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1369 - Eine grausame Wahrheit

1369 - Eine grausame Wahrheit

Titel: 1369 - Eine grausame Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gibt es noch diesen verfluchten Saladin, und er besitzt das, was Dr. Newton erfunden hat. Eben die verdammten Nano-Bomben, und er kann damit viel Unheil anrichten. Davon gehe ich ebenfalls aus. Mehr kann ich nicht dazu sagen. Ich muss hier sitzen und abwarten.«
    Aus der Gaststätte trat der Kellner und erkundigte sich, ob wir noch etwas trinken wollten.
    Glenda bestellte noch ein Wasser. Ich nahm nichts, sondern bat um die Rechnung.
    »Du machst dir auch deine Gedanken, John«, sagte Glenda, als der Mann verschwunden war.
    »Natürlich.«
    »Und du wartest darauf, dass etwas mit mir passiert und ich mich plötzlich woanders hin begebe.«
    »Auch das.«
    »Siehst du und…«
    »Moment, lass mich ausreden. Ich habe mir da eine Theorie zurechtgelegt.«
    »O, da bin ich gespannt.«
    »Ich meine, dass wir an deinem neuen Zustand nichts ändern können. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass es nicht einfach so losgeht, wie der Blitz aus dem heiteren Himmel. Ich gehe vielmehr davon aus, dass ein Grund vorhanden sein muss. Ja, ein Grund. Ein Ereignis, wie auch immer. Das dich plötzlich überkommt, und wenn das so ist, Glenda, dann würde ich gern bei dir sein.«
    »Das verstehe ich.«
    Der Kellner brachte uns das Wasser. Ich beglich die Rechnung und schaute zu, wie Glenda einschenkte. Sie machte dabei einen versonnenen Eindruck und hatte sich selbst tief in ihre eigene Gedankenwelt zurückgezogen. Als sie trank, schaute sie an mir vorbei zur Straße hin, über die ein nicht zu dichter Verkehr rollte, sodass wir hier im Garten einigermaßen gut saßen. Ich wollte mit ihr über den weiteren Fortgang des Tages sprechen, als mir etwas auffiel.
    Locker war Glenda in der letzten halben Stunde nie gewesen, nun aber saß sie noch gespannter auf ihrem Stuhl. Das halb leere Glas hielt sie in der Hand und schaute über den Rand hinweg auf etwas, das sie interessierte.
    Mich hatte sie dabei vergessen, und ich sprach sie zunächst auch nicht an. Ich wunderte mich nur über ihre Haltung, die recht steif geworden war. Ihr Gesicht zuckte leicht an den Wangen, doch die Lippen lagen fest aufeinander.
    Mit einer Frage wartete ich. Ich wollte Glenda nicht bedrängen.
    Der Blick glitt weder nach rechts noch nach links. Allein die Straße war für sie wichtig.
    Da ich nichts sah, wunderte ich mich und fragte leise: »Was siehst oder spürst du, Glenda?«
    »Das kann ich nicht sagen. Aber da ist etwas. Ich… ich … weiß es genau.«
    »Für mich nicht.«
    »Ich sehe auch nichts – noch nicht.«
    »Spürst du es denn?«
    Sie blieb für einen Moment in ihrer steifen Haltung sitzen, und ebenso steif nickte sie.
    »Ich kann dir aber nicht sagen, John, was ich spüre. Es steckt in meinem Inneren.« Sie konnte leise lachen, was mich trotzdem nicht überzeugte. »Da spielt sich was in meinem Kopf ab.«
    »Und warum?«
    »Wenn ich das wüsste.«
    Es war besser, wenn ich Glenda in Ruhe ließ. Wahrscheinlich musste sie sich erst fassen und in ihrem Kopf die Dinge ordnen, bevor sie sich verständlich machte.
    »Da kommt etwas auf uns zu«, sagte sie dann mit tonloser Stimme.
    »Kannst du dich genau ausdrücken?«
    »Noch nicht.«
    Mich wunderte nur, dass sie ständig nach vorn zur Straße schaute.
    So dachte ich daran, dass das, was da auf uns zukam, nur mit dieser Straße zu tun haben konnte.
    Mir fiel nichts auf. Der Verkehr lief normal. Das heißt, bisher war das so gewesen, doch genau das änderte sich jetzt, denn die ankommenden Fahrzeuge rollten langsamer heran, als gäbe es einen Stau an einer Stelle, die für uns beide nicht einsehbar war.
    Wenig später kam die Wagenschlange zum Stehen.
    Nichts lief mehr.
    Ich sah wieder zu Glenda hin und rechnete damit, dass sie aufatmen würde, was sie allerdings nicht tat. Sie schaute weiterhin sehr gespannt nach vorn.
    Ihr Blickziel konnte nur ein heller Lieferwagen sein, dessen Seite wir sahen. In himmelblauer Schrift war zu lesen, womit der Wagen beladen und unterwegs war.
    Frischer Fisch vom Feinsten!
    Was war an diesem Wagen so interessant? Gut, es gab diese Kühltransporte nicht oft auf den Straßen zu sehen. In der Regel fuhren sie, um die Ware bei den entsprechenden Restaurants abzuliefern.
    Das war sicherlich auch bei diesem Fahrzeug der Fall.
    Glenda Perkins sagte etwas, was ich nicht verstand, weil es im Hupen der anderen Fahrer unterging, die verdammt ungeduldig waren. Weiter vorn musste es zu einem Stau gekommen sein.
    »Es ist der Wagen, nicht?«
    Glenda nickte.
    »Und was ist daran so

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