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1369 - Eine grausame Wahrheit

1369 - Eine grausame Wahrheit

Titel: 1369 - Eine grausame Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blech verkleidet. Ihre Finger lagen auf Holzbohlen, die sich nicht nur kalt, sondern auch feucht anfühlten, weil auf dem Boden eine Schicht aus Raureif lag. Das zumindest glaubte sie.
    Die Lage war recht gut, sodass sie endlich dazu kam, über sich und ihr Schicksal nachzudenken. Dass es nicht so gelaufen war wie es hätte laufen sollen, stand einwandfrei fest. John Sinclair würde mittlerweile bemerkt haben, dass der Wagen gestartet war, bestimmt war die Straße freigeräumt worden, und so konnte die Fahrt zum Ziel weiterhin fortgesetzt werden. Aber wohin?
    Über diese Frage machte sich Glenda zunächst keine Gedanken.
    Möglicherweise zu einem Fischhändler oder Großhandelsunternehmen, aber was viel wichtiger für sie war, stand auf einem anderen Blatt Papier. Es ging einzig und allein um den Grund ihres Hierseins. Sie hatte gespürt, dass sich auf der Ladefläche etwas Böses oder Unheimliches befand. Nur hatte sie das noch nicht entdeckt.
    Dass sie sich geirrt hatte, wollte sie ebenfalls nicht wahrhaben.
    Hier in der Dunkelheit musste sich etwas verstecken, und wenn sie daran dachte, wurde ihr noch kälter.
    Sie wartete ab, bis sie sich auf ihre neue Lage eingestellt hatte. Der Wagen rollte auch weiterhin geradeaus, musste allerdings die Straße gewechselt haben. Vielleicht war auch deren Belag schlechter geworden, denn sie bekam jetzt die Stöße mit, die sie bis in die Schultern hinein spürte. Sie rutschte etwas nach links und stieß mit der Schulterecke gegen einen harten Widerstand.
    Die Innenwand des Wagens war es nicht. Diese Isolation fühlte sich anders an.
    Glenda bewegte eine Hand an dem Gegenstand hoch und ertastete dabei eine glatte Fläche. Sie versuchte sich vorzustellen, was es war und kam auf den Gedanken, dass es sich um die glatte Seite eines Schranks oder einer Kühltruhe handelte.
    Auch das war völlig selbstverständlich. Schließlich musste die Ware irgendwohin gepackt werden. Glenda reckte ihren Arm höher, und die Hand erfasste sehr bald die Kante. So ging sie davon aus, dass sie über einen Deckel rutschte.
    Sie stand auf.
    Zum Glück besaß sie einen Halt auf dem Deckel. So konnte sie die Schwankungen ausgleichen und lief nicht Gefahr, auf den Boden zu stürzen.
    Wohin die Reise ging, interessierte sie nicht mal besonders. Für sie war wichtiger, was sich in der Truhe befand. Dass es sich dabei nur um Fische handelte, wollte sie nicht glauben. Da musste es noch etwas anderes geben.
    Jetzt glitten ihre Hände in verschiedene Richtungen hin über die kalte und eisglatte Fläche des Deckels hinweg. Sie suchte nach einem Verschluss, den sie auf hebeln konnte. Es konnten durchaus zwei sein, die sich an den Seiten der längeren Fläche befanden.
    Sie hatte Glück.
    Einen fand sie an der linken Seite der Truhe und einen an der rechten. Über die glatten Schlösser glitten die Finger hinweg. Sie ertastete kein Schloss, zu dem sie einen Schlüssel gebraucht hätte. Das Prinzip war ganz einfach. Sie musste die ihr zugewandte Seite der Schnappschlösser hochdrücken, dann konnte sie den Deckel öffnen.
    Breitbeinig stellte sich Glenda hin. Auf jeden Fall wollte sie das Gleichgewicht behalten. Die Kälte hatte sich auf dem Metall regelrecht festgesetzt, aber die Schlösser waren gut geölt. Sie ließen sich leicht hochklappen.
    Danach machte sich Glenda an dem Deckel zu schaffen. Er war recht schwer, darauf hatte sie sich eingestellt, und als er nach oben klappte, da wehte ihr aus der offenen Truhe eine gewaltige kalte Eiswolke entgegen, die ihr für einen Moment den Atem raubte.
    Sie hielt die Luft an. Die Kälte verteilte sich auf ihrem Gesicht, und sie hatte für einen Augenblick das Gefühl, dass die Haut plötzlich vereisen würde.
    Den Deckel schob sie weit hoch, bis er mit der Rückseite der Truhe eine Gerade bildete.
    Sie lächelte, denn genau das hatte sie mit dem ersten Schritt erreichen wollen.
    Die Eiswolke hatte sich auch verflüchtigt, und genau jetzt wünschte sich Glenda eine Taschenlampe, um den Inhalt der Truhe in Ruhe betrachten zu können.
    Da sie keine besaß, musste sie sich weiterhin auf ihren Tastsinn verlassen, was ihr nicht besonders entgegenkam. Schließlich wusste sie, was sie hergetrieben hatte, aber sie wusste nicht, was genau sich in der Truhe versteckt hielt.
    Jedenfalls war sie recht tief, denn ihre Arme verschwanden bis über die Ellenbogen.
    Genau das machte sie stutzig. Sie sah es als nicht eben wirtschaftlich an, dass man einen Transporter auf die Reise

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