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1369 - Eine grausame Wahrheit

1369 - Eine grausame Wahrheit

Titel: 1369 - Eine grausame Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zum späten Abend.«
    »Das glauben wir Ihnen. Trotzdem müssen wir den Wagen untersuchen, Mr. Jenkins.«
    »Kann ich dabei sein?«
    »Wenn sie wollen, gern.«
    »Gut.« Er stemmte sich hinter seinem Schreibtisch hoch. Er war durchgeschwitzt, und das Hemd klebte am Körper. Hier im Büro war es verdammt warm, ganz im Gegensatz zur Halle.
    Jenkins zog sich trotzdem noch ein Jackett über und gab seinen Mitarbeitern durch eine Sprechanlage bekannt, dass sie ihn in dringenden Fällen unten im Hof erreichen konnten.
    »So, dann lassen Sie uns gehen.«
    Wir nahmen den gleichen Weg, den Suko und ich gekommen waren. Natürlich dachte ich über Jenkins nach, als ich auf seinen wulstigen Stiernacken schaute. Was wusste er? Oder wusste er überhaupt etwas? Warum hatte Glenda sich in seinen Transporter gebeamt? Sicherlich nicht, um sich einige Fische zu holen. Das musste schon einen anderen Grund gehabt haben. Glenda hatte etwas gespürt, auch wenn Jenkins es nicht wahrhaben wollte.
    Im Hof angekommen, schaute Jenkins zum Himmel und verzog den Mund. »Es wird bald Krachen«, kommentierte er. »Junigewitter. Egal, wichtig ist das Wetter für morgen, damit die Fische pünktlich zu den Märkten kommen.«
    Er war eben jemand, der nur an das Geschäft dachte. Auch jetzt kontrollierte er die drei anderen Wagen. Er kletterte hinein, und Olaf erschien diesmal nicht. Er war überhaupt nicht zu sehen und schien sich dünn gemacht zu haben.
    Dann telefonierte Jenkins und schaute oft auf seine Uhr. Schließlich kam er wieder zu uns.
    »Haben Sie mit dem Fahrer gesprochen?«, fragte Suko.
    »Nein, wo denken Sie hin. Ich wollte es, aber ich möchte Sie erst fragen.«
    »Lassen Sie es sein. Wenn Sie behaupten, dass der Wagen gleich eintreffen wird, stimmt das wohl. Außerdem wollen wir Ihren Fahrer nicht in Unruhe versetzen.«
    »Meinen Sie denn, dass er unruhig werden kann?«
    »Durchaus.«
    »Dann hätte er ein schlechtes Gewissen.«
    »Wir schließen nichts aus«, sagte Suko.
    Jenkins hatte schon verstanden. »Ich sage Ihnen noch mal was. Wenn da etwas zwischen den Fahrern läuft, können Sie mich nicht dafür verantwortlich machen.«
    »Das hat auch niemand behauptet.«
    »Dann bin ich zufrieden.«
    Und genau das waren wir auch, denn in den Hof hinein rollte der vierte Kühltransporter…
    ***
    Endlich war er da! Und endlich würde es uns gelingen, das Rätsel zu lösen. Ich schaute auf meinen Freund Suko, dessen Gesicht einen angespannten Ausdruck bekommen hatte.
    Auch Jenkins zeigte jetzt eine gewisse Nervosität. Immer wieder wischte er seine Handflächen an den Hosenbeinen ab, und sein Atmen war deutlich zu hören.
    Der Transport rollte in einem völlig normalen Tempo auf den Hof.
    Er kam uns entgegen, und wir waren in der Lage, durch die Frontscheibe in das Fahrerhaus zu schauen, wo sich die Umrisse der beiden Männer abmalten. Jedes Fahrzeug hatte seinen bestimmten Parkplatz, und auch der vierte Transporter rollte jetzt seinem Standplatz entgegen.
    »Da fällt mir nichts auf«, meldete sich Jenkins. »Das ist wie immer, sage ich Ihnen.«
    »Schon gut«, meinte Suko lächelnd.
    »Und was wollen Sie jetzt tun?« Jenkins winkte zum Fahrzeug hin.
    »Werden Sie mit den beiden Leuten reden?«
    »Später. Sehen Sie zu, dass die Männer bei Ihnen bleiben, Mr. Jenkins. Alles andere überlassen Sie uns.«
    »Was denn?«
    »Die Durchsuchung des Fahrzeugs. Wir müssten nur die hintere Tür öffnen.«
    »Das ist kein Problem. Das Schloss hat einen Schlüssel.«
    »Besitzen Sie einen?«
    »Ja.« Jenkins kramte in seiner Hosentasche. Er holte einen Ring hervor, an dem zahlreiche Schlüssel hingen.
    Ich hatte mich ein wenig abseits aufgestellt, weil ich die Fahrer beobachten wollte. Gemächlich verließen sie den Wagen. Wie zwei Männer, die froh waren, dass ein langes Sitzen endlich vorbei war, und so reckten sie sich auch.
    Der Fischhändler spielte gut mit. Er erklärte den beiden, dass sie noch warten sollten.
    »Wie lange, Chef?«
    »Das sage ich euch noch.«
    Dann kam er zu mir. Suko blieb an seiner Seite. Ich erwartete sie dicht vor der Ladetür stehend. Für einen Augenblick hatte ich bereits mein Ohr an die Tür geneigt, um zu hören, ob es auf der Ladefläche zu fremden Geräuschen kam, die man als verdächtig einstufen konnte. Aber mir war nichts aufgefallen. Das konnte Glück oder Pech sein. Ich war gespannt, was die nächste Minute brachte.
    Ray Jenkins steckte den Schlüssel in ein schmales Schloss und drehte uns sein Gesicht zu.

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