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138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

Titel: 138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Sie
nichts anderes als ein Geschäft wie viele andere. Aber dieses Geschäft bringt
Sie um Kopf und Kragen. Ihr Partner ist der Teufel. Vergessen Sie das nie!«
    Der bleiche Mann mit den kalten Augen
hatte dafür nur ein Grinsen übrig.
    »Laplace war hartnäckig. Aber irgendwo war
er trotz aller Intelligenz naiv. Das, was geschehen ist, hätte nicht zu
geschehen brauchen.«
    Iwan Kunaritschew faßte Conelley fest ins
Auge. »Und was veranlaßt Sie zu einer solchen Annahme?«
    »So etwas spürt man. Es gibt Leute, die
haben das entsprechende Fingerspitzengefühl - und es gibt Leute, die haben es
eben nicht. - Madam Kuruque ist der Schlüssel zu dem Geheimnis des Todes meines
Freundes. Ich werde diesen Schlüssel benutzen. Es ist ganz einfach.«
    Mit einem stummen Nicken beorderte er
Willy zu sich und sprach leise und intensiv auf ihn ein.
    Zum Weggehen nahm er nichts mit. Als er an
Kunaritschew vorüberkam, grinste er den Russen an. »Bis nachher! Ich flieg’
jetzt nach Montpellier und werd’ unterwegs hin und wieder mal an Sie denken. In
der Zwischenzeit wird Willy Ihnen Gesellschaft leisten. Er macht das sicher
gut.«
    Mit diesen Worten verschwand er.
    In Kunaritschews Hirn fieberte es.
    »Ihr beide seid nur so stark, weil ihr
mich in Ketten gelegt habt.« Er wußte genau, wie er Conelleys Faktotum zu
behandeln hatte. »Können Sie mir nicht mal die Hände freimachen, damit ich
wenigstens eine Zigarette rauchen kann?«
    Willy grinste. »Selbstverständlich, warum
nicht ... Schließlich sind wir keine Unmenschen.«
    Er kam auf X-RAY-3 zu und löste ihm die
Gurte um die Armgelenke. Auch den Ledergurt um die Brust lockerte er etwas, so
daß der Russe sich halb aufrichten konnte.
    »Wie ich euch kenne, habt ihr ganze Arbeit
geleistet. Ihr habt mir nicht nur die Ausweise und die Waffe abgenommen,
sondern sicher auch meine Rauchutensilien.«
    »Erraten!«
    Willy wandte den Kopf. Kunaritschew folgte
dem Blick des Mannes. Auf einem Schreibtisch in einer bleiverglasten
Fensternische lagen seine Sachen. Die Ausweise, die Schulterhalfter, die Smith
& Wesson-Laser, sein Etui, seine Brieftasche ...
    »Du drehst selbst, habe ich gemerkt«,
sagte Willy.
    Er ließ das Etui aufschnappen. Da war
keine Zigarette mehr drin. So griff er zum Tabaksbeutel und warf ihn
Kunaritschew zu. Am Beutel befand sich eine Schlaufe, in der die
Zigarettenmaschine eingehängt war.
    In aller Gemütsruhe begann Iwan sich sein
Stäbchen zu drehen.
    »Dreh’ mir eine mit, Kumpel«, meinte
Willy. »Sag’ mal - wie kommst du eigentlich an all die vielen Ausweise? Da ist
doch etwas faul. Für welche Organisation arbeitest du?«
    Der Sprecher saß gut anderthalb Meter von
der Pritsche entfernt auf einem bequemen Sessel und hatte die Beine
übereinandergeschlagen. Neben ihm auf der Lehne lag die umfunktionierte
Pistole.
    In ihr war eine lange Injektionsnadel
eingearbeitet, deren Spitze getränkt war. Wenn der Abzugshahn betätigt wurde,
schnellte die Nadel aus dem Lauf und bohrte sich in das Ziel.
    Der Gedanke daran genügte, um ihm die
Schmerzen in seiner Hüfte bewußt zu machen.
    Die erste fertiggedrehte Zigarette warf er
Willy zu, der sie geschickt auffing.
    Sein Bewacher erhob sich, zündete sich
erst seine Zigarette an und reichte dann Kunaritschew Feuer.
    Willy inhalierte tief. Man sah förmlich
die Veränderung, die mit ihm vorging. Sein Gesicht war das Spiegelbild seiner
Empfindungen.
    Ein ungläubiger Blick trat in seine Augen.
Er hüstelte verlegen und versuchte es zu unterdrücken. Wahrscheinlich war er
der Ansicht, daß er den Rauch in die falsche Kehle bekommen hatte.
    Er inhalierte noch einmal. Pfeifend
entwich die Luft seinen Lungen. Mehrere Sekunden lang kämpfte er gegen einen
regelrechten Hustenanfall und hatte offensichtlich Mühe, Luft zu bekommen.
    Das war Iwans Minute!
    Der Russe warf sich ruckartig mitsamt der
Liege, an die er gegurtet war, herum. Seine Hände stießen nach vorn, packten zu
und rissen Willy zu Boden.
    Für den kam alles so schnell, daß der gar
nicht begriff, wie sich die Dinge im einzelnen abspielten.
    Die glimmende Zigarette rutschte ihm aus
dem Mundwinkel. Er griff wie ein Trunkener nach der umfunktionierten Waffe auf
der Lehne des Sessels.
    Er erwischte sie zwischen zwei Fingern.
Das genügte ihm. Er zog sie herum und wollte auf den Russen zielen, der in
seiner Bewegungsfreiheit eingeengt war.
    Kunaritschews Rechte klatschte wie eine
Pranke auf den Unterarm des Mannes, der auch vor einem Mord

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