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1384 - Die Blut-Ruine

1384 - Die Blut-Ruine

Titel: 1384 - Die Blut-Ruine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Luft holen. Was er hier erlebte, was für ihn wie ein Traum. Es war einfach alles so anders geworden. Sein Leben stand auf der Kippe. Er fühlte sich von dieser Frau angezogen, zugleich aber war sie ein Rätsel für ihn.
    Er riss sich zusammen und stellte eine Frage, die ihm auf der Seele brannte. »Noch mal, du suchst also einen Retter, wenn ich das richtig verstanden habe.«
    »Ja, den suche ich.«
    »Und gleichzeitig jemand, der dich an die Hand nimmt und hier herausbringt.«
    »Das ist wohl war.«
    »Und du hast auch nichts dagegen, dass ich derjenige bin? Oder hast du auf einen anderen Mann gewartet?«
    »Nein, nein, du sollst derjenige sein, der mich von hier befreit. Mein Licht hier hat dir den Weg gewiesen, und darüber freue ich mich wirklich wahnsinnig.«
    »Ja«, sagte er mit leiser Stimme. »Dann werde ich das mal tun. Ich… ich … glaube, dass ich der Richtige bin.« Warum er der Richtige war, das sagte er Serena nicht, er behielt es für sich und war in diesen Augenblicken froh, ungebunden zu sein und keine feste Beziehung zu haben. Niemand würde es stören, wenn er Serena hier aus dem Turm herausholte, in seinen Wagen setzte und sie mit nach London nahm, wo sie sich in Ruhe unterhalten konnten. Er war begierig darauf, mehr über sie zu erfahren, denn er war sicher, dass sie eine bestimmte Vergangenheit besaß.
    »Und es würde dir nichts ausmachen, den Ort hier zu verlassen, Serena?«
    »Nein, wirklich nicht. Ich habe lange genug gewartet, das musst du mir glauben, mein Lieber.«
    Diese Stimme. Dieser wunderbare weiche Klang. Er hätte nie gedacht, noch einmal so hinschmelzen zu können, doch hier geschah es. Seine letzte Partnerin hatte er längst vergessen. Sie war auch nicht mit Serena zu vergleichen, denn ihr hatte alles gefehlt, was er bei Serena so liebte.
    Verständnis für ihn. Eine gewisse Wärme, die sie ausstrahlte, und bei ihm war aus der Sympathie bereits Verliebtheit geworden, die er auch zeigte, als er die dunkelhaarige Frau anlächelte, die ihm vorkam wie eine junge Nonne.
    »Dann sollten wir gehen«, schlug er flüsternd vor.
    »Ja, dafür wäre ich auch.«
    »Wunderbar.« Plötzlich war seine Starre verschwunden. Er steckte die Taschenlampe in die Tasche seines Kittels, und als er den ersten Schritt ging, da fühlte er sich wie von einer Wolke getragen.
    Er stellte sich bereits vor, wie es sein würde, wenn er Serena zu sich nach Hause gebracht hatte.
    Einfach herrlich. Unbeschreiblich und phänomenal. In seinem Innern erlebte er einen Jubelschrei nach dem anderen, als er mit ausgestreckten Armen auch die letzten beiden Schritte ging und sah, dass Serena aufstand, wobei kein Geräusch entstand, nicht mal ein Rascheln des Stoffs, was ihn schon wunderte.
    Aber Ken war zur sehr abgelenkt, um darüber nachzudenken, er konnte seinen Blick nicht von diesem wunderschönen Gesicht abwenden, denn nichts anderes wollte er sehen.
    Erst jetzt stellte er fest, dass dieser kleine Mund so wunderbar geschwungen war, und er freute sich darauf, wenn ihn diese Lippen verliebt anlächelten.
    Etwas störte ihn an dem Mund. Erst beim Näherkommen war es ihm aufgefallen. Die Lippen grenzten sich nicht so scharf ab. An den Rändern waren sie etwas ausgefranst, als würde dort etwas kleben.
    Es war nur eine sehr leichte Irritation.
    Ken Kilmer wartete darauf, die Person endlich anfassen zu können.
    Er war nahe genug gekommen, um nach ihr zu greifen. Er wollte sie in Höhe der Schultern anfassen und von ihrem Stuhl hochziehen, um sie anschließend in die Arme zu nehmen.
    Er fasste zu – und er fasste hindurch!
    ***
    Ich wollte etwas von Justine Cavallo und nicht umgekehrt. Sie wusste das und reagierte entsprechend. So gut wie nackt blieb sie weiterhin auf ihrem Lager sitzen, bestrahlt vom roten Licht der Lampe.
    Sie stellte nicht eine Frage und bewegte sich auch nicht. Sie spielte nicht mal an ihren Brüsten, wie ich es schon bei ihr erlebt hatte.
    Viel hatte ich ja nicht zu erzählen, doch das Wenige war für mich schon ungewöhnlich genug. Ob es bei Justine Cavallo auf Interesse stieß, wusste ich nicht, denn das gab sie mit keiner Reaktion zu erkennen. Sie zeigte sich sogar recht pikiert, als sie fragte: »Ist das alles gewesen, Geisterjäger?«
    »Ja, das war es.«
    »Etwas wenig, wie?«
    »Ich kann mir ja nichts hinzudichten. Und eingebildet habe ich mir den Vorgang auch nicht. Dafür müsstest du mich kennen.«
    »Reg dich nicht auf. Ich habe nur eine Frage gestellt. Fakt ist, dass du nicht mehr

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