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137 - Fluch der Seelenwanderer

137 - Fluch der Seelenwanderer

Titel: 137 - Fluch der Seelenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Federnd kam er auf. Iwan jagte
auf den Torbogen zu. Von weitem hörte er das Sirenengeheul der sich nähernden
Polizeifahrzeuge, die inzwischen von ihren Kollegen unterrichtet worden waren.
    Der Russe rannte auf die Straße und wandte
sich sofort nach rechts. Weit vom, rund vierhundert Meter vor ihm, sah er die
hochgewachsene Gestalt rennen. Es war der dunkelblonde Mann aus Nanettes
Zimmer.
    An der Straßenecke tauchte ein Taxi auf.
    Der Mörder riß beide Arme hoch und winkte
heftig, dabei sein Lauftempo noch mal erhöhend.
    Der Taxifahrer hielt, beugte sich automatisch
nach rechts über den Beifahrersitz, und drückte die Tür auf. Da wurde er hinter
dem auf ihn Zulaufenden auf die sich rasch nähernden Polizeifahrzeuge
aufmerksam.
    Die ganze Aufregung und der Aufwand galten
offensichtlich dem Mann, dem das zufällig auftauchende Taxi höchst willkommen
war.
    Der Fahrer reagierte. Er hatte kein Interesse
daran, jemand aufzunehmen, der offenbar von der Polizei verfolgt wurde.
    Rasch zog er die Tür wieder zu.
    Da war der Fremde auch schon heran.
    Ehe der Taxifahrer sich versah und die Tür
zum Fahrersitz verriegeln konnte, wurde sie aufgerissen.
    »Verschwinden Sie !« rief der Mann am Steuer dem ungebetenen Gast zu. »Ich will mit einem, der vor
der Polizei davonrennt, nichts zu tun haben .«
    Gerd Mahlers Hände stießen blitzschnell nach
vom durch die offene Tür. Er packte den Chauffeur und bugsierte ihn wie einen lästigen Gegenstand nach draußen.
    Der Besitzer des Wagens flog im Bogen über
die Straße, stürzte und blieb in verkrümmter Haltung hegen.
    Der falsche Gerd Mahler warf sich hinter das
Steuer des startbereiten Fahrzeuges, riß die Tür zu und legte - noch ehe die
Tür ins Schloß gefallen war - den Gang ein.
    Er gab Gas. Der Wagen machte einen Satz nach
vom. Die Reifen quietschten. Mahler beschleunigte scharf und nahm keine
Rücksicht auf den Verkehr und die Passanten, die sich zu dieser vorgerückten
Stunde noch auf der Straße befanden. Für sie war ohnehin alles so schnell
gegangen, daß sie den Ablauf der Dinge kaum verfolgen konnten.
    Iwan Kunaritschew stoppte mitten im Lauf, als
dicht neben ihm ein Fahrzeug der Polizei auftauchte.
    Am Steuer saß Hauptkommissar Kortner.
    X-RAY-7 riß die Tür auf und ließ sich auf den
Platz neben dem Fahrer fallen.
    Und schon ging’s weiter.
    Hauptkommissar Kortner, ein dunkelhaariger,
kräftiger Mann mit ergrauenden Schläfen, warf einen raschen Blick auf den
PSA-Agenten neben ihm. »Diesmal scheint sich der Aufwand gelohnt zu haben, Herr
Kunaritschew«, bemerkte der Deutsche. »Diesmal entkommt er uns nicht...«
    Er wollte noch etwas hinzufügen, schwieg aber
betroffen, als er Kunaritschews zweifelndem Blick begegnete. Der Russe mit dem wilden,
roten Bart zog die Stirn kraus.
    Iwan nickte bedächtig. »Ich hoffe, Sie
behalten Recht, Herr Kommissar .«
    Kortner lachte leise. »So skeptisch?«
    »Ja.«
    »Und aus welchem Grund?«
    »Wahrscheinlich hat er noch ein paar Tricks
auf Lager, von denen wir nicht das Geringste ahnen. Ich habe zweimal auf ihn
geschossen - und er ist nicht zu Boden gegangen! Das stimmt einen doch
nachdenklich, Towarischtsch Kommissar, nicht wahr ?«
    Kortner zog es vor zu schweigen. Er wußte
nicht, was er von dieser Bemerkung des Russen halten sollte.
    Die wilde Jagd führte quer durch die ganze
Innenstadt.
    Insgesamt vier Polizeifahrzeuge beteiligten
sich daran, die über Funk zum Ort des Geschehens beordert worden waren.
    Lautes Sirenengeheul erfüllte die nächtlichen
Straßen. Das hektische Blinken der blauen Lichter spiegelte sich an
Häuserfassaden und in Fenstern.
    Der vermutliche Täter raste mit
unverantwortlicher Geschwindigkeit durch die Straßen. Entgegenkommende
Fahrzeuge wurden geschnitten und manche derart gefährdet, daß die Fahrer
erschreckt das Steuer verrissen und auf den Rand der Bürgersteige oder auf
plötzlich haltende andere Fahrzeuge auffuhren.
    Der Mann, der das Taxi erbeutet hatte, setzte
alles daran, den Abstand zwischen sich und den ihm folgenden Polizeifahrzeugen
zu vergrößern.
    Das gelang ihm nur in begrenztem Umfang.
    Der falsche Gerd Mahler saß mit dämonisch
verzerrtem Gesicht hinter dem Lenkrad und warf einen Blick in den Rückspiegel.
    Ein satanisches Grinsen stahl sich auf seine
Lippen.
    Plötzlich hatte er einen Einfall. Das Ganze
würde aussehen, als ob er nicht mehr ein noch aus gewußt hätte...
    Er raste durch die Kaiserstraße, dann
Richtung Zoo und bog schließlich links ab, wo ein

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