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1375 - Wächterin der Toten

1375 - Wächterin der Toten

Titel: 1375 - Wächterin der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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voraussehbar, und zudem überwog der eklige Gestank alles andere.
    Er hatte die beiden Ghouls noch nicht gesehen. Sie mussten einfach in der Nähe sein, und als er einen Schritt weiterging, schaute er sich wieder um.
    Ja, sie waren da!
    Johnny blickte direkt in eine Fratze hinein. Die Gestalt stand links von ihm an der Wand. Er sah einen bleichen Körper und ein Trümmergesicht, in dem die Verwesung ihre Spuren hinterlassen hatte.
    Hinzu kam das feuchte Zeug, das stinkend aus den Risswunden quoll und darauf hindeutete, wer und was diese Gestalt war.
    Wo steckte der zweite?
    Das Zimmer hatte er bestimmt nicht verlassen, und so drehte Johnny den Kopf nach rechts.
    Damit hatte er genau das Richtige getan, denn plötzlich sah er die Schattengestalt in der Ecke.
    Sie hatten gelauert. Sie wussten, dass sie einfach nur abwarten mussten. Alles andere würde sich schon von selbst ergeben, und genau das war nun eingetreten.
    Der eine rechts, der andere links. Es war perfekt, denn sie hatten Johnny in die Zange genommen. Wenn sie wollten, konnten sie von zwei Seiten angreifen und würden ihm keine Chance lassen.
    Sie wollten ihn zerreißen, zerstören und dann etwas mit ihm tun, woran er nicht denken wollte.
    Tapp!
    Es war das Geräusch eines Schritts, in dem das zweite aufgegangen war, denn auch dieses Monstrum hatte sich bewegt. So würde genau das eintreten, was Johnny befürchtete. In die Zange nehmen, zupacken und…
    Das war genau der Punkt, an dem er seine Waffe hätte ziehen müssen, die er leider nicht besaß. Und mit bloßen Händen würde er sich nicht wehren können.
    Einem Instinkt folgend ging er einen Schritt zurück. Zugleich hörte er von unten Claras Stimme. Sie rief nach ihm, und die Sorge schwang darin mit.
    In seiner Lage konnte und wollte er keine Antwort geben. Sie hätte Clara erschreckt.
    Etwas Kaltes berührte seinen Nacken. Er rechnete damit, Totenhände auf der Haut zu spüren, was nicht zutraf, denn seine Ohren erreichte ein Flüstern.
    »Die Zeit der Abrechnung ist gekommen. Ich muss meine Fehler wieder gutmachen.«
    Johnny sah niemanden, und er kannte auch die Stimme nicht.
    Aber er wusste, dass der Geist der verstorbenen Jessica Lintock in der Nähe war, und an Flucht dachte er nicht mehr.
    Ob die beiden Zombie-Ghouls die Stimme auch gehört hatten, war ihm nicht bekannt. Und wenn schon, sie würden sich von ihrem Vorhaben nicht abhalten lassen.
    Sie kamen.
    Gleiche Bewegungen.
    Etwas ungelenk, aber das würde nichts verhindern. Johnny wusste nicht, was er unternehmen sollte. Er drehte seinen Kopf mal nach rechts, dann wieder nach links. Noch hatte er Zeit genug, sich zurückzuziehen, doch er tat genau das Gegenteil.
    Warum er das machte, wusste er nicht. Vielleicht hatte ihm jemand einen inneren Befehl gegeben. Jedenfalls ging er in den Raum hinein, und erst nach zwei Schritten drehte er sich um. Mit den Knochen des rechten Ellenbogens wischte er über die Fläche der Kommode hinweg. Einige Figuren fielen um, was ihn nicht weiter störte.
    Dafür sah er die beiden jetzt vor sich.
    Sie hatten sich in der Mitte des Zimmers getroffen. Johnny war froh, dass sie nicht im hellen Licht standen, denn auch so sahen sie schrecklich genug aus.
    Ihm kam jetzt seine »Ghoulerfahrung« in den Sinn. Er sah, dass er es mit den Leichenfressern zu tun hatte, denn der widerliche stinkende Schleim bedeckte ihre Körper von oben bis unten. Er warf an einigen Stellen sogar Blasen. Die Hände, von denen teilweise die Haut abgefallen war, bewegten sich zuckend, als könnten sie es nicht erwarten, den Körper des Menschen zu zerreißen.
    Aber hinter ihnen bewegte sich die Luft.
    Bisher hatte Johnny nur einen kühlen Hauch gespürt und eine Stimme gehört. Nun wurde ihm bewusst gemacht, wem diese Stimme gehörte. Nein, das war kein Mensch, denn hinter den Ghouls schraubte sich eine feinstoffliche Gestalt hoch.
    Er kannte sie vom Friedhof her.
    So groß, so bleich. Eine Seele, die im Reich der Toten keine Ruhe gefunden hatte, weil sie noch eine letzte Aufgabe erledigen wollte…
    ***
    Johnny wusste, dass er nichts zu tun brauchte. Ihm waren zudem die Hände gebunden. Er hätte es nie geschafft, sie mit den Fäusten zu erledigen. Auch ein Messer oder eine mit normalen Kugeln geladene Pistole hätte da nichts gebracht, und so musste er sich auf andere Kräfte verlassen.
    Sie wollten ihn.
    Ob die beiden Ghouls bemerkt hatten, wer hinter ihnen stand, dass war ihnen nicht anzusehen. Es interessierte sie nur der Mensch und sein

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