Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1381 - Wanderer zwischen den Welten

1381 - Wanderer zwischen den Welten

Titel: 1381 - Wanderer zwischen den Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dich richtig verstanden habe, wirst du nichts über die Pläne eines Alain und auch einer Cynthia sagen – oder?«
    »So ist es.«
    Für mich war nicht Schluss, denn ich fragte weiter. »Warum Cynthia? Sie hat mit euch nichts zu tun gehabt. Sie ist eine völlig Fremde. Was habt ihr an ihr gefunden?«
    »Sie hat uns gestört. Sie ist in unsere Kreise eingedrungen, und das konnten wir nicht akzeptieren. Wir nahmen sie mit. Wir haben sie verändert, aber sie ist nicht darauf vorbereitet gewesen.«
    »Verstehe. Gab es da nicht noch eine Person, wenn du dich mal richtig erinnerst?«
    »Welche denn?«
    »Eine blondhaarige Frau, die auf den Namen Jane Collins hört und die an meiner Seite war.«
    Norma musste einen Moment nachdenken. »Ach so, ja, ich kenne sie.« Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht. »Wir wollten sie nicht haben, verstehst du? Und deshalb musste sie sterben.«
    Ich schwieg und ließ Norma in dem Glauben, dass Jane tot war.
    Zudem hatte sie ihren Spaß, denn sie wies auf Cynthia, die ihren Platz auf dem Bett nicht verlassen hat.
    »Und genau sie ist die Mörderin gewesen. Sie und keine andere. Sie hat das Messer genommen…« Norma sprach nicht mehr weiter.
    Dafür fegte ein hässliches Lachen aus ihrem Mund, das uns allen in den Ohren dröhnte. Sie hatte ihren Spaß, ihren perversen Spaß, und ich sah sogar das Leuchten in ihren Augen. »Genau das Schicksal wird euch auch ereilen!«
    Teresa, die das Fahrzeug ebenfalls nicht verlassen hatte, stand noch immer in meiner Nähe. Der Schrecken hatte ihr Gesicht gezeichnet, der Mund ließ sich kaum noch schließen. Es fiel ihr schwer, eine Frage auszusprechen.
    »Ist das denn alles wahr?«, hauchte sie.
    »Ja, das ist es.«
    Teresa stützte sich an der Innenwand ab. »Das alles kann ich nicht fassen. In welch einer Welt leben wir überhaupt?«
    Diese Frage hatte ich schon oft gehört. Aber besaß sie ihre Berechtigung? Waren die früheren Zeiten tatsächlich besser gewesen?
    Ich wollte es nicht glauben. Ich hatte damit meine Probleme. Die Menschen waren immer gleich geblieben, nur die Umstände hatten sich verändert, und es gab die Medien, die dafür sorgten, dass so gut wie nichts geheim blieb, und deshalb konnte man das Gefühl bekommen, dass die Welt viel schlechter geworden war als früher.
    Mit einem Lächeln gab ich die Antwort. »Auch wenn Sie mir nicht glauben, ich bin der Überzeugung, dass diese Welt ebenso gut und so schlecht ist wie früher.«
    »Ich bin eben wohl zu alt dafür.«
    Norma schaute mich auffordernd an. »Ich will, dass Sie mich aus diesem verdammten Wohnwagen rauslassen!«
    »Das möchten Sie?«
    »Ja!«
    »Und darf ich fragen, wo Sie hinwollen?«
    »Klar. Du darfst alles fragen, doch ob ich dir eine Antwort gebe, steht auf einem anderen Blatt.«
    »Dann bleiben wir eben alle noch ein wenig länger«, erklärte ich lächelnd.
    »Ich will aber weg!«
    »Wohin?«
    Norma wusste jetzt, dass sie bei mir auf Granit biss. Über ihre zitternden Lippen drang ein Knurren. Sie kämpfte mit sich, aber sie hatte sich entschlossen, die Wahrheit zu sagen.
    »Ich werde wieder zurück zu mir gehen.«
    »In dein Haus?«
    »Wohin sonst?«
    »Du kannst gehen.«
    »Dann ist alles klar.«
    »Aber nicht allein.«
    Die entspanntere Haltung wich wieder von ihr. Sie schaute mich an, als wollte sie mich fressen. Man konnte wirklich von einem bösen Blick sprechen, denn in ihren Augen funkelte nackter Hass.
    »Ich werde dich nicht mitnehmen. Es ist mein Haus, und ich habe dort das Sagen.«
    »Dann bleiben wir hier und warten. Vielleicht aber haben dich deine Leute auch im Stich gelassen? Wer kann das wissen?« Ich deutete auf sie. »Du bist wieder normal geworden. Welches Interesse sollte die Hölle noch an dir haben und auch dein Partner Alain? Keines mehr. So jedenfalls sehe ich die Dinge.«
    Die Worte hatten sie schon berührt. Es war ihr anzusehen, wie es in ihr arbeitete. Wieder zitterten ihre Lippen, nur blieb ihr Mund geschlossen.
    »Nun?«
    Norma drehte ihren Kopf zur Seite. Sie wollte mich nicht mehr anschauen. Dafür richtete sie ihren Blick auf Cynthia, die nur zugehört hatte und nichts sagte.
    Schließlich hatte sich Norma wieder gefangen. »Alle«, versprach sie uns, »alle werdet ihr sterben, das schwöre ich euch. Bis zum Aufgang der Sonne seid ihr tot…«
    ***
    Für Jane Collins war es eine schreckliche Zeit. Sie lag im Bett auf der Intensivstation. Es war nicht still in dem Raum, denn die Apparate arbeiteten nicht lautlos. Immer war ein

Weitere Kostenlose Bücher