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1381 - Wanderer zwischen den Welten

1381 - Wanderer zwischen den Welten

Titel: 1381 - Wanderer zwischen den Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Auch wenn Sie sich nicht fühlen wie eine Todkranke, besonders gut geht es Ihnen nicht.«
    »Das weiß ich. Und danke auch!«, flüsterte Jane dem Professor nach, als dieser zur Tür ging.
    Hellman winkte noch mal und verschwand.
    ***
    Die blonde Bestie Justine Cavallo schaute auf den Hörer, den sie in der Hand hielt. Sie überlegte, und erst nach einer Weile fand er wieder seinen Platz.
    Zufrieden war sie trotzdem nicht. Sie wusste jetzt, was passiert war und mit welchen Gegnern es Jane Collins zu tun hatte. Den Teufel wollte sie nicht an die Wand malen, aber sie konnte sich vorstellen, dass die andere Seite so leicht nicht aufgab. Von Wachtposten hatte Jane nicht gesprochen. So würde jeder Besucher, wenn er es geschickt anstellte, zu ihr gelangen können.
    Was dann geschah, das konnte man sich ausmalen, da brauchte man nicht mal viel Fantasie für.
    Justine Cavallo wusste, wie Jane zu ihr stand und dass sie nicht eben die besten Freundinnen waren. Aber sie bildeten eine Gemeinschaft und waren irgendwie auch aufeinander angewiesen. Genau deshalb wollte sie, dass der Detektivin nichts passierte und sie nicht von ihren verdammten Gegner überrascht wurde.
    Sie musste etwas tun. Etwas brannte in ihr. Sie wusste auch, wie gefährlich die andere Seite war und dass sie keine Gnade kannte.
    Das alles kam zusammen, und wenn sie noch hinzuzählte, wie hilflos sich Jane in diesen Stunden fühlen musste, dann bekam sie zwar keine Gewissensbisse – so etwas kannte sie nicht –, aber wenn sie jetzt handelte, dann war es auch in ihrem Sinne.
    Die Adresse wusste sie.
    Aber sie hatte kein Auto zur Verfügung.
    Okay, sie hätte die Strecke auch zu Fuß zurücklegen können, denn sie war schnell, schneller als ein Mensch, aber nicht so schnell wie ein Auto. Deshalb wollte sie sich ein Taxi nehmen.
    Den Anruf hatte sie in wenigen Sekunden erledigt. Mit schnellen Schritten huschte sie die Treppe nach unten und trat in die Dunkelheit. Sie lief durch den Vorgarten bis an den Rand der Straße, und jeder, der sie gesehen hätte, wäre stehen geblieben, um sie zu betrachten, denn bei diesem Outfit konnte man nicht anders handeln.
    Schwarzes Leder, hauteng, ein gewagter Ausschnitt, aus dem die beiden Brüste hervorquollen, weil sie von dem Top nicht ganz gehalten werden konnten.
    Wenn ein Mann, ein Freier angehalten hätte, um eine schnelle Nummer im Auto zu schieben, dann wäre er sehr rasch wieder zurückgezuckt, denn er hätte nur in das Gesicht der Frau zu schauen brauchen, deren Mund offen stand, sodass die aus dem Oberkiefer wachsenden Vampirzähne sehr deutlich zu sehen waren.
    Das sah der Fahrer des Taxis nicht, als er wenig später am Straßenrand stoppte und Justine Cavallo einsteigen ließ. Er wunderte sich nur, dass das Ziel der Frau eine Klinik war…
    ***
    Die Nachtschwester hieß Carla Gallego. Geboren war sie noch in Palermo, aber ihre Eltern waren sehr schnell in den Norden, nach Schottland ausgewanderte und hatten dort eine Heimat gefunden.
    Carla war die Landschaft um Glasgow herum sehr schnell leid geworden. An ihrem zwanzigsten Geburtstag hatte sie den Eltern erklärt, nach London zu gehen und dort eine richtige Ausbildung zu machen, weil sie keinen Bock mehr hatte, im Kolonialwaren-Geschäft ihrer Eltern mitzuarbeiten. Das konnte Franco, ihr Bruder, tun, dem es sichtlich Spaß machte. Er würde auch den Laden übernehmen.
    In London hatte sie sich zur Krankenschwester ausbilden lassen, und jetzt, zehn Jahre später, fühlte sie sich in ihrem Job noch immer sehr wohl, denn die Anstellung in der privaten Klinik gefiel ihr ausgezeichnet, weil auch die Bezahlung stimmte.
    Dass sie in der Nacht arbeitete, machte ihr auch nichts aus, denn ihr Freund musste es ebenfalls, und zwar in einem der Städtischen Krankenhäuser, wo er wie ein Grubenpferd malochte und dabei nicht mal besonders bezahlt wurde. Als Assistenzarzt gab man ihm Jobs, die andere nur ungern machten, aber er musste durch diese Zeit, denn es würden auch bessere Jahre kommen. Jedenfalls glaubte er daran.
    Wieder Nachtdienst auf der Intensivstation. Wieder die Kontrolle.
    Umgeben von Apparaten und einer kalten unmenschlichen Technik, an die sich Carla allerdings gewöhnt hatte. Sie war eine Frau mit Fantasie und hatte den einzelnen Apparaten sogar Namen gegeben.
    Um die langen und auch oft langweiligen Stunden zu überbrücken, deckte sie sich immer mit Lesestoff ein. Sie war ein Fan schauriger Krimigeschichten. Den blutigen Horror mochte sie nicht, lieber die

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