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1368 - Glendas Feuertaufe

1368 - Glendas Feuertaufe

Titel: 1368 - Glendas Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Verbrecher, der mit den Menschen spielte.
    Und jetzt kam er näher.
    Schritt für Schritt. Meter für Meter. Er schien sie gerochen zu haben. Er war das wilde Tier, das seine Beute witterte, sie in Sicherheit wog und dann zuschlug.
    Glenda suchte gar nicht nach einem Ausweg. Jede Bewegung von ihr hätte Saladin gesehen, und so wartete sie ab, ob er sie auch in ihrer starren Position entdeckt hatte.
    Ja, es war der Fall.
    Sie hörte ihn nicht nur gehen, sondern auch lachen, das erst verstummte, als er stehen blieb.
    Von sich aus tat Glenda nichts. Sie atmete nur, aber sie sprach nicht. Das übernahm Saladin.
    »Wie schön, dass wir uns hier wieder getroffen haben. Im Freien und nicht mehr in der Wohnung. Ja, ja, ich hatte schon geahnt, dich hier zu sehen. Und nun ist es eingetreten.«
    Er kam noch einen Schritt an sie heran, und durch die Nähe konnte sie einen Blick in seine Augen werfen, die man bei ihm als typisches Merkmal ansehen konnte.
    Sie waren so kalt. Schlangenaugen, die auf Crasheis lagen. Keine Gnade, kein Gefühl. Nur auf Vorteil ausgerichtet, den er für sich einnahm und mit den Menschen spielte, die sich unter seiner Kontrolle befanden und so leicht nicht aus ihr herauskommen würden.
    Jedenfalls nicht, wenn er es nicht wollte.
    Glenda horchte in sich hinein, ob sie etwas von einer starken Angst spürte, aber die hatte sie noch nicht überkommen. Ein gewisser Druck war vorhanden, das schon, aber keine bohrende Angst. Zudem gehörte sie zu den Menschen, die schon verdammt viel durchgemacht hatten und sich auch auf dem Gebiet der Schwarzen Magie auskannten.
    »Hat es dir die Sprache verschlagen?«
    »Was wollen sie von mir?«
    »Dich zurückholen.«
    Diese schlichte Antwort sorgte bei Glenda für einen Adrenalinstoß, denn sie wusste genau, dass dieser Mensch es schaffen würde, auch wenn sie sich wehrte.
    Er konnte auf seine Macht bauen. Einfach auf seine hypnotische Kraft, die in ihm steckte und dafür sorgte, dass er die geistige Gewalt über andere Menschen bekam.
    Nur durch einen Blick zwang er die Menschen in seinen Bann.
    Was dann passierte, darüber hatte der andere keine Kontrolle mehr.
    Erst wenn Saladin den Bann durch ein bestimmtes Stichwort wieder löste, konnte sich der Mensch erneut frei bewegen, allerdings ohne sich daran zu erinnern, was er in der Zwischenzeit getan hatte.
    Genau davor fürchtete Glenda sich, obwohl der Hypnotiseur seine Macht noch nicht eingesetzt hatte.
    »Hast du mich nicht verstanden?«
    »Doch. Sie wollen mich zurückholen.«
    »Genau. Es wartet jemand auf dich, der sich mit dir beschäftigen möchte, weil du ihm Rätsel aufgibst, die es eigentlich nicht geben dürfte. Und deshalb braucht Phil Newton dich.«
    Glenda schüttelte den Kopf.
    Saladin hatte für diese Bewegung nur ein Lachen übrig. »Du willst nicht?«, flüsterte er. »Du willst wirklich nicht zu mir kommen? Denk daran, dass ich mir jeden Wunsch erfüllen kann.«
    Jetzt müsste es wieder passieren. Jetzt wünschte sich Glenda, dass sich ihr Körper auflöste und ganz woanders wieder zum Vorschein kam. Leider blieb es beim Wunsch, denn sie war nicht in der Lage, dieses Phänomen aus eigener Kraft zu lenken.
    Saladin bewies wieder einmal, wie mächtig er war. Es reichte wirklich ein Blick aus. Glenda sah noch die Veränderung in seinen Augen. In ihnen schien plötzlich ein kaltes Licht zu sprühen, und Glenda wollte noch versuchen, diesem Blick zu entkommen, doch es war nicht mehr möglich.
    Sie stand auf der Stelle. Keinen Finger bewegte sie, auch die Augen blieben starr, und genau das hatte Saladin gewollt.
    Er nickte zufrieden und sagte: »Glenda?«
    »Ja.«
    »Kannst du mich gut hören?«
    »Ich höre dich.«
    »Sehr schön, dann wirst du jetzt alles tun, was ich dir sage. Aber bei einem bestimmten Wort, dass ich erst zu einem bestimmten Zeitpunkt sagen werde, wirst du wieder erwachen.«
    »Ja, das werde ich.«
    »Dann komm mit. Ein Freund wartet auf uns…«
    ***
    Wir schrien uns nicht an, wir verfielen auch nicht in irgendwelche Depressionen, wir hatten einfach akzeptiert, dass Glenda Perkins auf diese so unwahrscheinliche und unerklärliche Art und Weise verschwunden war und uns allein gelassen hatte.
    Shao konnte nicht mehr im Zimmer bleiben. Sie wollte etwas tun und auch Normalität zurückbringen. »Ich gehe jetzt in die Küche und koche uns einen Tee.«
    Dagegen hatten wir nichts. Aber wir blieben im Zimmer zurück wie zwei Schauspieler, die darauf warteten, dass der Regisseur eintraf und

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