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1375 - Wächterin der Toten

1375 - Wächterin der Toten

Titel: 1375 - Wächterin der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jetzt schaute sie auch wieder nach vorn, aber es war keiner mehr da, der den Wagen gepackt hielt, um ihn hochzuwuchten. Sie befand sich allein in dem Fahrzeug, wimmerte und jammerte vor sich hin.
    Sie saß immer noch so starr da, als Johnny erschien, ihren Namen schrie und gegen die Autotür schlug. »Mach auf, Clara, mach auf!«
    Das tat sie auch und sank danach auf ihrem Sitz zusammen…
    ***
    Johnny machte sich Vorwürfe, Clara allein gelassen zu haben, aber das brachte ihn jetzt auch nicht weiter, und zum Glück war ja nicht viel passiert.
    Clara hatte sich bei ihm ausweinen müssen und dabei ihren Kopf an seine Schulter gelegt. Natürlich standen noch einige Antworten offen, doch die Fragen dazu wollte er ihr später stellen. Zunächst musste sich seine Freundin beruhigen.
    Er hatte ihr sein Taschentuch überlassen, mit dem sie sich jetzt das Gesicht abtrocknete. Aber sie war noch immer nicht fähig, einen Bericht zu geben, und nur allmählich fand sie sich so weit zurecht, dass sie wieder sprechen konnte.
    »Sie waren da. Zwei…«
    »Wer?«
    Clara zog die Nase hoch. »Ich weiß es nicht, Johnny. So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    Conolly junior dachte an die aufgeworfene Erde auf dem Friedhof. Die letzte kurze Aussage nährte natürlich seinen Verdacht, aber durfte er Clara damit behelligen?
    Ja, er tat es.
    »Können es Zombies gewesen sein?«, erkundigte er sich sehr behutsam.
    »B… bitte?«
    Johnny schaute in ihr erschrecktes Gesicht und präzisierte den für sie fremden Ausdruck.
    »Ich spreche von lebenden Toten.«
    Er war gespannt auf eine Antwort. Clara tat ihm den Gefallen nicht. Sie ging nicht darauf ein, schaute ins Leere, schüttelte den Kopf und flüsterte: »Sie haben widerlich gestunken.«
    »Wonach denn? Kannst du dich erinnern?«
    »Nein, ich kenne den Geruch nicht. Aber sie stanken.«
    »Nach Leichen, nach alten Leichen?«
    »Hör auf, ich weiß es nicht!«, schrie sie. »Ich weiß auch nicht, warum sie plötzlich weggelaufen sind, aber sie haben es getan, und so bin ich froh, dass ich noch lebe.«
    »Das ist alles klar, aber ich muss dahinter kommen, wer es gewesen ist.«
    »Ha, du bist gut. Und dann? Was willst du dann tun? Das sind doch keine Menschen mehr.«
    »Da hast du schon Recht«, gab er leise zu und ließ zunächst mal eine Pause entstehen.
    Johnny erinnerte sich daran, wie er die Schreie gehört hatte. Er war dann in einem wahren Höllentempo den Hang hinabgelaufen.
    Er hatte sie auch gesehen. Nicht mehr sehr deutlich, weil sie sich bereits auf dem Rückzug befunden hatten, doch der Anblick hatte sich bei ihm eingeprägt.
    Das waren keine normalen Menschen mehr gewesen, sondern Gestalten wie aus dem Grab. Zombies eben. Leichen, die lebten und die sich als ihre Opfer Menschen suchten.
    Sollte er das seiner Freundin sagen?
    Nein, er wollte nicht so direkt sein, aber er wusste jetzt, was der Geist auf dem kleinen Friedhof gemeint hatte, als er ihn gebeten hatte, auf das Mädchen aufzupassen.
    Er selbst hatte versagt. Und nun lag die gesamte Verantwortung auf Johnnys Schultern.
    Er war der Retter. Er war derjenige mit dem Auftrag, und er musste jetzt Stärke beweisen, obwohl er sich nicht wie ein Held fühlte. Er war auch nicht bewaffnet und trug nicht wie sein Vater oder John Sinclair mit geweihten Silberkugeln geladene Berettas.
    Er besaß überhaupt keine Waffe. Er hatte nur eine Freundin besuchen wollen und steckte jetzt in dieser Klemme.
    Beide saßen schweigend zusammen und hingen ihren Gedanken nach. Johnny schaute hin und wieder in die beiden Spiegel. Er wollte herausfinden, ob sich die Zombies anschlichen, um dann blitzschnell zuzuschlagen, aber da sah er nichts und war auch froh darüber.
    Clara putzte sich die Nase. Dann ließ sie das Taschentuch im Handschuhfach verschwinden, lachte auf, schaute in den Innenspiegel und richtete ihrer Haare. Sie schüttelte über sich selbst den Kopf.
    »Himmel, ich sehe ja schrecklich aus.«
    »Das gibt sich wieder. Hauptsache ist doch, dass du okay bist.«
    »Du hast sie nicht erlebt, Johnny.«
    »Stimmt auch wieder. Allerdings glaube ich nicht, dass es die letzte Begegnung zwischen uns gewesen ist.«
    »Wieso das denn?«
    Johnny zuckte mit den Schultern. »Sie haben etwas mit uns vor. Damit musst du rechnen.«
    »Und woher weißt du das so genau?«
    »Ich habe den Geist getroffen.«
    »Was hast du? Meinen Schutzengel?«
    Johnny runzelte die Stirn. Er strich durch sein braunes Haar.
    »Ob er dein Schutzengel war, weiß ich

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