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1375 - Wächterin der Toten

1375 - Wächterin der Toten

Titel: 1375 - Wächterin der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht einbezogen.«
    »Also müssen wir zum Pfarrer und dort kleine Brötchen backen.«
    »So ungefähr.«
    »Und eine andere Person gibt es nicht?«
    »Mir fällt keine ein.«
    »Ruby Quentin?«
    »Ha, wie kommst du denn auf die?«
    »In der Kneipe hört man ja eigentlich immer recht viel.«
    »Das sind doch wohl mehr Gerüchte.«
    »Kann auch sein.«
    »Fahr zum Pfarrer. Sein Haus steht praktisch neben der Kirche. Ach ja, und dann müssen wir noch am Friedhof vorbei. An dem echten, meine ich.«
    »Und? Was ist daran so schlimm?«
    »Gar nichts. Ich meine nur.«
    »Dann ist ja alles okay.«
    ***
    Nachdem sie den Mini gewendet hatte, verschwand ihre zuletzt erlebte Lockerheit wieder, und sie waren auf dem Weg zum Ort beide sehr angespannt. Keiner von ihnen wusste, in welch eine Richtung die beiden Gestalten gelaufen waren, aber sie hielten schon die Augen offen, um jede verdächtige Bewegung sofort zu erkennen.
    Nichts passierte. Die schrecklichen Gestalten ließen sie ihn Ruhe.
    Allmählich verschwanden auch die Spuren der Angst und der Tränen aus dem Gesicht der jungen Frau, die allerdings immer nervöser wurde, je näher sie Tullich kamen.
    Johnny bemerkte es, und er fragte: »Was regt dich auf?«
    »Ich weiß es nicht. Es ist vielleicht die Nähe und zugleich die Ungewissheit über die Zukunft.«
    »Mit der müssen wir alle leben.«
    »Du hörst dich an, als wärst du doppelt so alt.«
    Johnny hob die Schultern und hörte dann zu, als sie ihm den neuen Weg wies.
    »Die nächste links.«
    Die Kirche hatte er schon gesehen, aber er wäre geradeaus gefahren und auf der Hauptstraße geblieben. Als er das sagte, da meinte Clara: »Im Prinzip hast du Recht. Aber wir wollten noch am Friedhof vorbei und einen Blick auf ihn werfen. Den Weg, den wir jetzt nehmen, kannst du als Abkürzung ansehen.«
    »Alles klar.« Er zwinkerte ihr zu. »Dann will ich mal nicht so sein.«
    Sie fuhren über einen sehr schmalen Weg, auf dem kleine Schottersteine lagen, die gegen den Wagen spritzten. An einer Seite wuchs wildes Buschwerk, an der anderen befand sich eine Wiese mit kleinen Bäumen. Zwei Schafe weideten darauf und konnten gar nicht genug von dem saftigen Gras fressen.
    Die nicht sehr hohe Mauer vor ihnen war nicht zu übersehen. Dahinter lag versteckt der Friedhof.
    Clara wies auf einen freien Platz vor der Mauer und in der Nähe des Tores, das aus Schmiedeeisen bestand, geschwungen war und die Mauer überragte.
    Auf der Fahrt war ihnen keine dieser Gestalten begegnet, und auch jetzt wies nichts auf sie hin. Nur die äußeren Bedingungen waren geblieben. Es schien keine Sonne mehr. Der Dunst lag über dem Land und konservierte die Stille.
    Beide stiegen aus. Es schien, als hätten sie sich miteinander abgesprochen.
    Clara kannte die Gegend, Johnny nicht. Er schaute sich um, sah die Kirche in der Nähe, die von der Größe her mehr einer Kapelle glich, und deutete auf das kleine Steinhaus an der anderen Seite der Mauer. Es besaß die Größe einer Blockhütte.
    »Wohnt dort jemand?«
    »Das ist die Leichenhalle. Sie werden dort aufgebahrt.«
    »Ja, so ist das.«
    »Der Pfarrer lebt auch nicht weit weg. Da müssen wir dann in Richtung Kirche gehen.«
    Zunächst mal interessierte sie der Friedhof. Das Tor sah zwar verschlossen aus, aber es war nicht abgeschlossen. Die rechte Hälfte ließ sich bequem aufstoßen.
    Johnny betrat das Gelände als Erster. Automatisch ging er etwas langsamer und ertappte sich dabei, fast auf Zehenspitzen zu laufen.
    Friedhöfe waren für ihn keine normale Umgebung. Er konnte auf diesem Gelände nicht so locker sein wie sonst. Vor allen Dingen nicht, wenn er einen bestimmten Verdacht hegte.
    Die Ghouls wollten ihm nicht aus dem Kopf. Seine Freundin hatte ihm die Gestalten beschrieben und auch den Schleim nicht vergessen, der aus den Wunden gequollen war. Genau das deutete auf Ghouls hin. Auf diese widerlichen Leichenfresser, die darauf warteten, an Tote heranzukommen, um ihren Hunger zu stillen.
    Für viele Kenner waren sie die schrecklichsten und widerlichsten der Dämonenabarten. Sich das alles genau vorzustellen, war kaum möglich. Abartig, aber es gab sie, und das musste leider auch Johnny Conolly akzeptieren.
    Er blieb stehen und überschaute den kleinen Friedhof. Es war recht leicht, das Gelände mit einem Blick zu erfassen.
    Zuerst hatte er gedacht, dass es auf ihm nur Gräber geben würde.
    Da hatte er sich geirrt. Es gab zwar die Gräber, und die sahen auch alle sehr gepflegt aus, aber er

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