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1370 - Amoklauf der Wissenden

Titel: 1370 - Amoklauf der Wissenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anweisungen von mir entgegenzunehmen?"
    „Du bist nicht mehr der Kommandant", erwiderte, das Scotaming ungerührt. „Die Voica sind nicht mehr zurechnungsfähig", gab der Kartanin zu bedenken. „Sie wollen die NARGA SANT zerstören. Du hast das Recht, dich dagegen zu wehren. Wirst du das tun?"
    „Nein."
    „Warum nicht?"
    „Die Voica haben mir den Grund für ihren Befehl der Selbstvernichtung nicht genannt. Wie kann ich da beurteilen, ob sie noch zurechnungsfähig sind oder nicht?"
    „Dann frage sie nach dem Grund!"
    „Das habe ich bereits versucht, aber sie haben mir nicht geantwortet."
    Oogh at Tarkan stieß einen Fluch aus. Dao-Lin konnte den genauen Wortlaut nicht verstehen, denn der Kartanin fiel - wie immer, wenn er aufgeregt war - ins Altkartanische zurück. Aber sie hörte eine ohnmächtige Wut in seiner Stimme, und sie konnte ihn nur zu gut verstehen. „Warum stellt sich das Ding so dumm an?" fragte sie verzweifelt. „So habe ich es ja noch nie erlebt!"
    „Es ist auf eine solche Situation nicht vorbereitet", knurrte Oogh at Tarkan mit gespreizten Krallen. „Ich nehme an, daß es nach irgendwelchen Anweisungen sucht, die es auf diesen Fall anwenden könnte. Bis es etwas gefunden hat, wendet es eine Hinhaltetaktik an. Etwas plump, aber wirksam."
    „Und was sollen wir jetzt tun?"
    Oogh at Tarkan dachte darüber nach. „Es gibt nur eine einzige Möglichkeit", sagte er schließlich. „Wir müssen die Voica lahmlegen und sie dem Scotaming präsentieren. Wenn es die Möglichkeit hat, die Wissenden gründlich zu untersuchen, wird es schnell dahinterkommen, daß sie krank sind. Dann wird es unsere Befehle anerkennen - vorausgesetzt, daß es uns als normal einstuft."
    Sie sahen sich an, und Dao-Lin spreizte unwillkürlich die Krallen. „Das ist keine sehr angenehme Idee", sagte sie zögernd. „Die Voica sind alt und gebrechlich ..."
    „Unsinn. Hast du nicht gehört, wie sie im Scotaming gewütet haben? Sie sind verrückt - und wir sind es auch, wenn wir Rücksicht auf sie nehmen. Sie wollen sich und uns umbringen, und sie wollen die NARGA SANT vernichten. Das müssen wir verhindern!"
    Dao-Lin-H'ay wußte, daß Oogh at Tarkan recht hatte. Dennoch war ihr der Gedanke, gegen die Voica kämpfen zu müssen, äußerst unangenehm.
    Sie hatte nie so recht zu ihnen gepaßt, das wurde ihr erst jetzt in aller Deutlichkeit klar. Vielleicht lag es einfach nur daran, daß sie noch nicht alt genug war - aber sie glaubte das nicht. Keine der Wissenden hatte jemals über ihre Vergangenheit gesprochen. Da sie ihre Familiennamen abgelegt hatten, wußte Dao-Lin nicht einmal, woher die einzelnen Wissenden stammten.
    Sie hatten auf ihre Weise versucht, das Beste für das Volk der Kartanin zu tun. „Wir müssen sie ja nicht umbringen", sagte Oogh at Tarkan. „Ich bin auch nicht gerade darauf erpicht, gegen sie zu kämpfen. Aber es bleibt uns leider keine andere Wahl."
    Dao-Lin dachte an ihre Ankunft in der NARGA SANT, an die Begrüßung durch die Voica, an die Aufregung und den Stolz, den sie empfunden hatte, als sie zu begreifen begann, warum man sie an diesen Ort geholt hatte ...
    Sie schob diese Gedanken von sich.
    Der Kartanin hatte recht. Sie mußten die Voica nicht töten. Sie brauchten sie nur vorübergehend aus dem Verkehr zu ziehen. Dann konnten sie dafür sorgen, daß die NARGA SANT erhalten blieb, und sie konnten die Wissenden zu ihrem Volk zurückbringen.
    Dann fiel ihr ein, daß es bei alldem ein kleines Hindernis zu überwinden gab. „Wir haben keine Waffen", sagte sie. „Dann müssen wir uns welche beschaffen", meinte Oogh at Tarkan.
    Aus einem der zu dem Saal führenden Gänge drangen stampfende, rollende Geräusche.
    Die beiden Kartanin standen wie erstarrt. „Roboter!" flüsterte Dao-Lin erschrocken. „Aber wie konnten sie die so schnell in diesen Teil des Schiffes bringen?"
    „Durch die Rohrbahn", vermutete Oogh at Tarkan. „Dann bedeutet das, daß sie wissen, wo wir uns aufhalten!"
    Sie sahen sich an. Dann rannten sie, so schnell sie konnten, davon.
     
    7.
     
    Die SORONG hatte den Raknor-Nebel erreicht und war in ihn hineingeflogen. „Es gibt nur einen Ort, an dem die NARGA SANT stecken könnte", sagte Nikki nachdenklich. „Das ist das Ctl-System. Dieses Sonnensystem liegt tief im Innern des Nebels. Es handelt sich um eine gelbe Sonne mit vier Planeten. Der zweite ist von den Robotern bewohnt."
    Die SORONG tastete sich durch den Nebel, dessen Randzonen strahlend hell waren. „Keine gelbe

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