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138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

Titel: 138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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der
Bestattungsunternehmer. »Ihr Trottel! Beinahe hätte er mich erwischt. Ging das
Ganze nicht etwas schneller?« In den kleinen Augen des drahtigen Franzosen
glitzerte ein kaltes Licht. »Das hätte ins Auge gehen können, verdammt noch
mal! Aber jetzt ein bißchen Beeilung ... Nehmt die Säcke aus dem Sarg und
schafft mir die beiden Kerle vom Hals!«
    Genauso wurde es gemacht.
    Die Totengräber nickten stumm und ergeben.
Dieser Mann hatte sie vollkommen in der Hand. Sie waren bereit, jedem Befehl zu
folgen.
    Sie schulterten die Säcke und schleppten
sie hinaus, schütteten den Sand auf einen frischen Erdhügel und kehrten mit den
flüchtig zusammengelegten Säcken in die Kapelle zurück.
    Achtlos warfen sie das schmutzige,
zusammengefaltete Sackleinen in den Sarg und hievten dann zuerst den toten, aus
einer Herzwunde blutenden Franzosen hinein, dann Larry Brent ...
    »Ein bißchen eng für die beiden«, knurrte
einer der Totengräber. »Aber viel Platz brauchen die ja nicht mehr.«
    Der Deckel wurde wieder zugenagelt. Auf
dem Karren mit Vollgummirädern trat der Sarg, in dem ursprünglich Armand Louses
sterbliche Überreste hätten liegen sollen, seine Reise zu der frisch
aufgeworfenen Grube an.
    Mit Larry Brent und dem toten Franzosen
wurde die Totenkiste in die Grube gesenkt und das Loch zugeschaufelt.
    Dumpf fielen die ersten, schweren Schollen
auf den Sargdeckel.
    Eine halbe Stunde später sah das Grab
wieder so aus, wie Dupoir, seine beiden Begleiter, Larry Brent und der von der
Behörde bestellte Beobachter es angetroffen hatten.
    Fünf Männer waren auf den Friedhof
gekommen.
    Drei aber gingen wieder weg ...
     
    *
     
    Wie durch eine mehrere Meter dicke Mauer
hörte er die Stimmen.
    Leise und kaum vernehmbar. »... es war
Wahnsinn ... die Sache geht bestimmt nicht gut ...«
    Eine andere Stimme: »... er weiß ‘ne ganze
Menge. Dadurch werd’ ich weiterkommen.«
    Der Mann, der das hörte, verzog das
Gesicht.
    Er hatte das Gefühl, von Watte eingepackt
zu sein. Irgendwie spürte er die Atmosphäre rundum nicht. Seine Muskeln und
Nerven reagierten merkwürdig lahm.
    Schwerfällig schlug er die Augen auf.
»Aha«, sagte da eine Stimme wieder, die er schon mal gehört hatte. »Jetzt kommt
er zu sich.«
    Schritte näherten sich ihm.
    Benommen schlug der Mann die Augen auf.
Zwei Gesichter beugten sich über ihn. Das eine jugendlich und freundlich. Das
andere schmal und oval, offensichtlich leicht geschwollen und mit blauen
Flecken übersät.
    »Mister - Conelley?« lallte Iwan
Kunaritschew mit schwerer Zunge.
    »Richtig! Erstaulich, wie schnell Sie
begreifen«, vernahm X- RAY-7 die kühle, unpersönliche Stimme seines Entführers.
    Der Russe preßte die Augen zusammen und
öffnete sie dann wieder, in der Hoffnung, die Bilder klarer sehen zu können. Er
nahm auch die Umrisse der Gesichter nicht mehr perspektivisch verzerrt, sondern
schärfer wahr, ebenfalls seine Umgebung.
    »Wo bin ich hier?« Er versuchte sich
aufzurichten. Da erst erkannte er, daß breite Ledergurte über seine Brust
gespannt waren und auch Arm- und Fußgelenke auf einer Pritsche gefesselt
hielten.
    Das Denken fiel ihm schwer. Lahm und
unbeholfen kamen ihm seine Reaktionen vor. Es schien eine Ewigkeit zu dauern,
ehe seine Nerven und sein Hirn reagierten.
    Der Augenblick des Überfalls mitten in New
York erstand wieder vor seinem geistigen Auge. Ein Mann war plötzlich von
hinten an ihn herangetreten und hatte ihm eine Waffe in die Rippen gepreßt und
dann abgedrückt.
    Aber er war nicht tot!
    Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen ...
    Man hatte ihn betäubt. Das war keine
gewöhnliche Waffe gewesen, mit der man ihn niederschoß.
    »Wir mußten uns eines kleinen Tricks
bedienen. Mein Freund Willy hat das alles für mich gemacht. Und jetzt sind wir
in Paris, Mister Kunaritschew.« James Conelly schien das, was er hier in die
Wege geleitet hatte, als ganz natürlich zu empfinden. Es schien ihm gar nicht
klar zu sein, daß er sich eines schweren Verbrechens schuldig gemacht hatte.
»Wissen Sie - es war bisher immer so im Leben - immer, wenn ich mir etwas in
den Kopf setze, dann will ich es auch haben. - Sie sind nicht von der Polizei.
Geben Sie’s zu!«
    »Wenn Sie so wollen - dann haben Sie
recht.« Kunaritschew registrierte, daß das Sprechen ihm nicht mehr so schwer
fiel und sein Aufnahmevermögen gestärkt war. Die Wirkung des Giftes ließ nach.
    »Wir haben insgesamt vier verschiedene
Ausweise bei Ihnen gefunden. Unter anderem sind Sie

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