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1369 - Eine grausame Wahrheit

1369 - Eine grausame Wahrheit

Titel: 1369 - Eine grausame Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werden.
    Aber bei genauerem Hinsehen stellten wir fest, dass es sich nicht um die Hand unserer Assistentin handelte, und das war schon mal viel wert.
    Für uns stand allerdings auch fest, dass hier etwas Unheimliches vorging. Mich wollte der Gedanke an eine lebende Eisleiche einfach nicht loslassen, aber nicht wir reagierten, sondern die Gestalt im Inneren der Truhe. Die Hand war doch nicht so stark wie es den Anschein hatte, denn plötzlich zuckten ihre Finger. Dass ich dabei ein leises Knacken hörte, bildete ich mir wohl nur ein. Es konnte auch sein, dass die Eisschicht an einigen Stellen gebrochen war, doch das war jetzt nicht mehr wichtig.
    Die gekrümmten Finger hatten den nötigen Halt am Rand der Truhe gefunden. Es war auch nötig, damit sich die Gestalt in die Höhe ziehen konnte.
    Und das tat sie.
    Langsam zwar, aber sie ließ sich nicht aufhalten. Bei dem Anblick der da in unser Blickfeld geriet, stockte uns der Atem. Ein Arm, eine Schulter, ein Kopf, der obere Teil eines Körpers, der nicht von einer Kleidung bedeckt war.
    Man hatte diesen Menschen tiefgefroren. Er hätte tot sein müssen, dass war er auf seine Art und Weise auch, aber es kam noch etwas hinzu. Dieser Tote existierte. Zwar nicht mehr als lebender Mensch, doch er war in der Lage, sich zu bewegen, und genau das ließ bei uns in den Köpfen die Alarmglocken schrillen.
    Wenn jemand tot war und sich dennoch wie ein Mensch bewegte, dann gab es dafür nur eine Erklärung.
    Wir hatten es mit einem Zombie zu tun!
    »Sie hatte Recht«, flüsterte Suko. »Ja, sie hat so Recht gehabt, unsere Glenda.«
    Ich brauchte nichts zu sagen, weil ich ihm voll und ganz zustimmte. Diese Gestalt war kein normaler Mensch mehr. Eine verfluchte Magie, ein böser Zauber, wie auch immer, hatte sie am »Leben« erhalten. Man hatte den Zombie schockgefrostet, um ihn später auftauen zu können, wenn er für bestimmte Aufgaben gebraucht wurde.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass der Fischhändler nichts davon gewusst hatte. Noch war die Gestalt für uns keine Gefahr, außerdem behielt Suko sie im Auge. So konnte ich den Kopf drehen und zurück auf Jenkins schauen.
    Er stand vor dem Wagen. Er schaute auch hinein, und mit fiel nicht ein, wann ich in letzter Zeit einen derart erstaunten Menschen gesehen hatte. Jenkins war wirklich von der Rolle. So konnte niemand schauspielern. Er bekam seinen Mund nicht mehr zu, doch die Augen waren völlig unbeweglich geworden.
    Er war sprachlos. Er stand wirklich unter Schock und flüsterte nicht mal einen Kommentar. Es war auch nicht leicht zu begreifen, dass sich kein Fisch mehr in der Truhe befand, sondern ein Mensch, der sich bewegte, obwohl er schockgefroren war.
    Und er wollte raus!
    Suko hatte seine Beretta gezogen. Ich hielt die Waffe noch zurück.
    Das Kreuz allerdings holte ich hervor und umschloss es zunächst mit meiner Faust. Wie Suko war ich jedenfalls gespannt, was diese Gestalt vorhatte. Zunächst kletterte sie aus der Truhe, die ziemlich tief und auch recht breit war. In ihr hätten sogar mehrere dieser Gestalten Platz gehabt.
    Es gab noch die zweite Truhe. Was darin lag, wussten wir nicht, aber wir würden es bald wissen. Ich nahm mir die Zeit, um sie zu öffnen.
    Fisch lag darin. Allerdings nur noch wenig. Die toten Tiere bedeckten gerade mal den Boden und waren nicht aufgestapelt. Da schienen die meisten schon ausgeliefert worden zu sein, was mich wieder an die beiden Männer im Fahrerhaus denken ließ, die sicherlich mehr wussten.
    Ich drückte den Deckel wieder zu.
    Draußen stand Jenkins noch immer wie jemand, der völlig von der Rolle war. Ich erklärte ihm, dass ich nur Fisch gesehen hatte, wobei ich nicht wusste, ob er mich in seinem Zustand überhaupt hörte und verstand.
    »Unser Freund will uns wohl begrüßen«, gab Suko seinen Kommentar ab. »Jedenfalls deutet alles darauf hin.«
    Er hatte richtig getippt. Der Tiefgefrorene stand jetzt in der Truhe, deren Rand ihm über die Hüften reichte. Er bot ein Bild, über das ich nur den Kopf schütteln konnte. Auf dem Kopf wuchsen nicht eben viele Haar. Das wenige war durch das Eis verkrustet und klebte in Strähnen zusammen. Ein längliches Gesicht mit offenen Augen.
    Ein Mund, der so gut wie nicht auffiel, große Ohren an den Seiten, ein starrer Hals und der nackte Oberkörper, der nicht völlig bloß war, denn es war für uns der Ansatz einer Hose zu erkennen.
    Auf seinem Körper hatte eine Eisschicht gelegen. Sie lag noch immer dort, aber sie war mittlerweile

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