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1378 - Wenn die Totengeister kommen

1378 - Wenn die Totengeister kommen

Titel: 1378 - Wenn die Totengeister kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht blicken. Harry überlegte, ob er dies schon als Glück ansehen sollte. So weit wollte er allerdings nicht gehen. Noch stand er am Anfang.
    Noch etwas fiel ihm ein. Er war froh, dass ihm der Gedanke überhaupt gekommen war. Zu jedem Film gehörte ein Regisseur, und den wollte er anrufen. Er hatte es ihm versprochen, war aber durch die Umstände daran gehindert worden.
    Aldo Stones war fast immer über sein Handy erreichbar. Nur sehr selten stellte er es ab. Er würde ihn auch in diesem Fall erreichen.
    Im Erker stehend, telefonierte er. Es dauerte eine Weile, bis er Aldos Stimme hörte. Nicht nur sie, denn im Hintergrund klangen andere Stimmen auf.
    Er hörte zudem Musik, das Lachen irgendwelcher Frauen, und wie er Aldo kannte, lief da mal wieder eine Party.
    »Ja, was ist denn?«
    »Ich bin es.«
    »He.« Stone lachte. »Du, Harry? Ist ja stark. Was hältst du davon, wenn du zum mir kommst? Wir sind hier in Form und testen ein paar neue Schnallen. Frischer Import aus Asien. Darunter befinden sich einige starke Gewächse.«
    »Nein, nein, lass mal.«
    »Hör auf. Du stellst dich doch sonst nicht so an.«
    »Ich will heute nicht.«
    »Okay, was willst du dann?«
    »Dir sagen, dass ich morgen am Set bin.«
    »Klar, dass war doch so verabredet.«
    »Ich bringe auch die Szene mit.«
    Stone lachte seinen Brüller in den Hörer. »Das wollte ich dir auch geraten haben. Ist sie gut geworden?«
    »Super.«
    Stone lachte leise und fragte dann: »Kann man daraus auch etwas Bestimmtes machen, das uns mehr Geld bringt?«
    »Sicher.«
    »Klang nicht begeistert.«
    »Das war es auch nicht.«
    »Und warum nicht?«
    Harry wollte keine konkrete Antwort geben. Stone hätte ihm sowieso nicht geglaubt.
    »Ich denke mal, dass wir in der nächsten Zeit etwas kürzer treten sollten. Wir müssen bei unseren Leisten bleiben, du verstehst?«
    »Bei den normalen Streifen?«
    »Ja. Mit den anderen habe ich sowieso nichts zu tun. Das ist allein deine Sache.«
    Aldos gute Laune verschwand. »Jetzt werde aber nur nicht komisch. Was soll das alles bedeuten? Willst du aussteigen?«
    »Das nicht. Obwohl ich mir einen Urlaub gönne. Aber verlass dich auf meinen Rat.«
    »Moment mal.«
    Harry Jenkins blieb am Apparat. Es war für ihn zu hören, dass Stone seinen Platz wechselte, denn die Geräuschkulisse im Hintergrund nahm zuerst ab und verschwand dann völlig.
    Erst als der Regisseur einen ruhigen Platz erreicht hatte, sprach er wieder.
    »Jetzt hör mir mal zu. Wenn du weiter redest, verdirbst du mir noch meine Laune. Was soll dein Gerede? Ist man uns auf die Spur gekommen, Harry?«
    »Uns? Nein, nein, man kann höchstens dir und deinen Leuten auf die Spur kommen. Ich habe normale Drehbücher geliefert. Was man daraus macht, ist nicht meine Sache.«
    Stone unterbrach ihn wütend. »Komm endlich auf den Punkt, verdammt noch mal.«
    »Ich bin schon dabei. Es könnte sein, dass du mit Verfolgern rechnen musst.«
    Zwei, drei Sekunden war alles still. Die nächste Frage bestand nur aus einem Wort.
    »Bullen?«
    »Nicht direkt.«
    »Wer dann?«
    Harry Jenkins spürte, dass ihm der Schweiß aus den Poren brach.
    Er konnte ihm unmöglich die Wahrheit sagen.
    »Bist du stumm geworden, Harry?«
    »Nein.«
    »Verdammt, ich warte noch immer auf eine Antwort. Das ist jetzt kein Spaß mehr.«
    Jenkins runzelte die Stirn. Stone hatte richtig getippt. Es war kein Spaß mehr.
    »Harry…!« Der Name wurde mehr als Knurren ausgesprochen.
    »Okay, Aldo, okay. Ich an deiner Stelle würde vorsichtig sein. Es gibt keine Beweise, dass man uns auf der Spur ist, aber gewisse Anzeichen deuten darauf hin.«
    »Welche?«
    Die Antwort hatte Jenkins parat. Schließlich war er Schriftsteller.
    Da musste er sich immer etwas Glaubwürdiges einfallen lassen. Er sprach von einem Journalisten, den er in seiner Nähe in einem Biergarten gesehen hatte.
    »Na und? Schreiberlinge dieser Sorte gibt es einige.«
    »Da hast du schon Recht. Ich bin eben sehr sensibel. Ich meine, der Typ kennt mich. Er hätte mich auch ansprechen können, aber er tat es nicht, und so bin ich zu dem Schluss gelangt, dass er sich auf einer Recherche befindet.«
    »Die sich gegen dich richtet, Harry?«
    »Das könnte sein.«
    Stone war für eine Weile ruhig. »Hast du ihm denn einen entsprechenden Grund geliefert?«
    »Nicht dass ich wüsste. Aber du kennst die Typen ja. Vielleicht hat er irgendetwas läuten hören, und schon fängt es in seinem Schädel an zu arbeiten. Rechnen muss man mit allem. Deshalb

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