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1365 - Die Astrologen von Hangay

Titel: 1365 - Die Astrologen von Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesen Plan einbezogen war.
    Auch darüber wollte er sich Gewißheit verschaffen.
    Das Dampfvehikel, mit dem Eserfim Rhodan zur Westgrenze der Stadt fuhr, war eine recht schnelle Zugmaschine, die vorne eine Baggerschaufel hatte und am Heck eine Art Egge. Rhodan hätte eine schnellere Fortbewegungsart gewußt, und sein Gravo-Pak hätte auch noch den Benguel getragen. Aber Eserfim schien so glücklich darüber, daß er mit dem Dampftraktor fahren durfte, daß Rhodan ihm seinen Willen ließ.
    Er hatte Zeit, alle Zeit dieses Universums; er saß auf diesem Planeten fest, und es gab nichts zu tun, was zur Eile getrieben hätte. Rhodan hatte Beodu bei Jordan zurückgelassen, weniger als Aufpasser für den Juatafu, sondern weil er eine Weile nichts von den Träumen des Attavenno hören wollte.
    Westlich von Tuyon war das Land fruchtbar. Die Felder, auf denen schachbrettartig verschiedene Pflanzenkulturen angebaut wurden, erstreckten sich kilometerlang bis hin zu dem dunklen Streifen am Horizont. „Dort liegen die Wälder", sagte Eserfim geheimnisvoll. „Und warum sind die Felder eingezäunt?" fragte Rhodan. „Damit die Ichlosen nicht ausbrechen können", antwortete Eserfim. „Es handelt sich um einen Elektrozaun."
    Rhodan sah in Kilometerabständen Windräder, die offenbar zur Stromerzeugung dienten. Zwischen den Pflanzenkulturen gab es auch vereinzelt Hochstände mit Sonnenkollektoren. Eserfims Traktor hatte eine Atombatterie als Energiequelle, deren Strom den Dampfkessel heizte. Solche Anachronismen gab es noch mehr, aber Rhodan war froh, daß er wenigstens nicht als kohleschippender Heizer einspringen mußte.
    Eserfim hielt den Traktor vor einem Tor, das von drei Astral-Gardisten bewacht wurde. Sie trugen grüne Wämser und knielange Pluderhosen, dazu Riemensandalen. Bewaffnet waren sie mit Peitschen.
    Den Traktor und seine Insassen ignorierten sie. „Sie wollen dich nicht wahrnehmen, Perry", erklärte Eserfim. Entschuldigend fügte er hinzu: „Du bist ein Fremder."
    „Worauf warten wir dann, wenn sie das Tor nicht öffnen werden?" fragte Rhodan.
    Eserfim hatte den Himmel über der Stadt abgesucht und rief plötzlich: „Da!"
    Rhodan folgte mit den Augen der Richtung, die sein ausgestreckter Arm wies. Aus Richtung der Stadt kam eine Antigravplattform herangeschwebt. Sie flog keine zehn Meter über dem Boden. Beim Näherkommen entdeckte Rhodan, daß die etwa hundert Meter lange Schwebeplattform einen käfigartigen Aufsatz hatte.
    Dahinter waren bepelzte Wesen zu erkennen, die sich an die Gitterstäbe klammerten, daran rüttelten, versuchten, an ihnen hochzuklettern, oder auch ganz apathisch dastanden, gebrochen, ohne Hoffnung. „Das ist ein Käfig!" rief Rhodan erschüttert aus. „Und die Gefangenen sind Benguel. Ist diese entwürdigende Behandlung notwendig?"
    „Es sind Ichlose", erklärte Eserfim.
    Rhodan erwiderte nichts. Mit Eserfim war über solche Dinge nicht zu diskutieren, denn seine Intelligenz war im Grunde genommen auch nicht größer als die dieser bedauernswerten Geschöpfe, die an Identitätsverlust litten.
    Wieder fragte er sich, ob die Hauri irgendeine Waffe einsetzten, die die Benguel ihrer Persönlichkeit beraubte und zu willenlosen Sklaven machte. Wenn es so war, würde er es herausfinden und ...
    Die Käfigplattform sank über dem eingezäunten Feld noch tiefer, schwebte nur noch eineinhalb Meter über den Pflanzenkulturen und verlangsamte gleichzeitig die Geschwindigkeit.
    Als die Plattform nur noch im Schrittempo schwebte, klappten Teile der Käfigwände nach unten. Einige der Benguel nützten die Gelegenheit und sprangen in die Tiefe - sie rissen andere mit sich, denn sie waren zu zehnt aneinandergekettet.
    Hinter den Kettensträflingen sprangen grüngekleidete Gardisten in die Tiefe und knallten drohend mit ihren Peitschen. Die Sträflinge drängten sich aneinander, duckten sich ängstlich. „Ich kann das nicht länger mit ansehen", sagte Rhodan. „Fahr weiter oder dreh um, wenn du mir außer diesen barbarischen Zuchthausmethoden nichts anderes zu bieten hast."
    „Es sieht schlimmer aus, als es ist", versicherte Eserfim, der nicht zu verstehen schien, was Rhodan an der Gefangenenhaltung auszusetzen hatte. Für ihn schien das die natürlichste Sache von der Welt zu sein. Er startete den Traktor und fuhr über einen ausgefahrenen Pfad den Zaun entlang. „Irgend jemand muß die Felder schließlich bestellen und die Ernte einbringen", erklärte Eserfim während der Fahrt. „Das sind

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