1369 - Eine grausame Wahrheit
Dabei grinste er, doch es war ein etwas falsches Grinsen. Nervös war er auch. Davon zeugten nicht nur die Schweißperlen auf seiner Stirn.
Er drehte den Schlüssel bewusst langsam um, fasste nach dem Griff und zog die Tür auf, die recht schwer war und dabei einen schwappenden Laut hinterließ.
Kälte wehte uns entgegen. Es hatte sich sogar ein feiner Nebel gebildet, der eine Sicht etwas erschwerte. Trotzdem warfen wir einen ersten Blick auf die Ladefläche des Transporters, und unsere Augen weiteten sich…
***
Wenn es dem Wesen gelang, sie in die verdammte Truhe hineinzuziehen und womöglich noch ihre Kehle zu umklammern, war es aus.
Das wusste Glenda. Nur hatte sie kaum Zeit, sich darauf einzustellen, denn sie kippte immer noch nach vorn. Ihr Glück war, dass sie ihre Hände bewegen konnte. Die rammte sie vor und traf ein kaltes Gesicht. Es widerte sie an, aber sie machte weiter. Sie fasste nach den Haaren, sie riss den Kopf in die Höhe, sie drückte ihn wieder zurück und sorgte für Bewegung bei dem Zombie.
Genau damit hatte sie das Richtige getan, denn durch dieses Zucken rutschten die Hände von ihren Schultern ab. An eine Standfestigkeit war nicht zu denken, sie lag noch auf dem Rand der Truhe und war zudem zur Hälfte in sie eingetaucht. Unter sich spürte sie die Glätte des Randes, was sie ausnutzen wollte, um sich wieder nach hinten und weg von der Truhe zu werfen.
Noch mal rammte sie ihre Fäuste nach unten.
Wieder traf sie ein Ziel, und zugleich wurde der Wagen in eine Kurve gelenkt.
Es war Glendas Glück. Sie wurde zu einem Spielball der Kräfte, doch die trieben sie zur Seite hin, und so blickte sie über den Rand der Truhe hinweg und landete auf dem Boden.
Dass der Aufprall recht hart gewesen war, kümmerte Glenda nicht, denn jetzt ging es um andere Dinge. Sie durfte auf keinen Fall lange auf dem Boden bleiben und musste so schnell wie möglich wieder in die Höhe und damit auf die Beine kommen.
Das schaffte sie auch.
Weg von der Truhe, aus der sie bestimmte Geräusche hörte, die davon zeugten, dass die beiden anderen Zombies auch den Weg nach draußen nehmen wollten.
Glenda warf sich zurück. Genau das hätte sie nicht tun sollen, denn dicht hinter ihr stand die weibliche Frostleiche, und ihr fiel sie genau in die Arme.
Es schien als hätte dieses Wesen nur darauf gewartet. Zwei Arme umschlangen Glendas Körper und drückten ihre Arme dicht dagegen, sodass sie sie nicht mehr bewegen konnte. Sie wurde zurückgezerrt und setzte automatisch ihre Schritte, wobei sie Mühe hatte, mit den Sohlen auf dem Boden zu bleiben und nicht auszugleiten.
Die Kraft dieser Untoten war verdammt stark. Das Wesen wuchtete Glenda herum. Beide strauchelten und fielen gemeinsam zu Boden. Diesmal auf die Seite, und so bekam auch ihre Gegnerin etwas von diesem Aufprall ab, den Glenda nicht allein hinnehmen musste.
Noch immer wurden ihre Arme gegen den Körper gepresst. Sie konnte sie weder nach oben noch zur Seite bewegen. Der Griff war mit dem einer Zwangsjacke zu vergleichen.
Nur die Beine waren frei.
Glenda setzte sie ein. Sie versuchte es jetzt mit Tritten. Aber sie wusste gleich, dass es nicht viel Sinn hatte. Auch wenn sie traf, die Gestalt war kein Mensch, und sie verspürte auch keine Schmerzen.
Der hätte man ein Messer tief in den Leib rammen können, es hätte zu keinem Erfolg geführt. Diese Angreifer lebten nicht mehr, sie existierten nur noch, und man konnte sie bestenfalls als magische Roboter bezeichnen.
Glenda schaffte es, ihre erste Panik zu überwinden. Sie blieb für einen Moment ruhig liegen, um sich sammeln zu können. Inzwischen hatte sie auch festgestellt, dass die Last auf ihrem Rücken nicht allzu schwer war, das konnte ein Vorteil sein.
Sie hörte nur ihr eigenes Keuchen, als sie die Beine anzog und es dann versuchte.
Mit dem rechten Knie stützte sie sich noch ab, um den nötigen Druck zu haben, den sie dann zu einem Sprung erweiterte, um auf die Knie zu kommen.
Ja, es klappte!
Aber die Gestalt ließ nicht los. Ihr Maul befand sich an Glendas Nacken. Dort glitten die Zähne entlang, als wollten sie die Haut aufreißen. Darauf achtete Glenda nicht. Sie bewegte sich auf den Knien weiter durch die Dunkelheit, eben auf dem Rücken mit dieser unheimlichen und auch unerklärlichen Gestalt.
Mitten in ihrer Bewegung vernahm sie den Aufprall. Ein weiterer Zombie musste es geschafft haben, sich aus der Truhe zu befreien, denn das Geräusch hatte sie von innen erreicht.
Und er
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