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137 - Fluch der Seelenwanderer

137 - Fluch der Seelenwanderer

Titel: 137 - Fluch der Seelenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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vorgefallen ist und auf Grund der Tatsache, daß wir Sie so
schnell verfolgen konnten, hat es bei Ihnen offensichtlich ausgesetzt. Sie
sahen keinen Ausweg mehr und sind direkt in Ihre Wohnung gefahren«.
    »Das stimmt nicht. So glauben Sie mir doch.
Mit alledem, was Sie mir vorwerfen - habe ich nicht das Geringste zu tun .«
    »Wir haben Sie genau gesehen. Sogar die
Kleider, die Sie getragen haben... dort liegen sie über der Stuhllehne .«
    Gerd Mahler schüttelte heftig den Kopf. Er
war von mehreren Polizeibeamten eingekreist. Die Wohnung sah aus, als würde sie
belagert.
    Hauptkommissar Kortner machte kurzen Prozeß. Über
Funk informierte er die zuständige Staatsanwaltschaft. Wenige Minuten später
hielt er einen Haftbefehl für Gerd Mahler in der Hand. Ebenso einen
Hausdurchsuchungsbefehl.
    Kortners Leute nahmen sich die Wohnung vor.
Sie suchten nach der Tatwaffe, mit der während der letzten Tage vier junge
Menschen getötet worden waren.
    Sie fanden die in Frage kommende Tatwaffe
nicht.
    »Ich bin es nicht gewesen«, beteuerte Gerd
Mahler immer wieder. Er zitterte. Er war weiß wie Kalk.
    »Wir haben Sie genau gesehen«, ließ Kortner
nicht locker. »Und wir- haben noch mehr Zeugen, die beweisen werden, daß Sie
wirklich heute abend im >Black Cat Club< gewesen sind. Und wenn Sie’s -
wie Sie’s behaupten - eben nicht waren, dann muß es wohl Ihr Zwillingsbruder
gewesen sein«, fügte der Hauptkommissar hart hinzu.
    Die Reaktion, die erfolgte, hätte niemand von
ihnen erwartet.
    Ein fiebriges Leuchten blitzte in Gerd
Mahlers Augen auf. »Nein, kein Zwillingsbruder! Aber - ein Doppelgänger. Die
andere Seite meines Ichs - sie hat sich selbständig gemacht, wegen dieser
verdammten Statue, die ich von Hongkong mitgebracht habe .«
    Die kleine Bronzefigur stand auf dem
Nachttisch neben der Lampe.
    Iwan Kunaritschew nahm sie zur Hand und
betrachtete sie eingehend. Er bewunderte die feine, detaillierte Gestaltung.
Der Künstler hatte sich große Mühe mit der Ausarbeitung gemacht. »Was hat es
damit auf sich ?« fragte er scheinbar beiläufig.
»Erzählen Sie doch mal...«
    Gerd Mahler fuhr sich durch die verschwitzten
Haare. Er machte einen gehetzten Eindruck. »Sie würden mich ... für wahnsinnig
halten ...« Er zuckte die Achseln und sah ratlos drein, als wisse er nicht, wie
man sich am besten verständlich macht.
    Schweigend sah Kunaritschew ihn an. Auch
Hauptkommissar Kortner und seine Leute sagten kein Wort.
    Stockend fuhr Gerd Mahler schließlich fort.
»Das Böse... jeder trägt das Gute und das Böse in sich. Nur zusammen, als Einheit,
wirkt es in der menschlichen Seele und bestimmt menschliches Denken, Fühlen und
Tun... ist diese Einheit gespalten, dann muß es zur Katastrophe kommen. Ich bin
das Werk unsichtbarer Mächte. Etwas, das ich nicht bin und das ich doch bin,
wurde aus mir herausgetrennt und führt ein eigenständiges Leben. Ohne mein
Wissen, ohne mein Dazutun ist etwas geschehen, was ich nicht wollte und nicht
bin ... Nicht mich müßt ihr festnehmen, sondern den anderen! Ihn müßt ihr
suchen, finden - und vernichten! Er ist das Ungeheuer, nicht ich ...«
    Betretenes Schweigen herrschte nach den
letzten Worten Gerd Mahlers.
    Und wieder war es Hauptkommissar Kortner, der
dieses Schweigen brach. »Sie haben eine lebhafte Phantasie. Das muß ich seit
unserer Begegnung bereits zum wiederholten Mal feststellen. Sie sind ein wenig
verwirrt, das ist verständlich. Heute abend ist ja immerhin eine Menge
passiert. Angefangen von dem Überfall auf die Taxifahrerin... Ich möchte Sie
bitten, mitzukommen. Ich nehme Sie in Haft wegen vierfachen Mordverdachts. In
der Zelle werden Sie heute nacht Gelegenheit haben, über all das, was Sie uns
erzählt haben, nachzudenken. Vielleicht werden Sie es sich überlegen und uns
morgen früh eine andere Geschichte erzählen. Eine, die überzeugender ist.«
    »Es wird immer die gleiche sein, Kommissar.
Es gibt keine andere! Ich habe Ihnen bereits die volle Wahrheit gesagt .« Gerd Mahler senkte resigniert den Kopf. Er sah unendlich
traurig aus. Er seufzte. »Alles spricht gegen mich. Und doch können Sie mir
nichts beweisen, solange Sie die Mordwaffe nicht gefunden haben. Ich könnte
Ihnen sagen, wo sie ist, denn ich habe sie in diesem Moment entdeckt...«
    Kortners Augenbrauen hoben sich.
    Gerd Mahler deutete auf die Bronzefigur, die
der russische PSA-Agent in der Hand hielt. »Sie steckt wieder an Ort und Stelle
- in seinem Gürtel, im Gürtel Wangs, des

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