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137 - Fluch der Seelenwanderer

137 - Fluch der Seelenwanderer

Titel: 137 - Fluch der Seelenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Herzschlag
stockte.
    Wie gebannt starrte er auf den freien Sitz
neben dem Fahrer, der sich genau vor ihm befand.
    X-RAY-3 wurde das Gefühl nicht los, daß sie sich
in diesem Moment nicht mehr zu dritt, sondern - zu viert in dem Taxi befanden.
    Aber der Fahrer, der bewußtlose Mister Fo
Chung und er - sie waren nur drei. Es gab eine vierte, unsichtbare Person. Und
die saß auf dem Sitz neben dem Fahrer!
    Larry Brent spürte es ganz deutlich...
     
    *
     
    Der Russe starrte in die Tiefe.
    Es war ausgeschlossen, daß der Flüchtling,
Nanettes Mörder, den Sprung in die Tiefe unbeschadet überstand. Er würde hegen
bleiben wie ein Stein ...
    Doch der Flüchtling kam auf, ging in die
Hocke, federte ab und stand im nächsten Moment wieder fest und sicher auf den
Beinen. Schnell durchquerte er den Hof.
    Eine Sekunde war Iwan Kunaritschew wie
geschockt.
    Er riß seine Smith & Wesson-Laser aus der
Halfter und zielte auf den Fliehenden. »Stehenbleiben !« rief er mit lauter Stimme. »Stehenbleiben - oder ich schieße !«
    Laut hallte die Stimme durch den nächtlichen
Innenhof.
    Der Fliehende machte keine Anstalten, seine
Schritte zu verlangsamen. Er fand es nicht mal für notwendig, den Kopf zu
wenden und zurückzublicken.
    Da drückte Iwan Kunaritschew ab. Er zielte
auf die Beine des Mannes, auf dessen Konto dieser neue Mord und sicher auch die
drei in den Nächten zuvor geschehenen Morde gingen.
    X-RAY-7 drückte ab. Grell und lautlos jagte
der Laser-Lichtstrahl durch die Nacht. Es war ganz deutlich zu sehen, daß der
Strahl sich in das rechte Kniegelenk des Fliehenden bohrte.
    Der aber taumelte nicht und ging auch nicht
zu Boden ...
    Er floh weiter, erreichte die Mauer,
kletterte über Kisten und Fässer hinweg und erklomm mit affenartiger Geschwindigkeit
die Wand.
    Iwan Kunaritschew drückte ein zweites Mal ab.
Wieder fand der Laserstrahl das Ziel. Diesmal war es das linke Bein.
    Keine Reaktion!
    Der Mann stand auf der Mauerkrone, gab sich
einen Ruck und sprang in die Tiefe. Er verschwand im Dunkeln der anderen
Hofseite jenseits der Mauer.
    Das war kein Mensch aus Fleisch und Blut!
X-RAY-7 hatte es mit einem Phantom zu tun.
    Iwan steckte die Waffe weg, zog sich auf das
fußbreite Geländer des Balkons und sprang von hier kurzerhand auf den
Nachbarbalkon, der gut zwei Meter vom anderen entfernt war.
    Auf diese Weise lief er wie ein
Fassadenkletterer kraftvoll und schnell und so, als ob er festen, glatten Boden
unter den Füßen hätte, von einem Balkon zum anderen bis zum Ende der Hausecke,
wo die Mauer gegenstieß.
    Er kam gerade noch rechtzeitig dort an, um zu
sehen, wie der geheimnisvolle Täter schnell, geduckt und lautlos wie ein
Schatten durch das Tor zum Innenhof auf die Straße flitzte und um die Ecke
verschwand.
    Kunaritschew jagte über das Gemäuer hinweg.
Auf dem Weg zu der alten, knorrigen und unbelaubten Kastanie aktivierte er die Miniatursendeanlage
seines PSA-Rings.
    Über diese Anlage war es möglich, direkten
Kontakt zur Zentrale in New York aufzunehmen. Der Funkspruch wurde über einen
PSA-eigenen Satelliten weitergegeben und direkt von den Computern ausgewertet
und archiviert.
    Für diese außergewöhnliche Situation in
Frankfurt hatte sich jedoch X-RAY-1, der geheimnisvolle Leiter der PSA, etwas
Besonderes einfallen lassen.
    In Anbetracht der drei Morde und der
Tatsache, daß er bisher nicht die geringste Spur von dem geheimnisvollen Täter
gegeben hatte, arbeitete eine Sondergruppe der Frankfurter Mordkommission eng
mit der PSA in New York zusammen. Die im Einsatz befindlichen Männer sollten zu
jeder Zeit untereinander in Kontakt treten können, wenn es eine
außergewöhnliche Situation erforderte.
    Die deutschen Kollegen waren mit
zigarettenschachtelgroßen Spezialminiatur-Funkgeräten der PSA ausgerüstet, die
auf eine bestimmte, unverstellbare Frequenz eingerichtet waren.
    Auf diese Weise war es möglich, daß sie einen
direkten Ruf empfangen oder selbst eine bestimmte Nachricht im Notfall
weitergeben konnten.
    Davon machte X-RAY-7 jetzt Gebrauch.
    Er informierte die im Einsatz befindlichen
Männer über den Vorfall, über seine Verfolgungsjagd und über den Mörder, der
durch eine bestimmte Straße floh ...
    Als er in größer Eile den Stamm des
Kastanienbaums nach unten kletterte, ahnte er nicht, daß dies der gleiche Weg
war, den Larry Brent einschlug, um dem Chinesen Fo Chung auf den Fersen zu
bleiben.
    Um Zeit zu gewinnen, sprang Kunaritschew
ebenfalls aus gut zwei Metern Höhe nach unten.

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