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1380 - Blonder Satan Cynthia

1380 - Blonder Satan Cynthia

Titel: 1380 - Blonder Satan Cynthia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war sich noch immer nicht klar, ob sie den richtigen Weg eingeschlagen hatte. Wäre alles normal gelaufen, dann hätte sie sich keine Gedanken zu machen brauchen. Doch wer hier in diesem Haus lebte, der konnte nicht als normaler Bewohner angesehen werden. Es kam ihr fast vor, als wäre es übernommen worden von Menschen, die eigentlich keine waren und nur so aussahen.
    Cynthia ließ die Sägerei mit einer nahezu stoischen Geduld über sich ergehen. Sie schaute zu, wie sich das Messer Millimeter um Millimeter tiefer in das Material fraß.
    Plötzlich war es durch. Cynthia stieß ein knappes Lachen aus.
    »Erledigt«, sagte Jane.
    Cynthia Black trat einen Schritt zurück. Sie bewegte ihre Hände voneinander weg, und sie war froh, dies zu können. Dann massierte sie ihre Handgelenke, aber die Ringe bekam sie nicht ab.
    Jane legte das Messer wieder zurück in die Lade, was der Diebin nicht verborgen blieb. »Hast du Angst, dass ich es nehmen und dich damit angreifen könnte?«
    Die Detektivin hob die Schultern. Somit ließ sie eine Antwort offen.
    »Keine Sorge, ich mag zwar ein nicht immer gesetzestreues Leben führen, aber meine Versprechen halt ich. Außerdem brauche ich das Robin-Hood-Gefühl. Ich habe noch nie jemand getötet und nehme den Schmuck auch keinen armen Menschen weg.«
    »Robin Hood hat seine Beute aber verteilt.«
    »Das tue ich auch. Natürlich weiß ich, dass mich die Hehler übers Ohr hauen, wenn ich das Zeug verkaufe, aber es bleibt noch immer genügend übrig, um unsere kleine Künstlertruppe zu finanzieren. Ich denke, darauf kann ich schon etwas stolz sein.«
    »Du wirst verstehen, dass ich deinen Job nicht unterstützen kann. Dafür stehen wir in zu verschiedenen Lagern.«
    »Alles klar, Jane. Mach dir deswegen keine Gedanken. Das soll unsere Zusammenarbeit nicht stören.«
    »Zusammenarbeit?«
    »Ja, warum nicht?«
    Jane lächelte. »Ich weiß nicht, ob wir zusammenarbeiten können.«
    »Wir müssen.«
    »Und warum?«
    Cynthia hörte damit auf, ihre Gelenke zu reiben. »Du willst doch auch diejenigen stellen, die hinter allem stecken.«
    »Selbstverständlich.«
    »Das machen wir dann gemeinsam.«
    Jane gab darauf zunächst keine Antwort. Allerdings musste sie zugeben, dass dieser Vorschlag nicht der Schlechteste war. Nur konnte sie sich nicht von dem Gedanken befreien, dass sie es hier mit einer Diebin zu tun hatte und zugleich mit einer Person, die sie gejagt hatte, um sie hinter Gittern zu bringen. Auch war die Prämie, die man ihr von der Versicherung zahlen würde, nicht zu verachten.
    Das alles hätte gepasst, wenn nicht die andere Sache dazwischengekommen wäre, etwas Unerklärliches und auch Unmögliches, das für sie alle zur Gefahr werden konnte.
    Zudem dachte sie an John Sinclair, der sich ebenfalls im Haus aufhielt. Sie wollte ihm Bescheid geben, dass sie das Haus jetzt verließen, aber Cynthia drängte zur Eile.
    »Lass uns verschwinden. Draußen sind wir sicherer.«
    Die Detektivin stimmte zu. Das musste man wohl so sehen.
    Außerdem konnte sie wieder zurücklaufen, wenn Cynthia Black im Auto saß. Zu Fuß war sie bestimmt nicht hergekommen. Auch wenn Jane den Wagen nicht entdeckt hatte, er stand bestimmt irgendwo in der Nähe.
    »Dann gib mir deinen Autoschlüssel«, forderte sie.
    »He, traust du mir nicht?«, fragte Cynthia, und es klang fast empört.
    »Nicht wirklich.«
    »Warum nicht? Ich möchte…«
    Jane schüttelte den Kopf. »Und ich möchte, dass du nicht plötzlich verschwindest, weil du es dir anders überlegt hast.«
    Cynthia lächelte breit, bevor sie zwei Finger in eine Öffnung des Trikots schob und den Schlüssel hervorholte.
    »Bitte.«
    »Das ist schon besser.«
    Erst als Jane den Schlüssel eingesteckt hatte, öffnete sie die Küchentür. Der erste Blick in die große Diele beruhigte sie. Es war nichts zu sehen und zu hören. Als sie jedoch weiter vorging, da glaubte sie, aus der ersten Etage Geräusche zu vernehmen.
    »Ist was?«, flüsterte Cynthia in Janes Rücken. Ihr war die starre Haltung der neuen Verbündeten aufgefallen.
    »Nicht direkt.«
    »Dein Freund, oder?«
    Jane hätte am liebsten nach John Sinclair geschaut. Sie wartete noch und lauschte den Geräuschen nach, die sich allerdings wenig gefährlich anhörten und völlig normal klangen. Schritte auf dem Holz, das war alles.
    Jane wollte so schnell wie möglich wieder zurück in das Haus, aber zuvor musste sie Cynthia in Sicherheit bringen, obwohl sie mittlerweile den Eindruck hatte, dass die

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