.
     
    6.
     
    Es gab Stunden, da wurde die Erinnerung an die Heimat übermächtig, und mit „Heimat" meinte er das Standarduniversum. Sein Aufenthalt in Tarkan und der Galaxis Hangay erschien ihm als sinnlos und unnütz, als reine Zeitvergeudung, zumal er seinen Aufenthalt einem unglücklichen Zufall zu verdanken hatte.
    Er dachte an seine Familie und fragte sich, wie es seiner Frau und seiner Tochter erging, was aus den Freunden unter den Gängern des Netzes geworden war, den Vironauten und den Freunden in der Milchstraße. Alles deutete darauf hin, daß ein Stück von Hangay in einem Raumsektor der Lokalen Gruppe materialisiert war. Welche Konsequenzen hatte das auf die Milchstraße, wenn ein Stück Galaxis aus einem anderen Universum mit fremder Raumzeit und einer von Null verschiedenen Strangeness so plötzlich auftauchte und Tausende von Kubiklichtjahren des Standardraums verdrängte?
    Diese Gedanken bescherten ihm Horrorvisionen.
    Dann wiederum mußte er sich ablenken, indem er seine eigene Situation analysierte. Seine Chancen, ins Standarduniversum zurückzukehren, standen gar nicht so schlecht. Er brauchte nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, nämlich in jenem Teil der Galaxis Hangay, der als nächstes ins Standarduniversum transferiert wurde. Dann würde er mitsamt den Sternenmassen im Gebiet der Lokalen Gruppe herauskommen.
    Die Sache hatte nur einen Haken: Er war noch immer mit dem Bann der Kosmokraten belegt, der es ihm unmöglich machte, in die Lokale Gruppe zurückzukehren. Er würde dort Höllenqualen leiden.
    Es gab auch noch eine andere Möglichkeit, nämlich die, auf demselben Weg zurückzukehren, auf dem er hierher verschlagen worden war: über das Kosmonukleotid DORIFER.
    Vieles wies darauf hin, daß der Moralische Kode multiversal wirksam war, also nicht nur auf das Standarduniversum, sondern auch auf alle anderen Universen und Wahrscheinlichkeits- und Existenzebenen. Das Kosmonukleotid DORIFER trug deren Abbilder und sogar deren mögliche Zukünfte in sich. DORIFER hatte ihn in Tarkan ausgespuckt, er mußte auch eine Tür ins Standarduniversum haben - durch diese mußte schließlich auch der KLOTZ gekommen sein.
    Aber wo war der vierdimensionale Abdruck dieses Kosmonukleotids im Universum Tarkan? Ein verschlüsselter Hinweis über seinen Standort mochte in der Legende über die „Perlen der Kette Shamshu" verborgen sein, womit nur die Doppelhelix aus psionischen Feldern des Moralischen Kodes gemeint sein konnte.
    Es gab aber auch eine Reihe von Gründen für einen weiteren Aufenthalt in Tarkan. Er konnte nicht glauben, daß die Superintelligenz ESTARTU, die vor über 50.000 Jahren in dieses Universum gekommen war, nicht mehr existierte. Immerhin war es ESTARTU gewesen, die damals das Projekt Meekorah, den Transfer Hangays ins Standarduniversum, initiiert hatte, der nun verwirklicht wurde beziehungsweise verwirklicht werden sollte.
    ESTARTU konnte nicht einfach ausgelöscht worden sein - obwohl sich die Hauptvölker von Hangay, wie etwa die Kartanin, nicht mehr an die Superintelligenz erinnerten.
    Immerhin war den Juatafu-Robotern der Name ESTARTU ein Begriff, und Jordan ließ ihn hoffen, eine Spur von ESTARTU zu finden. Die Sache hatte nur einen Haken: Es war nicht ganz klar, was Jordan unter ESTARTU verstand. Rhodan hatte noch nicht herausgefunden, ob sie beide dasselbe meinten.
    Das waren die Gedanken, die Rhodan auf Tuyon beschäftigten.
    Manchmal schweifte er jedoch nicht in solche Fernen, sondern wurde auch von den unmittelbaren Geschehnissen in Atem gehalten.
    So wie jetzt, als der Benguel Eserfim ihm die Möglichkeit bot, eines der Geheimnisse seines Volkes zu ergründen. Rhodan fühlte, daß er einer großen Sache auf der Spur war, die er allerdings weniger mit ESTARTU als mit den Propheten des Hexameron in Verbindung brachte. Er konnte sich noch keinen Reim darauf machen, was mit den Benguel wirklich geschah, wenn sie ihre Identität verloren, angeblich ihr Ich auf die Reise schickten, um in einem anderen Körper eine Wiedergeburt zu erleben.
    Eserfim hatte es so ähnlich dargestellt, und er hielt diesen Vorgang für die natürlichste Sache von der Welt. Aber Rhodan glaubte, daß mehr dahintersteckte, irgendeine Teufelei der Hauri, mit der sie ein ganzes Volk in ihre Gewalt bekommen wollten.
    Und Rhodan hatte das unbestimmte Gefühl, daß er auf irgendeine Weise in

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