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138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

Titel: 138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sogar ein Mitglied der russischen
Botschaft in Amerika. Es ist erstaunlich, was die Leute sich alles einfallen
lassen. Daß Sie so interessant für uns sein würden, hätte ich auch nicht
geglaubt.«
    »Was hat Sie auf die Idee gebracht, mich
auf Eis zu legen?«
    Conelley und der mit dem Namen Willy
bezeichnete Mann grinsten.
    »Als wir uns im Hotelzimmer meines
Freundes Pierre unterhielten, wurde mir bewußt, wie sehr Sie eigentlich über
Dinge Bescheid wissen, die Sie in der Kürze der Zeit gar nicht erfahren haben
konnten. Das machte mich hellhörig. Ihre Kenntnisse ließen darauf schließen,
daß Sie sich schon eine ganze Zeit mit der Materie befaßten. Das hat Ihr
Schicksal beeinflußt.«
    Kunaritschew nickte. Er ließ sich nicht
anmerken, daß er bei dieser Gelegenheit die Kraft seiner Muskeln probte. Er
spannte sie, um die Stärke der Ledergurte zu testen. Wer immer ihn hier
gefesselt hatte, er verstand etwas davon. »Das heißt also, unter anderen
Umständen hätten Sie mich einfach wie einen tollwütigen Hund über den Haufen
geknallt?«
    »Ich hab’ eine Devise, Mister
Kunaritschew. Der Zweck heiligt die Mittel.«
    »Sie schrecken weder vor Mord und
Totschlag zurück. Sie scheinen mehr als eine Devise zu haben, Mister Conelley.«
    Der Angesprochene verzog widerwärtig das
Gesicht. »Seien Sie froh, daß wir Sie so zuvorkommend behandelt haben. Für Sie
mögen das Gangstermethoden sein. Ich hab’ jedoch gelernt, daß man nur mit Härte
sein Ziel erreichen kann.«
    Die Ansichten dieses Mannes waren
gefährlich. Er war ein Gangster.
    »Ich verstehe«, murmelte Kunaritschew.
»Und so langsam wird mir auch klar wie Sie es fertiggebracht haben, mich
hinter’s Licht zu führen. Sie unternehmen offenbar grundsätzlich nichts allein.
In greifbarer - oder vielmehr hörbarer - Nähe, befindet sich stets Ihr Faktotum
Willy. Der reagiert wie ein Hund auf jeden Pfiff. Als wir gemeinsam das
Hotelzimmer verließen, haben Sie ihm ein Zeichen gegeben. Wie sieht die
Maschine denn aus, die Sie stets mit sich herumtragen?«
    »Sie sind ein ganz schlaues Bürschchen.
Ich hab’s ja gewußt.« Mit diesen Worten griff Conelley in seine rechte
Hosentasche und zog einen streichholzschachtelgroßen Gegenstand hervor. »Eine
Art Miniaturfunkgerät. Nur nicht so kompliziert. Willy hat das Gegenstück. Wir
haben uns auf fünf, sechs verschiedene Signale geeignet. Einmal drücken heißt:
alles okay. Zweimal drücken: Willy paß auf, halt die Betäubungsspritze bereit!«
    X-RAY-7 nickte. »Als Sie mit mir durch’s
Hotel gingen, haben Sie also zweimal gedrückt. Und Willy wußte gleich, was los
war. Und wie soll’s weitergehen?«
    Sein Zustand hatte sich soweit gebessert,
daß er die Umgebung nicht mehr verschwommen wahrnahm. Er sah die kostbaren
Bilder an den Wänden, die Gobelines und alte Möbel aus der Zeit Ludwig XVI.
    »Ich hab’ Sie mitgenommen, weil ich mir
durch Ihre Begleitung einige Vorteile verspreche. Nun liegt’s an Ihnen, mich
nicht zu enttäuschen. Wir haben’s geschafft, Sie ohne Aufsehen in einem
Kleiderkoffer an Bord meines privaten Jets zu schaffen und hierher nach Paris
zu fliegen. Das Ticket müssen Sie nun noch bezahlen. - Wir sind übrigens in der
Wohnung meines Freundes Pierre Laplace. Dies ist die Beantwortung Ihrer Frage,
die Sie vorhin stellten. Ich nehme an, Sie sind nun aufnahmefähiger geworden
und können uns besser folgen.«
    »Ich hab’ im Prinzip nichts gegen eine
Unterredung mit Ihnen einzuwenden«, entgegnete Iwan Kunaritschew scharf. »Unter
diesen Umständen allerdings ist das verdammt unbequem. Was halten Sie davon,
wenn Sie mir die netten Schleifchen hier abnehmen?«
    »Überhaupt nichts«, bemerkte Conelley.
    »Sie scheinen aber doch ein bißchen Angst
vor mir zu haben. Ich nehme an, ihr habt nicht nur meine verschiedenen Ausweise
sehr genau unter die Lupe genommen, sondern mir auch mein Schießeisen entführt.
Was habt ihr also dann noch zu befürchten?«
    »Wir lieben keine Auseinandersetzungen,
Mister Kunaritschew. Wenn wir Schwierigkeiten vermeiden können - dann tun wir
das. Natürlich kann ich durch Willy Ihre Fesseln abnehmen lassen. Aber bei der
Unterhaltung mag Ihnen möglicherweise etwas nicht in den Kram passen - und Sie
fangen an zu toben. Dann müßte Willy wieder aktiv werden. Das wollen wir Ihnen
ersparen. Während des Fluges mußten wir Sie insgesamt viermal ruhigstellen.«
    Davon hatte er gar nichts gemerkt. Jetzt
allerdings, da James Conelley dies erwähnte, kam es ihm so

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