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1368 - Glendas Feuertaufe

1368 - Glendas Feuertaufe

Titel: 1368 - Glendas Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erreichte die Laterne und stellte fest, dass sie sich nicht geirrt hatte.
    »Field Road«, las sie sich selbst leise vor.
    Damit konnte sie nichts anfangen. London war einfach eine zu große Stadt, um alles zu kennen. Aber sie hatte einen Anhaltspunkt.
    Der erste Schritt lag hinter ihr, jetzt würde sie den zweiten gehen müssen. Sie nahm sich vor, trotz der fortgeschrittenen Stunde an einem der Häuser zu klingeln und zu fragen, wo sie sich genau befand. Es musste einen Grund haben, dass sie hier gelandet war.
    Bisher hatte Glenda fünf Häuser gesehen. Sie konnte sich ihr Ziel wirklich aussuchen. Sicherheitshalber trat sie aus dem Schein der Laterne heraus und dachte darüber nach, wo sie schellen wollte, als sie einen inneren Drang spürte. Er war wie ein Wegweiser und richtete sie auf das Haus schräg gegenüber ein.
    Dahin?
    Ja, Glenda entschloss sich sofort. Kein großes Nachfragen, einfach der Botschaft gehorchen und dort versuchen, etwas mehr zu erfahren. Um das Grundstückstor zu erreichen, benötigte sie nur wenige Schritte. Das Gelände selbst war nicht von einer Mauer umgeben, sondern von einem hohen Zaun mit langen Lanzenspitzen auf den Enden, die verdammt unangenehm werden konnten.
    Ach das Tor bestand aus diesen Stäben, und Glendas Augen weiteten sich, als sie sah, dass es nicht geschlossen war. Es stand offen.
    Zwischen den beiden Flügeln befand sich ein Spalt, der durchaus breit genug war, um einen Menschen durchzulassen.
    Glenda schob sich zwar auf das fremde Gelände, doch sie tat es mit einem sehr dumpfen Gefühl im Kopf, und auch in der Umgebung des Magens verspürte sie einen starken Druck.
    War das normal? Ließ man als Hausbesitzer in dieser einsamen Gegend das Tor offen?
    Glenda war nicht so naiv, dass sie daran glaubte. Das offene Tor musste andere Gründe haben, und womöglich waren sie nicht eben als positiv zu bewerten.
    Glenda war froh, dass es in der Nähe des Tores Bäume gab, hinter denen sie Deckung finden konnte. Über ihr breiteten sich die mächtigen Wipfel aus, und manchmal war ein leises Rascheln zu hören, wenn ein schwacher Windstoß die Blätter bewegte, um sie aneinander zu reiben.
    Sie entdeckte einen alten Rover und daneben einen Kinderwagen, der allerdings mit Erde und Blumen gefüllt war.
    Den Eingang sah sie nicht. Er musste sich an der anderen Seite befinden. Wer das Grundstück von der Straße her betrat, hatte einige Schritte zu gehen, um ihn zu erreichen.
    Bevor Glenda das Grundstück näher untersuchte, wobei ihr Gefühl sagte, dass sie genau richtig war, blickte sie sich in der näheren Umgebung um, so gut es ihr möglich war.
    Einen Fremdkörper auf dem Grundstück sah sie nicht. Sie allein war es, die nicht hergehörte.
    Aber das machte nichts. Es gab schon einen Grund, weshalb sie sich hier befand.
    Wäre sie mit nackten Beinen dahergeschritten, so hätte das hohe Gras sie an den Waden kitzeln können. So berührte es nur den Stoff ihrer Hose, als sie auf die Hauswand zuging und sich in ihrem Schatten weiter bewegte. Sie wollte ja nur klingeln, kam sich jedoch durch ihr Verhalten vor wie eine Diebin.
    Es hatte seinen Grund. Sie musste so reagieren. Das sagte ihr eine innere Stimme.
    Dann irritierte sie etwas.
    Licht!
    Nicht am Haus sondern weiter vorn. Auch etwas versteckt zwischen Bäumen, sodass es ihr zuvor nicht aufgefallen war. Da hatte sie auch einen anderen Blickwinkel gehabt.
    Sie blieb an der Hausecke stehen. Eine innere Stimme sagte ihr, sich in der folgenden Zeit nicht mehr zu bewegen, einfach nur abzuwarten, was passieren würde.
    Es passierte tatsächlich etwas, sodass Glenda den Eindruck bekam, genau zum richtigen Zeitpunkt erschienen zu sein. Noch sah sie nichts, dafür hörte sie die typischen Geräusche schneller Schritte, deren Echos sich bald änderten, als die Person nicht mehr über Steine lief, sondern über einen Gras- oder Lehmboden.
    Einen Gedankenblitz später erschien sie bereits in Glendas Gesichtsfeld. Sie musste aus dem Haus gekommen sein. Nur glaubte Glenda nicht daran, dass es der Hausherr oder die Hausherrin war, die das schützende Mauerwerk verlassen hatten und tief in den Garten hinein gingen.
    Die Gestalt war maskiert. Mit der über Kopf und Gesicht gezogenen Wollmütze oder Kapuze sah sie aus wie ein Phantom, das mit schnellen Schritten durch die Dunkelheit huschte und dorthin wollte, wo sich am Ende des Grundstücks Bäume und Unterholz versammelten, aber trotzdem auch Scheinwerfer ein kaltes Licht abgaben, das nicht in

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