Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1380 - Blonder Satan Cynthia

1380 - Blonder Satan Cynthia

Titel: 1380 - Blonder Satan Cynthia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wie zwei normale Menschen.«
    »Wie soll das jetzt heißen?«
    Cynthia lächelte. »Ganz einfach, ich möchte Waffengleichheit haben.«
    »Also weg mit der Fessel?«
    »Ja.«
    »Sorry, aber ich habe keinen Schlüssel. Da müssen wir schon warten, bis John Sinclair erscheint.«
    »Das wäre nicht gut.«
    »Warum nicht?«
    »Weiß man, was ihn dort oben erwartet?«
    »Ich könnte hinlaufen.«
    »Bitte, Jane.«
    Jane tat nichts, rührte sich nicht, aber sie schaute zu, was Cynthia Black übernahm. Dass sie Mitglied einer Artistentruppe war, wusste Jane. Nun zeigte sie, wie gelenkig sie war. Gefesselt setzte sie sich auf den Boden und schaffte es, ihren Körper so geschickt durch die Lücke zwischen beiden Armen zu schieben, dass ihre Hände zwar kurze Zeit später noch gefesselt waren, sich aber jetzt vor ihrem Körper befanden.
    »Ha, das war gut«, lobte Jane.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung stand Cynthia auf. »Das weiß ich selbst, meine Liebe.«
    »Und nun?«
    »Ich möchte die Fesseln loswerden.«
    »Kann ich mir denken. Würde ich an Ihrer Stelle auch wollen. Aber die Schlüssel befinden sich leider nicht in meinem Besitz. Da müssten wir John Sinclair Bescheid geben, und den möchte ich jetzt nicht stören. Er wird dort oben zu tun haben.«
    Das sah die Diebin ein. Nur gab sie sich damit nicht zufrieden. Sie wollte wieder ihre normale Bewegungsfreiheit zurückerlangen und sagte: »Es muss hier doch eine Küche geben, denke ich mir.«
    »Stimmt. Was sollen wir dort?«
    »Nach Werkzeug schauen.«
    »Für die Fesseln?«
    »Ja, denn mit einem Sägemesser müsste sich der Kunststoff zerstören lassen.«
    Im letzten Augenblick konnte Jane Collins das Lachen unterdrücken. »Hören Sie, das ist wohl die Höhe. Ich habe Sie nicht gejagt und gestellt, um Ihnen jetzt ein Messer in die Hand zu geben. Wie leicht könnte es ausrutschen und ein verkehrtes Ziel treffen.«
    »Diese Bedenken sind unsinnig. Ich kann mir die Fesseln ja nicht selbst durchtrennen, das würde ich von dir verlangen. Wir sitzen ab jetzt in einem Boot. Was ist schon ein kleiner Beutezug gegen das, was wir hier erleben? Nichts. Hier ist die Welt der Physik auf den Kopf gestellt. Es sind Dinge passiert, die es eigentlich nicht geben darf. Das müsste Ihnen doch auch klar sein.«
    »Okay, ich gebe es zu.«
    »Dann solltest du dich entscheiden. Wir schweben beide in höchster Gefahr. Dein Gegner ist auch der meinige. Wir kämpfen gegen Kräfte an, die wir nicht begreifen können und…«
    Jane nickte, während sie noch fieberhaft überlegte. Sie überlegte hin und her und musste Cynthia im Prinzip Recht geben.
    »Es ist okay«, sagte sie. »Versuchen wir’s. Nur werde ich mit allen Mitteln verhindern, dass Sie die Flucht ergreifen.«
    Cynthia Black lachte. »Soll ich dir hoch und heilig versprechen, dass ich nicht fliehen werde? Auf uns kommt etwas zu. Ich sehe es als übermenschlich an. Da müssen wir normalen Menschen zusammenhalten – oder nicht?«
    »Gut, du hast mich überzeugt.«
    Jane öffnete eine der Türen und hatte Glück, dass es die zur Küche war. Sie machte Licht und war nicht mal überrascht, eine Holzküche vor sich zu sehen.
    Schubladen gab es genug. Schon bei der zweiten wurde Jane fündig.
    Gabeln, Löffel und auch Messer lagen in den einzelnen Fächern.
    Jane suchte nach einem bestimmten Messer, dessen Schneide eine Säge aufwies. Das Instrument erschien ihr am geeignetsten zu sein, weil es nicht so leicht abrutschte.
    Cynthia stand neben ihr und schaute zu, wie sie das Messer aus der Lade holte.
    Sie legte beide Hände und auch einen Teil der Unterarme auf die Platte und spreizte die Arme so weit, wie es die Fessel zuließ.
    »Du kannst anfangen, Jane!«, erklärte sie mit ruhiger Stimme.
    »Wie du siehst, vertraue ich dir. Denk daran, es gibt Augenblicke, da muss man einfach andere Wege gehen.«
    »Das weiß ich.«
    Jane wollte die Verbindung zwischen den beiden Kreisen zerstören. Sie setzte die Sägeklinge ungefähr in der Mitte an und begann mit ihrer Arbeit. Obwohl sie sich konzentrierte, konnte sie nicht vermeiden, dass die Klinge beim ersten Versuch abrutschte. Es fehlte nur eine Haaresbreite, dann hätte sie Cynthia geschnitten.
    »Lass meine Pulsadern heil.«
    »Ich werde mich bemühten.«
    Obwohl sich niemand in der Nähe der beiden Frauen befand, wollte sich Jane beeilen. Sie konzentrierte sich, sie sägte und drückte und sah, dass sich die kleinen Zinken in das Material hineinfraßen wie in einen alten Knochen.
    Jane

Weitere Kostenlose Bücher