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1369 - Eine grausame Wahrheit

1369 - Eine grausame Wahrheit

Titel: 1369 - Eine grausame Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht seine Angestellten. Deshalb gingen wir weiter auf den Schreibtisch zu, bei dem uns mehrere Briefbeschwerer auffielen. Alle zeigten sie Fische aus Stein, sogar ein Hai befand sich darunter.
    Jenkins war trotz der Telefoniererei aufgefallen, dass wir sein Büro nicht verlassen hatten. Wieder ruckte sein Kopf hoch. Das Gesicht schien noch roter geworden zu sein, und als er seinen Mund auf riss, erhielt die Haut im Gesicht zahlreiche Falten.
    »Raus, habe ich gesagt!«
    Das war wieder der Brüller, auf den er von Suko eine Antwort bekam. »Sie können ruhig weiter telefonieren. Es stört uns nicht.«
    Ray Jenkins hatte die Bemerkung gehört und war so perplex, dass er anfing zu stottern und den Hörer rasch auflegte. Mit offenem Mund blieb er starr hocken und starrte uns aus kalten Fischaugen an.
    Diesmal war ich an der Reihe, ihn zu schocken. »Scotland Yard«, sagte ich und präsentierte ihm meinen Ausweis.
    »Was…?«
    Ich wiederholte mich.
    »Ach so.«
    »Sie sind doch Ray Jenkins – oder?«, fragte Suko.
    »Ja, ich bin der Chef hier.«
    »Und genau Sie haben wir gesucht.«
    Wir waren nahe an den Schreibtisch herangetreten und sagten zunächst einmal nichts, um ihn zum Nachdenken zu bringen, wobei er sicherlich ziemlich durcheinander war.
    Es dauerte wirklich recht lange, bis er sein Schnaufen unterbrach und die erste Frage stellte. »Was habe ich denn mit Scotland Yard zu tun, verdammt?«
    »Das wird sich noch herausstellen.« Jenkins kratzte sich am Kopf.
    »Hier ist alles okay. Hier geht jeder Fisch durch die Bücher und…«
    Ich unterbrach ihn. »Wir sind nicht vom Finanzamt. Deshalb geht es uns auch nicht um Steuern, sondern um etwas ganz anderes.«
    »Ach, um was denn?«
    »Um ihre kleinen Transporter.« Ray Jenkins sackte auf dem Stuhl mit der breiten Sitzfläche zusammen. »Jetzt verstehe ich nicht mal mehr Bahnhof«, flüsterte her. »Was haben denn meine Transporter mit dem Yard zu tun?«
    »Das wird sich noch herausstellen«, sagte Suko. »Wie viele davon besitzen Sie?«
    »Vier.«
    »Sehr gut. Drei stehen auf dem Hof.«
    »Klar, der vierte ist noch unterwegs.«
    »Und wann kommt er hier an?«
    Jenkins schaute Suko an. »Das weiß ich doch nicht.«
    »Können Sie das herausfinden?«
    Er überlegte. »Meine Fahrer kann ich über Handy erreichen, wenn Not am Mann ist. Geht es euch darum?«
    »Nein, um die Tour.«
    Jenkins schüttelte den Kopf. »Was soll das denn schon wieder? Das ist eine normale Tour zu den Fischläden gewesen. Es gibt eben Händler, die sich die Ware von uns liefern lassen. Besonders die kleineren. London ist verdammt groß, wie Sie bestimmt wissen. Außerdem denkt die Konkurrenz nicht daran, zu schlafen. Wenn der eine es nicht macht, übernimmt eben ein anderer den Job.«
    »Der Wagen war also auch heute auf Tour?«, fasste ich noch mal nach.
    »Ja.«
    »Können Sie uns die Route sagen?«
    Jenkins überlegte einen Augenblick. Er rieb seine Augen, die rot gerändert waren. »Nein, so genau weiß ich das nicht. Die Bestellungen mussten in den Londoner Osten gebracht werden. Dort gibt es einige kleine Läden. Außerdem haben wir die Zeit der jungen Heringe. Matjes, sagt man. Da sind nicht wenige Leute sehr scharf darauf.«
    »Der Wagen müsste sich auf der Rückfahrt befinden?«
    Jenkins sah mich an und nickte.
    »Wenn er hier eintrifft, wird er dann auf dem Hof zu den anderen hin abgestellt?«
    »Ja.«
    »Okay, dann warten wir.«
    Jenkins sagte erst mal nichts. Er rieb seine knollige Nase und schüttelte den Kopf. Ein Zeichen, dass er nichts verstanden hatte.
    Auch das war nachzuvollziehen, denn den eigentlichen Grund unseres Kommens hatten wir ihm nicht gesagt.
    »Was ist denn mit dem Wagen los? Ich verstehe das nicht!« Er hob seine Schultern und die Arme gleich mit. »Sagen Sie nicht, dass man ihn für eine Straftat oder ein Verbrechen benutzt hat, dass…«
    »Nein, Mr. Jenkins. Wir möchten ihn nur kontrollieren, das ist alles.«
    »Durchsuchen, meinen Sie?«
    »Wenn Sie so wollen.«
    Er regte sich wieder auf. Das Gesicht rötete sich erneut. »Dann hegen sie doch einen Verdacht.«
    »Das bestreiten wir auch nicht«, sagte Suko. »Deshalb müssen wir ihn unter die Lupe nehmen.«
    Der Fischhändler schüttelte den Kopf. »Aber ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen, verflucht. Ich friere in meinen Kühlwagen auch kein Rauschgift ein oder lasse irgendeine andere Schmuggelware durch die Gegend reisen. Ich habe genug mit meinem Job zu tun. Und das vom frühen Morgen bis

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