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137 - Fluch der Seelenwanderer

137 - Fluch der Seelenwanderer

Titel: 137 - Fluch der Seelenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Hinweisschild nach Gießen
wies.
    Wenig später raste er durch die Homburger
Landstraße, die Polizeifahrzeuge waren noch immer hinter ihm her.
    Jetzt kam es ihm auch gar nicht mehr darauf
an, die Verfolger abzuschütteln. Im Gegenteil! Er wollte sie ganz bewußt an
eine bestimmte Stelle locken.
    Er erreichte die Verkehrsampel und überfuhr
sie, obwohl sie auf Rot geschaltet war. Um Haaresbreite entging ein anderer
Autofahrer, der gerade links abbiegen wollte, einem Zusammenstoß.
    Der falsche Mahler riß sein Fahrzeug herum
und jagte der Straße entgegen, in der die Hochhäuser standen.
    Die Julius-Brecht-Straße. Hier wohnte Gerd
Mahler.
    Der unheimliche Doppelgänger bremste scharf,
riß die Tür auf und jagte aus dem mit laufendem Motor stehenden Fahrzeug.
    Wie von Furien gehetzt rannte er die breiten
Stufen empor auf das Glasportal zu. Es war verschlossen. Aber er hatte
Schlüssel.
    In dem Augenblick, als er in den dämmerigen
Korridor rannte und zum Lift eilte, erreichten die beiden ersten Fahrzeuge den
großen Parkplatz vor dem Hochhaus.
    Zwei Polizisten rannten - entsicherte Waffen
in den Händen - die Stufen empor.
    Hinter ihnen folgten Hauptkommissar Kortner
und Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7.
    Der falsche Mahler riß die Tür zum Aufzug auf
und drückte auf den Knopf, der das Stockwerk anzeigte, in dem die Wohnung lag,
wo der richtige Gerd Mahler lebte.
    Die Innentür schloß sich. Der Lift glitt nach
oben.
    Die Polizisten, Hauptkommissar Kortner und
Iwan Kunaritschew standen drei Sekunden vor dem verschlossenen Aufzugschacht.
    Da machte Iwan Kunaritschew auf dem Absatz
kehrt und jagte über die Treppe nach oben.
    Bei jeder Etage, die er passierte, warf er einen
vergewissernden Blick auf die Anzeigetafel an der Aufzugstür.
    Er erreichte das fünfte Stockwerk, als der
Aufzug in der elften Etage hielt.
    Dort blieb er stehen. Der Mörder hatte sein
Ziel erreicht.
    Fünf Minuten später war in dieser elften
Etage der Teufel los.
    Uniformierte Polizisten und in Zivil
gekleidete Kriminalbeamte bestimmten die Szene.
    In Zweiergruppen gingen die eingetroffenen Polizeikräfte vor. Systematisch wurde in der elften Etage
eine Wohnung nach der anderen überprüft.
    Die Bewohner wurden aus dem Schlaf geklingelt
oder geklopft.
    Unwillige und verärgerte Menschen tauchten an
den Türen auf. Fragen wurden gestellt, Entschuldigungen gesprochen.
    Hauptkommissar Kortner und seine Leute
drückten ihr Bedauern aus, daß sie sich so und nicht anders verhalten mußten.
Doch in Anbetracht der besonderen Umstände brachten die meisten Verständnis für
das Verhalten der Polizisten auf.
    Es ging darum, einen Mörder zu finden.
    Und sie fanden ihn!
    Das Klingeln an der Wohnungstür eines
gewissen Gerd Mahler dauerte besonders lang. Dann näherten sich leise Schritte.
Von innen wurde der Schlüssel umgedreht, die Tür spaltbreit geöffnet.
    Ein Mann in einem blauweiß gestreiften
Pyjama, darüber einen' dunkelblauen Morgenrock, blickte ihnen verschlafen
entgegen.
    Der Mann war einsachtzig groß, dunkelblond,
etwa fünfunddreißig Jahre alt.
    »Das ist er !« Ein
junger Polizist rief es laut. Er erkannte den Wohnungsinhaber anhand der
Beschreibung, die Iwan Kunaritschew in allen Details hatte geben können.
    Der Polizist warf sich gegen die Tür, ehe
Gerd Mahler begriff, was eigentlich los war. Im Nu war er von mehreren Personen
umringt. Unter ihnen befand sich auch Iwan Kunaritschew, der die Angaben des
jungen Beamten bestätigte.
    Das war in der Tat der Mann, den sie verfolgt
hatten.
    Er leugnete jede Schuld und schien überhaupt
nicht zu begreifen, worum es ging. Dann behauptete er, fest geschlafen zu haben
und durch das heftige Klingeln aus dem Bett geholt worden zu sein.
    Kortner sah sich die Wohnung an. »Das haben
Sie sich zwar alles fein ausgedacht und auch gut eingerichtet«, sagte er rauh.
»Sie hatten genügend Zeit, sich auszuziehen und so zu tun, als ob Sie im Bett
gelegen hätten... es ist sogar noch warm...«
    Gerd Mahler war kreidebleich. »Ich habe bis
eben darin gelegen, da muß es ja noch warm sein. All das, was Sie mir
vorwerfen, kann ich niemals getan haben. Ich habe den ganzen Abend über mit
keinem Schritt meine Wohnung verlassen. Ich habe mich wohlgefühlt und bin schon
früh ins Bett gegangen ...«
    »Das erzählen Sie mal jemand, der Freude
daran hat, sich Märchen anzuhören«, entgegnete Hauptkommissar Kortner
verärgert. »Wir sind die ganze Zeit hinter Ihnen hergefahren. Nachdem, was
heute abend wieder

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